19.-21.10.2005 - Letzte Aktualisierung: 21.10.2005 | Bundesliga |
Update #4 (Foto-Update) | Fotos ergänzt, Spielbericht der KN, Stimmen, Statistik und Spielbericht ergänzt... |
Christian Zeitz wird gestoppt.
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Hagen gegen Kurtschew.
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Lövgren stoppt Kurtschew.
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Pelle Linders am Kreis.
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Am Ende hatte Leipzig das gesehen, was es wohl erwartet hatte: Einen klar dominanten THW Kiel, der in der Abwehr auch dann noch kompromisslos zupackte, als die Vorentscheidung bereits gefallen war. Sie hatten Zebras beobachten können, die ihren Torhunger endlich einmal mit einer guten Trefferquote stillen konnten. Und sie hatten Kieler gesehen, die entschlossen wie selten gegen unterlegene Mannschaften wirkten. Die Bundesliga-Pflicht hat der THW Kiel am Mittwoch Abend eindrucksvoll erfüllt: Die Champions League-Kür gegen Wisla Plock kann kommen...
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus kiel4kiel.de:
THW feiert Schützenfest bei Kellerkind Delitzsch
Der THW Kiel bleibt Tabellenführer SC Magdeburg in der Handball Bundesliga weiter dicht auf den Fersen. Am Mittwoch gewannen die Zebras in Leipzig beim noch sieglosen Schlusslicht Concordia Delitzsch souverän mit 40:20 (16:11) und können sich nun ganz auf die Champions League Revanche am Samstag gegen Wisla Plock konzentrieren. Gegen am Ende völlig überforderte und hilflose Gastgeber traf Marcus Ahlm gleich zehnmal und ragte damit aus einer starken geschlossenen Mannschaftsleistung heraus.
Zum Spiel kann ich nur das sagen, was alle gesehen haben. Die ersten 30 Minuten waren für die Zuschauer die schönere Halbzeit. Es wurde schnell gespielt und beide Torwarte haben einige schöne Bälle gehalten.In der zweiten Halbzeit hat Mattias Andersson so weiter gemacht, Vaskevicius nicht. Ich hatte das Gefühl, dass Delitzsch die Lust am Spiel verloren und sich aufgegeben hat.
20 Tore Minus sind zu viel. Ich dachte, wir wären nach dem Gummersbach-Spiel einen Schritt weiter. 5 Tore Rückstand zur Pause ist ok. In der ersten Halbzeit hat der THW Kiel uns die Hand gereicht. Wir haben sie nicht angenommen. Das hat sich gerächt.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Stefan Lövgren.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2005:
Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da holte ein genervter SC-Trainer Uwe Jungandreas seine völlig kopflose Truppe von der Platte. Nervös und ängstlich schaute der Tabellenletzte ehrfürchtig zu, wie die Kieler blitzschnell mit 5:1 führten. Mattias Andersson erwischte im Zebra-Kasten einen guten Start und fütterte seine Kollegen mit Bällen, die auf schnellen Füßen ins Tor getragen wurden. Doch so konsequent die Gäste anfangs trafen, so rasch ließ die Konzentration im Angriff auch wieder nach. Reihenweise versiebten sie klarste Chancen und versäumten eine schnelle Entscheidung. So lief Nikola Karabatic alleine auf das vom Litauer Arunas Vaskevicius zunächst gut gehütete Tor zu, sprang kraftvoll in den Kreis und hämmerte den Ball mit Wucht an den Pfosten. Rechtsaußen Vid Kavticnik hatte beim Mischen seines Zielwassers ein falsches Rezept erwischt und auch "Mr. Zuverlässig", Marcus Ahlm, brauchte eine Aufwärmphase. Einzelbeispiele, an dieser Stelle könnten auch viele andere Namen stehen.
Glück für den THW Kiel, dass der Aufsteiger noch fahrlässiger mit seinen Chancen umging. Wenn der starke Andersson sie nicht stoppte, dann standen sie sich selbst im Weg. Allein in der ersten Halbzeit vergaben die Sachsen gleich siebenmal frei vor dem THW-Tor. Einen Höhepunkt ihrer Großzügigkeit lieferten sie in der 26. Minute ab, als es Linksaußen Ulrich Streitenberger mit einem frechen Heber über Andersson versuchen wollte - vergeblich. Ein Tor und der Tabellenletzte wäre gegen einen fahrigen THW Kiel auf 12:13 heran gekommen. Es blieb die letzte Gelegenheit einer Mannschaft, der fünf Niederlagen in Folge und die sterile Atmosphäre in der für sie ungewohnten "Arena Leipzig" sichtlich zu schaffen machte. Meist war die Lüftungsanlage, die leise unter der Hallendecke brummte, allein für die museumsartige Geräuschkulisse verantwortlich. "Kiel hat uns in der ersten Halbzeit die Hand gereicht", schimpfte Jungandreas. "Aber wir haben sie nicht angenommen."
Nach der Pause zog Kiel dann flott auf 20:12 davon und ließ die letzte Luft aus dem ungleichen Gegner. "Wir haben zwar viele Bälle verpulvert", meinte THW-Kapitän Stefan Lövgren. "Aber in der Abwehr haben wir endlich 60 Minuten lang konzentriert gearbeitet. Das war zuletzt ja nicht immer so."
Besonders genau machte es nun der zehnfache Torschütze Ahlm, der seinem Gegenspieler Thomas Oehlrich eine Lehrstunde erteilte. Gut für den 21-Jährigen, dass er tagsüber als Polizist unterwegs ist und schnell andere Erinnerungen sammeln wird. "Das ist der beste Kreisläufer der Welt", schnaufte ein beeindruckter Rico Göde, zweiter Teil des porösen Mittelblocks. 2,07 Meter hoch, 23 Jahre jung und mit der Atmung eines gestrandeten Goldfisches. "Wir waren am Ende alle total platt." Als Kiel von 25:18 (43.) schließlich auf 40:20 davonlief und ein Bundesligaspiel zum Trainingsabend mutierte, durfte sich jedes Zebra für die Partie am Sonnabend in der Ostseehalle (15 Uhr) aufwärmen. Dann, wenn in der Champions League mit dem polnischen Meister Wisla Plock ein Gegner ganz anderen Formats kommt.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.10.2005)
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