Aus den Kieler Nachrichten vom 19.09.2005:
Als
Viktor Szilagyi nach seinem denkwürdigen Auftritt
(siehe
Spielbericht)
von NDR-Moderator Carsten Prehn zum Spieler des Abends gekürt wurde, erhoben sich
die Zuschauer noch einmal von ihren Sitzen und feierten den Österreicher, der ein
unglaubliches Spiel abgeliefert hatte. Nur zwei Fehlwürfe, zwölf Tore, viele
sehenswerte Anspiele -
Szilagyi hatte sich die Flasche
Champagner wahrlich verdient. "Solche Abende muss man genießen. Ich weiß, dass auch
andere kommen werden", meinte der gebürtige Ungar, der tags zuvor seinen 27. Geburtstag
feierte. Wo? Als einziger THW-Spieler mit Wohnsitz in Altenholz ließ er es sich nicht
nehmen, an seinem Ehrentag das Heimspiel des Zweitligisten gegen Burgdorf (31:35)
zu besuchen.
"Der Geburtstag ist für mich kein besonderes Datum", meint
Szilagyi,
der mit Alexander Bommes, Linksaußen des TSV Altenholz, seit den gemeinsamen Tagen in
Diensten von Bayer Dormagen befreundet ist. "Über den Geburtstag mache ich mir erst Gedanken,
wenn zum ersten Mal eine drei vorne steht." Den für ihn spektakulären Spieltag begann der
Rechtshänder wie immer - unspektakulär. Aufstehen um neun ("das ist für mich früh"),
Spaziergang mit Hund Johnny, ein kleines Schläfchen am Nachmittag. Wie immer band er sich
die Schuhe erst in der Halle zu ("mein einziger Tick") und setzte sich anschließend in der
Trainingsjacke auf die Bank.
Gegen Minden (38:27, siehe Spielbericht) spielte er nur wenige
Minuten, gegen Göppingen war er auch nicht für die ersten Sieben vorgesehen. Doch nach der
Verletzung von Karabatic ging alles sehr schnell. "Ich hatte gar
keine Zeit, um nervös zu werden", meinte der gelernte Halblinke, der nach der Verletzung von
Lövgren in der zweiten Halbzeit auch als Spielmacher gefordert war.
"Da ich auf Linksaußen gedeckt habe und Stefan direkt neben mir an der Seitenlinie saß, konnte
er mir immer gute Tipps geben", freute sich Szilagyi darüber, dass
er dem Kieler Publikum zeigen konnte, was er als Handballer zu bieten hat. "Wenn du als Spieler
immer nur Kurzeinsätze bekommst und dann Fehler machst, wirst du schnell abgestempelt." Das
Problem hat er bereits im zweiten Heimspiel gelöst.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.09.2005)