15.06.2005 | Presse / Bundesliga |
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Kiel ist das Kontinuum im deutschen Handball. Weil das kompliziert klingt, sagt man besser: das Bayern München des Handballs. "Es gibt ein paar Parallelen, die man ziehen könnte. Ich selbst habe den Vergleich nie gesucht, weil wir der THW Kiel sind", sagt Uwe Schwenker. Geschmeichelt fühlt sich der Geschäftsführer der THW Kiel Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG trotzdem: "Ich empfinde das als Kompliment."
Der ehemalige Nationalspieler, zu seiner aktiven Zeit als Mister Gegenstoß berühmt geworden, kennt die Gesetze der Medien. "Man wird uns wieder die Favoritenrolle zuschieben. Wir müssen damit leben, aber das tun wir gern", sagt Schwenker. "Ich erwarte eine schwere Saison." Bereits zum Auftakt der Spielzeit 2005/06 muss sich Kiel in der Campushalle mit dem Meisterschafts-Zweiten und Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt messen. Die erneute Jagd auf Kiel hat begonnen. Schwenker weiß jedoch um die Coolness seiner Spieler, "das ist so ein THW-Gen".
Wer in Kiel spielt, lernt, erfolgreich zu sein. Vielleicht ist alles aber auch viel einfacher, vielleicht ist Kiel vor allem Mannschaftsgeist in Perfektion. "Jeder ist hier für den anderen da und kann auch in schwierigen Situationen kämpfen", erklärt Linkshänder Christian Zeitz. Schwenker spricht von einem kleinen, aber "ganz verschworenen Haufen" - zu klein, um die Champions League zu gewinnen, groß genug, um Meister zu werden. Mittlerweile bereitet sich der THW auf den nächsten Schritt vor: Für Pettersson (Schweden), Pungartnik (Hamburg), Preiß (Lemgo) und Boquist (Dänemark) kommen mindestens Karabatic (Montpellier/Frankreich), Kavticnik (Velenje/ Slowenien), Linders (Kolding/Dänemark) und Andersson (Sävehof/Schweden). Der Etat des Meisters wird dank neuer Sponsoren und höherer Dauerkartenpreise steigen. "Wir werden das im Wesentlichen in die Mannschaft investieren", sagt Schwenker. "Wir haben noch die Möglichkeit, einen weiteren Spieler zu verpflichten" Zu den Kandidaten zählt der noch in Leon beschäftigte Norweger Kristian Kjelling.
Es geht um Größe, damit die Chancen in allen Wettbewerben wachsen. "Hätten wir Barcelona im Viertelfinale der Champions League geschlagen, hätten wir gar keinen Titel gewonnen. Das wäre zu sehr an die Substanz der Mannschaft gegangen", glaubt Schwenker. Mit neuen Spielern könnte bald mehr möglich sein. "Wir haben erst angefangen", verspricht Hagen. "Wir haben ziemlich gute Möglichkeiten, alles zu erreichen".
(Von Tim Oliver Kalle, aus dem handball-magazin 6/2005)
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