THW-Logo
10.05.2006 Bundesliga

Zebra: Pure Existenzangst

Bundesliga zerrt an den Nerven: Im Abstiegskampf geht es um die Existenz.

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Nicht nur der Kampf um den Titel, die Champions League-Plätze und die Tabellenränge, die zur Teilnahme am EHF-Pokal berechtigen, sit in dieser Saison spannend. Im Absteigskampf geht es um mehr, als Titel oder Platzierungen. Dort geht es um die Existenz. Zebra beleuchtet die Sorgen und das Restprogramm der Clubs in der unteren Tabellenregion.
Abgeschlagen: Der Aufsteiger Concordia Delitzsch, dessen geringer Etat und der überragende Torschütze Andrej Kurtschew einfach nicht ausreichten, um in der Bundesliga Schritt zu halten.

Das Team des VfL Pfullingen-Stuttgart.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des VfL Pfullingen-Stuttgart.
Nur zu Beginn der Saison konnten sich die Schwaben kurzfristig auf einem Nichtabstiegsplatz wieder finden. Letztmals schnupperte der VfL am 18. Spieltag am Klassenerhalt, als man nach einem Sieg gegen Düsseldorf und einem Unentschieden gegen Melsungen immerhin auf Relegationsplatz 16 stand. Nur ein Sieg und zwei Remis aus den darauf folgenden neun Spielen ließen das Team von Trainer Eckard Nothdurft auf Platz 17 verbleiben (siehe auch Gegnerkurve VfL Pfullingen-Stuttgart). Hoffnungen macht man sich natürlich dennoch - und wohl nicht ganz zu unrecht, schließlich trifft man im Heimspiel gegen GWD Minden, bei der HSG Wetzlar und bei der HSG Düsseldorf noch auf insgesamt drei ebenfalls bedrohte Teams.

Das Team der HSG Wetzlar.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Wetzlar.
nach dem Überraschungserfolg gegen den SC Magdeburg zum Saison-Auftakt schon auf bessere Zeiten gehofft hatte. Acht Niederlagen folgten dem Coup und Wetzlar befand sich wieder dort, wo man eigentlich nicht hin wollte: In der untersten Region der Tabelle. Ein kurzer Zwischenspurt mit vier Siegen im November und Dezember 2005 und dem damit verbundenen 14. Tabellenplatz brachte nur kurzfristiges Aufatmen, fortan rutschte die HSG kontinuierlich ab (siehe auch Gegnerkurve HSG Wetzlar). Die Lage für die Hessen ist bedrohlich, warten doch mit der um einen Europapokalplatz kämpfenden HSG Nordhorn und den wieder erstarkten Hamburgern zwei dicke Brocken an den letzten beiden Spieltagen. Sollte zuvor in Wilhelmshaven nicht gewonnen werden können, wird ein Heimsieg gegen Pfullingen beinahe schon zur Pflicht, soll die schmucke Mittelhessen-Arena in der kommenden Saison nicht zur Zweitliga-Spielstätte verkommen.

Das Team der HSG Düsseldorf.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Düsseldorf.
Von den Experten schon vor der Saison als Kandidat für den Abstiegskampf eingestuft, konnte die HSG Düsseldorf bisher den personellen Aderlass nach der letzten Spielzeit nicht kompensieren und muss erneut um den Klassenverbleib bangen. Nach einem harten Auftaktprogramm mit ausnahmslos Spielen gegen höher eingeschätzte Gegner brachten Siege gegen Wetzlar und Minden sowie ein Unentschieden in Göppingen die bisher höchste Saison-Platzierung: Der 13. Tabellenrang blieb bis zur EM-Pause HSG-Bastion, nach dem Unentschieden gegen Hamburg zu Beginn der Rückserie wähnte man sich bereits als gesichert. Dann folgte lediglich noch ein Sieg (gegen Minden) und die Rheinländer waren urplötzlich wieder mittendrin im Existenzkampf (siehe auch Gegnerkurve HSG Düsseldorf). Größtes Plus der HSG: Am letzten Spieltag empfängt man den VfL Pfullingen/Stuttgart in eigener Halle zum Endspiel, zuvor sollte man aber schon in Wilhelmshaven punkten, will man nicht mit großem Zittern auf den 3. Juni schauen.

Das Team des Wilhelmshavener HV.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des Wilhelmshavener HV.
Der Wilhelmshavener HV rutschte mit knappen Ergebnissen, großen Verletzungssorgen und der chronischen Auswärtsschwäche in den Abstiegskampf. Lediglich drei Unentschieden holten die Niedersachsen auf fremder Platte, verbuchten bei den Niederlagen in Düsseldorf und Wetzlar sowie dem Remis in Pfullingen kräftige Nackenschläge gegen direkte Konkurrenten. Zudem schmerzte ein Ergebnis, das dem WHV einen Eintrag in die Geschichtsbücher der HBL brachte: Das 25:25 bei Concordia Delitzsch war deren erster Punktgewinn in der höchsten deutschen Spielklasse (siehe auch Gegnerkurve Wilhelmshavener HV). Dennoch hat man auch in Wilhelmshaven den Klassenerhalt noch in den eigenen Händen, trifft man in den restlichen Spielen unter anderem noch zuhause auf Wetzlar und Düsseldorf. Auch ein Punktgewinn bei GWD Minden scheint möglich.

Das Team GWD Mindens.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team GWD Mindens.
Letztgenannter Verein war die Überraschung der Rückrunde. Nach dem 18. Spieltag noch auf dem Abstiegsplatz 17 stehend, brachte ausgerechnet der sensationelle 32:30-Erfolg gegen den THW Kiel das Selbstbewusstsein zurück nach Ostwestfalen, das wenig später auch die SG Flensburg-Handewitt beim 27:27 zu spüren bekam. Einem Unentschieden in Wetzlar und dem Rückschlag in Düsseldorf (27:35) ließen Richard Ratkas Spieler weitere Erfolge gegen Melsungen, Pokalfinalist Kronau/Östringen und bei Concordia Delitzsch folgen, sodass der Klassenerhalt wieder in greifbare Nähe gerückt ist (siehe auch Gegnerkurve GWD Minden). Endspielcharakter haben dennoch die Begegnungen gegen Wilhelmshaven und in Pfullingen, denn dann folgen mit Nordhorn, Hamburg und Magdeburg dicke Brocken.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


(10.05.2006) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite