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24.05.2006 Bundesliga/Mannschaft

Kieler Nachrichten-Kommentar: Keine Routine

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.05.2006:

Es ist vollbracht. Früher als in den Jahren zuvor und noch ein wenig glanzvoller als 2005: Kiel jubelt über die zwölfte THW-Handballmeisterschaft.
Eine besondere Marke. Der bisherige Rekordmeister VfL Gummersbach muss das Attribut "Rekord" künftig mit den Zebras teilen. Aber noch bemerkenswerter: Allein neun Meisterschaften fallen in die Ära von Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic; ein positiv handballverrücktes Duo, das seit 13 Jahren die THW-Geschicke lenkt: Kontinuität, die sich in Titeln und Pokalen auszahlt.

Routine kehrt allerdings nicht ein. Jede einzelne Meisterschaft hat ihre eigene Geschichte. 2006 steht für den erfolgreich vollzogenen Umbruch mit jungen, hungrigen Spielern. Fünf Neuzugänge nahm Serdarusic im Sommer mit ins Trainingslager. Die Integration orientierte sich am frischen THW-Markenzeichen Hochgeschwindigkeitshandball. Das überraschte sogar den alten Trainerfuchs, der diesen Titel daher als einen besonderen herausstellt.

Den Titel Zuschauerkrösus mussten die Zebras dagegen an Gummersbach und die Kölnarena abtreten. Ein Signal dafür, dass Handball in die Großstädte einzieht. Schwenker will sich dieser neuen Herausforderung stellen. Auch weil er weiß, was dem THW und seinen Fans noch zum ganz großen Glück fehlt: der Gewinn der Champions League. Es gilt, alle wirtschaftlichen Ressourcen auszuschöpfen, um die aktuelle Mannschaft auf Jahre hinaus an Kiel zu binden. Denn: Dieses Team kann den letzten unerfüllten Traum wahr machen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.05.2006)


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