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20.01.2006 EM 2006 / Bundesliga

Die Handball-Bundesliga ist bei der EM 2006 stark vertreten

Die Handball-Bundesliga im Internet.
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Der Ligabetrieb ruht, doch wenn am 26. Januar in der Schweiz die Europameisterschaft beginnt, wird ein nicht geringer Teil der in der Bundesliga unter Vertrag stehenden Spieler gefordert sein. Wirft man einen Blick auf die von den 16 teilnehmenden Verbänden eingereichten vorläufigen Kaderlisten - der endgültige EM-Kader, der 16 Spieler umfasst, vorbehaltlich möglicher Nachnominierungen, muss bis spätestens einen Tag vor Turnierbeginn benannt werden - so stößt man auf insgesamt 49 Spieler, die ihr Geld in Deutschland verdienen.
Dabei sind die deutschen Nationalspieler, die ohnehin allesamt in der Liga daheim sind, nicht einmal mitgerechnet. Selbst die spanische Liga tritt dahinter zurück. Neben den Akteuren ihrer Nationalmannschaft werden voraussichtlich 44 Spanien-Legionäre in der Schweiz teilnehmen. "Neben vielen anderen positiven Entwicklungen wie beispielsweise die der Zuschauerzahlen", sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann, "ist das ein Beleg für die exponierte Stellung und ein Indiz für die Hochkarätigkeit der deutschen Bundesliga in der europäischen Handball-Landschaft."

Vor allem die Isländer bauen bei der EM auf die Erfahrung ihrer Bundesliga-Legionäre. Gleich elf Spieler nominierte der Trainer Viggo Sigurdsson, darunter auch den derzeitigen Führenden der Bundesliga-Torschützenliste, Gudjon Valur Sigurdsson, der für den VfL Gummersbach in den ersten 18 Saisonspielen bereits 145 Treffer erzielte. Kein Wunder, schließlich verfügt der Coach selbst über entsprechende Bundesliga-Erfahrung, die er Ende der 90er Jahre beim damaligen Erstligisten LTV Wuppertal sammeln durfte. Der Star des Teams aber heißt noch immer Olafur Stefansson. Der 32-jährige Spielmacher steht zwar gegenwärtig beim spanischen Erstligisten Ciudad Real unter Vertrag, ist den deutschen Handball-Fans aber sicher noch bestens aus seinen Jahren beim SC Magdeburg bekannt. Der Trainer selbst ist indes nicht recht glücklich mit dem Umstand, auf rund 15 Legionäre zurückgreifen zu müssen. "Ich kann nur selten mit all meinen Spielern trainieren", so Sigurdsson.

Auch andere Nationen bauen auf Akteure mit Bundesliga-Erfahrung. Im vorläufigen Aufgebot der polnischen Nationalmannschaft finden sich sieben Spieler aus deutschen vereinen, darunter die beiden Lijewski-Brüder Marcin (Flensburg-Handewitt) und Krzysztof (HSV Hamburg). Vor allem mit Marcin Lijewski, und den beiden Magdeburger Handball-Profis Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk verfügt das Team von Trainer Bogdan Wenta, ebenfalls ein Kind der Bundesliga, über einen der wurfstärksten Rückraum-Formationen der gesamten EM.

Dass die Skandinavier traditionell ihre Turnieraufgebote mit zahlreichen Bundesliga-Spielern bestücken, ist auch diesmal nicht anders. Die Norweger kommen, angeführt von Flensburgs Glen Solberg, mit sechs Erstliga-Spielern, die Dänen mit vier (Lars Christiansen, Joachim Boldsen, Michael V. Knudsen und Sören Stryger), die übrigens allesamt bei der SG Flensburg-Handewitt unter Vertrag stehen. Überhaupt stellt der deutsche Pokalsieger und Meisterschafts-Zweite 2005 von allen Bundesliga-Vereinen das größte Spielerkontingent, selbst wenn man die Akteure der deutschen Mannschaft dazu nimmt. Gleich zehn Flensburger, die sich in der dänischen, der polnischen, der kroatischen und in der norwegischen Auswahl tummeln, rechnen sich große Chancen auf eine EM-Medaille aus. Auf Rang zwei dieser Wertung folgt der SC Magdeburg, der neun Nationalspieler für die EM abstellt, davon drei für die Auswahl Heiner Brands.

Die Franzosen, Vorrundengegner der deutschen Mannschaft, greifen auf die Spielstärke von gleich fünf Liga erfahrenen Akteuren zurück: Joel Abati (Magdeburg), Daniel Narcisse (VfL Gummersbach), Nikola Karabatic (Kiel) und beiden Gille-Brüder Bertrand und Guillaume (beide HSV Hamburg). Und selbst der Gastgeber Schweiz und dessen Trainer Arno Ehret vertrauen auf die Bundesliga-Legionäre Manuel Liniger (Wilhelmshaven) und Ivan Ursic (HSG Nordhorn).

Kuriosum am Rande: Selbst ein deutscher Regionalligist ist bei der EM in der Schweiz vertreten Der VfB 1861 Forchheim, der sportlich in der Regionalliga Süd (Staffel Ost) beheimatet ist, schickt gleich zwei Spieler ins Rennen um den EM-Titel. Olexander Gladun darf sich über eine Nominierung für das Team der Ukraine freuen, Tomas Stranowsy, der das Trikot der Slowakei tragen wird, trifft in der Vorrunde mit seinen Teamkollegen auf die deutsche Mannschaft.

(© 2006 HBL)


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