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06.06.2005 Mannschaft

Zebra-Journal: Preiß: "Ich hatte hier eine wunderschöne Zeit"

Wechsel nach Lemgo soll mehr Spielanteile bringen

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005:

Sebastian Preiß.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sebastian Preiß.

Vor vier Jahren kam Sebastian Preiß vom Zweitliga-Absteiger HG Erlangen zum THW Kiel. Ab Saisonende wechselt "Basti", wie ihn die Zebra-Fans tauften, als Nationalspieler zum TBV Lemgo. Eine rasante Entwicklung, die den sympathischen Franken aber nie abheben ließ.
Als der Kreisläufer nach dem Essen-Spiel verabschiedet wurde, konnte er auch mit seinen riesigen Händen die Tränenflut nicht mehr stoppen. "Du bist der heißeste Franke, den wir je in Kiel hatten", sang der Kinderchor und traf den ehrgeizigen Ansbacher mitten ins Herz. Leicht fällt dem 24-Jährigen der Abschied nicht. "Ich hatte hier eine wunderschöne Zeit", sagt Preiß, der sich von seinem Wechsel zu den Ostwestfalen mehr Spielanteile erhofft.

In Kiel stand er in den vergangenen beiden Spielzeiten klar im Schatten des erst 26 Jahre alten Marcus Ahlm, der in Kiel einer der besten Kreisläufer der Welt geworden ist. Dennoch - immer wenn Preiß ins kalte Wasser geworfen wurde, war er am Kreis mehr als nur ein Ersatzmann für den Schweden und hatte mit einigen herausragenden Spielen wie in Essen, Schwerin oder zu Hause gegen die SG Wallau seinen Anteil an der Meisterschaft. "Meine Zeit hier in Kiel war sehr lehrreich", meinte der Publikumsliebling. "Es war außerdem ein tolles Erlebnis, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen."

In Lemgo will Preiß von dem in die Jahre gekomme nen Weltklasse-Kreisläufer Christian Schwarzer (35) lernen und sein Nachfolger werden - im Verein und in der Nationalmannschaft. Zudem sicherte ihm der TBV Lemgo, bei dem er einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, eine feste Rolle in der Abwehr zu. Gerade die fehlende Spielpraxis in der THW-Abwehr hatte Bundestrainer Heiner Brand bemängelt. Er könne keine Spieler nominieren, die in ihren Klubs kaum zum Einsatz kämen. Bei der WM in Tunesien Anfang des Jahres gehörte Preiß bereits zum Stammpersonal der Nationalmannschaft, die damals Neunte wurde.

In der Abwehr musste er da allerdings noch seinen Platz im Mittelblock für den Essener Routinier Oliver Roggisch räumen. Im Angriff litt er unter der Personalnot im Rückraum. Ohne die beiden verletzten Lemgoer Daniel Stephan und Markus Baur erreichte ihn nur selten ein Anspiel. Mit beiden hat er nun im Klub die besten Voraussetzungen, sich im täglichen Training einzuspielen. "Fakt ist, dass ich spielen und der Mannschaft helfen will", meint der 1,95m-Hüne, dessen großer Traum es ist, einmal bei Olympia im Dress der Nationalmannschaft aufzulaufen, für die er in 31 Spielen bisher 80 Tore warf. Seinen Abschied aus Kiel erleichtert ihm Freundin Hanne, deren Eltern in der Nähe von Lemgo, in Blomberg, leben - Sebastian Preiß verlässt ein warmes Nest und zieht wieder in ein anderes ein.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.06.2005)


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