Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Nicht nur der Kampf um den Titel, die Champions League-Plätze
und die Tabellenränge, die zur Teilnahme am EHF-Pokal berechtigen,
sit in dieser Saison spannend. Im Absteigskampf geht es um mehr,
als Titel oder Platzierungen. Dort geht es um die Existenz. Zebra
beleuchtet die Sorgen und das Restprogramm der Clubs in der unteren
Tabellenregion.
Abgeschlagen: Der Aufsteiger Concordia Delitzsch,
dessen geringer Etat und der überragende Torschütze
Andrej Kurtschew einfach nicht ausreichten, um
in der Bundesliga Schritt zu halten.
Nur zu Beginn der Saison konnten sich die Schwaben
kurzfristig auf einem Nichtabstiegsplatz wieder finden.
Letztmals schnupperte der VfL am 18. Spieltag am
Klassenerhalt, als man nach einem Sieg gegen Düsseldorf
und einem Unentschieden gegen Melsungen immerhin auf
Relegationsplatz 16 stand. Nur ein Sieg und zwei
Remis aus den darauf folgenden neun Spielen ließen
das Team von Trainer Eckard Nothdurft auf Platz 17 verbleiben
(siehe auch
Gegnerkurve VfL Pfullingen-Stuttgart).
Hoffnungen macht man sich natürlich dennoch - und wohl
nicht ganz zu unrecht, schließlich trifft man im
Heimspiel gegen GWD Minden, bei der HSG Wetzlar
und bei der HSG Düsseldorf noch auf insgesamt
drei ebenfalls bedrohte Teams.
nach dem Überraschungserfolg gegen den SC Magdeburg
zum Saison-Auftakt schon auf bessere Zeiten gehofft
hatte. Acht Niederlagen folgten dem Coup und Wetzlar
befand sich wieder dort, wo man eigentlich nicht
hin wollte: In der untersten Region der Tabelle.
Ein kurzer Zwischenspurt mit vier Siegen im November
und Dezember 2005 und dem damit verbundenen 14.
Tabellenplatz brachte nur kurzfristiges Aufatmen,
fortan rutschte die HSG kontinuierlich ab
(siehe auch
Gegnerkurve HSG Wetzlar).
Die Lage für die Hessen ist bedrohlich, warten doch
mit der um einen Europapokalplatz kämpfenden HSG
Nordhorn und den wieder erstarkten Hamburgern
zwei dicke Brocken an den letzten beiden Spieltagen.
Sollte zuvor in Wilhelmshaven nicht gewonnen werden
können, wird ein Heimsieg gegen Pfullingen beinahe
schon zur Pflicht, soll die schmucke Mittelhessen-Arena
in der kommenden Saison nicht zur Zweitliga-Spielstätte
verkommen.
Von den Experten schon vor der Saison als Kandidat für
den Abstiegskampf eingestuft, konnte die HSG Düsseldorf
bisher den personellen Aderlass nach der letzten
Spielzeit nicht kompensieren und muss erneut um
den Klassenverbleib bangen. Nach einem harten
Auftaktprogramm mit ausnahmslos Spielen gegen höher
eingeschätzte Gegner brachten Siege gegen Wetzlar
und Minden sowie ein Unentschieden in Göppingen
die bisher höchste Saison-Platzierung: Der 13.
Tabellenrang blieb bis zur EM-Pause HSG-Bastion,
nach dem Unentschieden gegen Hamburg zu Beginn der
Rückserie wähnte man sich bereits als gesichert.
Dann folgte lediglich noch ein Sieg (gegen Minden)
und die Rheinländer waren urplötzlich wieder mittendrin
im Existenzkampf (siehe auch
Gegnerkurve HSG Düsseldorf).
Größtes Plus der HSG: Am letzten Spieltag empfängt
man den VfL Pfullingen/Stuttgart in eigener Halle
zum Endspiel, zuvor sollte man aber schon in
Wilhelmshaven punkten, will man nicht mit großem
Zittern auf den 3. Juni schauen.
Der Wilhelmshavener HV rutschte mit knappen Ergebnissen,
großen Verletzungssorgen und der chronischen Auswärtsschwäche
in den Abstiegskampf. Lediglich drei Unentschieden
holten die Niedersachsen auf fremder Platte,
verbuchten bei den Niederlagen in Düsseldorf
und Wetzlar sowie dem Remis in Pfullingen kräftige
Nackenschläge gegen direkte Konkurrenten. Zudem
schmerzte ein Ergebnis, das dem WHV einen Eintrag
in die Geschichtsbücher der HBL brachte: Das
25:25 bei Concordia Delitzsch war deren erster
Punktgewinn in der höchsten deutschen Spielklasse
(siehe auch
Gegnerkurve Wilhelmshavener HV).
Dennoch hat man auch in Wilhelmshaven den Klassenerhalt
noch in den eigenen Händen, trifft man in den restlichen
Spielen unter anderem noch zuhause auf Wetzlar und
Düsseldorf. Auch ein Punktgewinn bei GWD Minden
scheint möglich.
Letztgenannter Verein war die Überraschung der Rückrunde.
Nach dem 18. Spieltag noch auf dem Abstiegsplatz 17
stehend, brachte ausgerechnet der sensationelle
32:30-Erfolg gegen den THW Kiel
das Selbstbewusstsein zurück nach Ostwestfalen, das
wenig später auch die SG Flensburg-Handewitt beim 27:27
zu spüren bekam. Einem Unentschieden in Wetzlar und
dem Rückschlag in Düsseldorf (27:35) ließen Richard
Ratkas Spieler weitere Erfolge gegen Melsungen,
Pokalfinalist Kronau/Östringen und bei Concordia
Delitzsch folgen, sodass der Klassenerhalt wieder in
greifbare Nähe gerückt ist (siehe auch
Gegnerkurve GWD Minden).
Endspielcharakter haben dennoch die Begegnungen gegen
Wilhelmshaven und in Pfullingen, denn dann folgen mit
Nordhorn, Hamburg und Magdeburg dicke Brocken.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)