27.-29.03.2005 - Letzte Aktualisierung: 29.03.2005 | Bundesliga |
Update #2 | Aktualisierung vom 29.3. und vom 28.03. |
Das Team des HSV Hamburg.
©
HSV |
Die Mannschaft des HSV Hamburg haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt. Eine unglaubliche Verletztenmisere, die ein wenig an die "Seuchensaison" 2002/03 des THW erinnerte, hat der Gastgeber mittlerweile überstanden, in den letzten beiden Saisonspielen waren wieder alle Leistungsträger des HSV an Bord. Der Erfolg blieb indes aus: Gegen Kellerkind GWD Minden-Hannover erkämpften sich die Hansestädter in der Schlussphase in eigener Halle gerade noch ein 30:30-Unentschieden, bei Meister Flensburg war man mit 28:36 absolut chancenlos (siehe Kurve Hamburg).
HSV-Rechtsaußen Matthias Rauh ist mit derzeit 131/67 Treffern bester Torschütze des HSV.
©
HSV |
Hamburg hat zwar mit momentan 32:18 Punkten auf Platz 7 nur einen Punkt Rückstand auf den Tabellenvierten TUSEM Essen, große Hoffnungen auf eine Teilnahme im Europapokal in der nächsten Saison kann sich die Mannschaft dennoch nicht machen. Aufgrund des Finanzskandals, der beinahe den Lizenzentzug für den HSV bedeutet hätte, bekommt Hamburg am Saisonende 8 Pluspunkte abgezogen, was das Erreichen eines Platzes im oberen Tabellendrittel utopisch macht. Im DHB-Pokal scheiterte Hamburg im Viertelfinale in einer Neuauflage des letztjährigen Finals an Flensburg, im Pokal der Pokalsieger war trotz grandioser Leistung im Rückspiel gegen Ademar Leon (ESP) ebenfalls im Viertelfinale Endstation.
Das Hinspiel in der Ostseehalle bleibt unvergessen: HSV Hamburg reiste am 9. Spieltag als ungeschlagener Tabellenführer mit breiter Brust nach Kiel, wurde aber durch eine famose Angriffsleistung von den Zebras mit 34:22 regelrecht überrollt (siehe Spielbericht). Von den drei bisherigen Aufeinandertreffen der Teams in der Color Line Arena konnte der HSV lediglich in der Saison 2002/03 einmal gewinnen (siehe Spielbericht) (siehe auch Gegnerdaten Hamburg).
Der THW ist dennoch gewarnt, mussten zuvor mit Essen, Flensburg, Gummersbach und Lemgo namhafte Gegner punktlos die Heimreise aus Hamburg antreten - lediglich die HSG Wetzlar konnte die gigantische Color Line Arena stürmen.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den KN-Vorbericht zum Nordderby sowie das KN-Interview mit HSV-Trainer Bob Hanning.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Ebenfalls gefährdet ist der Einsatz von Bertrand Gille, der sich ebenso am Sprunggelenk verletzte.
Sebastian Preiß kehrte gestern Nachmittag mit einer Knöchelverletzung vom Vier-Nationenturnier aus Paris zurück. Kiels Kreisläufer wird definitiv nicht spielen können. Gegen Russland habe er in der Abwehr aushelfen wollen, erzählt der 24-Jährige, "dabei sind ein eigener und ein Gegenspieler auf meinem rechten Fuß gelandet, danach war das Turnier für mich beendet." Wie und ob der Bandapparat betroffen sei, darüber werde heute eine Kernspin-Tomografie Aufschluss geben. "Im schlimmsten Fall", so Preiß, "muss ich mehrere Wochen pausieren."
Der Pechvogel wird neben Mattias Andersson, der heute 27 Jahre alt wird, auf der Tribüne Platz nehmen. Nach seinem Bandscheibenvorfall befindet sich Kiels Torhüter weiter in der Rehabilitation, macht aber gute Fortschritte. "Ich war in Schweden und habe mit einem neuen Programm gelernt, mich zu entspannen." Die befürchtete Operation bleibt Andersson definitiv erspart. Über mögliche Einsätze in den ausstehenden zehn Bundesligapartien macht er sich indes keine Gedanken. "Ich will ohne zeitlichen Druck gesund werden, alles andere wäre nur Bonus."
Verletzungspech beklagen auch die Hamburger. Pascal Hens erwischte es gegen Frankreich. Der Rückraumspieler knickte um und schaffte die Heimreise nur an Gehhilfen. "Es ist wie verhext", ärgert sich Trainer Bob Hanning, "Pascal kehrt zum dritten Mal von einem Turnier der Nationalmannschaft mit einer schweren Verletzung zurück." Der HSV-Coach befürchtet einen Syndesmoseband-Riss. In diesem Fall drohen Hens vier bis sechs Monate Pause. Fraglich ist zudem der Einsatz von Bertrand Gille, der mit einer Knöchelverletzung zurückkehrte. Der THW verhalte sich schlauer, verteilte Bob Hanning einen Seitenhieb in Bezug auf die Abstellung von Nationalspielern. "Während meine Jungs volle Pulle für ihre Teams gehen mussten, ist Christian Zeitz zu Hause geblieben."
Den Kieler Linkshänder plagen seit Wochen Schulterprobleme, daher hatte er sich lange vor dem Paris-Turnier bei Bundestrainer Heiner Brand abgemeldet. Das erwähnte der HSV-Coach nicht. Die spielfreie Zeit nutzte THW-Trainer Noka Serdarusic übrigens, um seinen Kader für das letzte knappe Saisondrittel konditionell fit zu trimmen. "Eine gelungene Mischung aus Erholung und Arbeit. Man hat gemerkt, dass der Körper nach dem Stress der letzten Wochen genau das gebraucht hat", sagt Kapitän Stefan Lövgren, der bei der THW-Lehrstunde im Hinspiel verletzt zuschauen musste. Am 28. Oktober fegten die Zebras den damaligen Spitzenreiter HSV mit 34:22 Toren aus der Halle (siehe Spielbericht). Das zweite THW-Geburtstagskind von heute, Johan Pettersson, traf neunmal und erwischte einen Sahnetag. "Da hat alles gepasst", erinnert sich Serdarusic, "aber heute werden die Karten neu gemischt."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2005)
(27.-29.03.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |