20.05.2006 | Bundesliga |
Szilagyi vor dem Mare Klinikum in Kronshagen. |
Unmittelbar nach dem Unfall hatte Szilagyi zwar starke Schmerzen, aber anschließend fast nur das Spielgeschehen im Kopf. "Die ersten 30 Sekunden waren schlimm und ich war froh, als der Schmerz langsam nachließ. Als ich dann auf der Spielerbank saß, war ich mit meinen Gedanken schon wieder ganz woanders", erinnert sich Szilagyi. Er habe das Spiel verfolgt und erst nach dem Abpfiff, als die Ärzte ihre erste Diagnose stellten, sei ihm langsam bewusst geworden, was passiert war.
Jetzt steht der Nationalspieler, auf den ganz Österreich eigentlich seine Hoffnungen für die im Juni anstehende WM-Qualifikation gegen Slowenien gesetzt hatte, vor einem Reha-Marathon. Derzeit statten ihm die beiden Physiotherapeuten Uwe Brandenburg und Dennis Missling täglich zu Hause in Altenholz Besuche ab und behandeln das lädierte rechte Knie mit Lymphdrainage. "Später geht es täglich in die Reha-Klinik, denn die Muskeln müssen wieder aufgebaut werden", sagt Szilagyi und blickt bereits voraus. "Ich freue mich auf den Moment, in dem ich die Krücken in die Ecke stellen kann. Es nervt, selbst wenn man sich nur ein Glas Wasser holen möchte, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein."
Den Kopf steckt er allerdings nicht in den Sand. "Dass etwas passiert, ist unser Berufsrisiko, das kann jedem passieren und man muss damit umgehen können", weiß Szilagyi, der sich derzeit nicht nur auf die Hilfe von Freundin Nora verlassen kann, sondern die gesamte medizinische Abteilung des THW Kiel hinter sich weiß. "Wichtig ist für mich nur, dass ich jetzt wieder richtig gesund werde und ich vertraue da vollkommen auf die Ärzte", sagt er. Szilagyi hat ein neues Ziel: "Ich will ohne Angst spielen können und muss das Vertrauen in meinen Körper zurückbekommen."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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