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24.05.2006 Bundesliga

Sport1: "Immer Vollgas" - auch beim Feiern

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Aus Sport1:

Kiel - Für die letzten Minuten des Duells mit dem Erzrivalen Lemgo standen die begeisterten 10.250 Zuschauer in der Kieler Ostseehalle auf. Als schließlich die Schlusssirene nach einem packenden 37:29 (20:18)-Erfolg ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr (siehe Spielbericht). Die THW-Stars tanzten auf dem Feld, ihre Anhänger stürmten das Parkett und feierten auf der Tribüne.
Zum zwölften Mal ist der Turnverein Hassee-Winterbek von 1904 Deutscher Handball-Meister. Kiel schloss damit zum VfL Gummersbach auf. Auf der Homepage erschien in roten Buchstaben mit gelben Rand stolz der Beiname "Deutscher Rekordmeister".

Feier bis in den frühen Morgen

Die Kieler machten die Nacht zum Tag. "Die Jungs durften nicht feiern, bis der Titel unter Dach und Fach ist", sagte Trainer Noka Serdarusic: "Was jetzt passiert, darauf habe ich keinen Einfluss mehr." Bis in den späten Abend hinein feierten Stefan Lövgren und Co. mit den Fans in der Halle. Danach ging es in die Kieler Kneipe Trafo nahe des "Handball-Tempels". Dort wurde bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert. Als Lövgren gegen 6 Uhr die Party verließ, war diese noch in vollem Gange. "Eigentlich war der Titelgewinn ja nur noch Formsache, aber die Punkte mussten wir auch erstmal holen. Jetzt ist die Erleichterung groß", sagte der Schwede gegenüber Sport1.de.

Vierter Titel für Lövgren

Für den 35-Jährigen ist es bereits die vierte Meisterschaft mit dem THW. "Dennoch ist diese nicht vergleichbar mit den vorherigen. Wir haben eine Mannschaft mit Charakter", so Lövgren. Leidenschaft und Siegeswille nennt der Schwede. "Wir haben in dieser Saison von der ersten Minute an Gas gegeben. Immer Vollgas", sagt Lövgren. "Und wenn es spielerisch mal nicht geklappt hat, dann haben wir die Gegner mit Kampf in Grund und Boden gelaufen." Vor allem die Breite des Kaders sei das Kieler Erfolgsgeheimnis. "Wir hatten nicht nur sieben Spieler, sondern zwei komplette Mannschaften", sagt Lövgren. Auf die Kieler Variationsmöglichkeiten fanden nur zwei Mannschaften eine Antwort.

Nur zwei Niederlagen

Kiel verlor lediglich in Flensburg (33:39) und in Minden (30:32). Seit dem 19. Februar feierte der THW 14 Siege in Serie, stand im Pokal-Halbfinale und im Viertelfinale der Champions League. Die Dominanz des THW könnte sich in der nächsten Serie fortsetzen. Mit Lars Krogh Jeppesen (Barcelona) und Dominik Klein (TV Großwallstadt) wechseln zwei aktuelle Nationalspieler an die Förde. "Ich denke, wir werden noch ein bisschen stabiler sein", sagt Lövgren. Das große Ziel ist dann die Königsklasse: "Natürlich träumen wir davon. Wir werden wieder angreifen." Für Lövgren könnte jetzt eine neue Ära beginnen: "Diese Mannschaft hat noch viele schöne Jahre vor sich."

Punkte-Rekord ist möglich

Doch erstmal stehen dem THW noch zwei Bundesliga-Partien bevor. Samstag geht es nach Magdeburg, am letzten Spieltag reist Gummersbach an. Dazwischen gibt es einen Kurztrip nach Mallorca. Mit zwei Siegen würde der THW einen neuen Punkte-Rekord aufstellen. Daran denkt aber niemand, betont Lövgren. "Das ist nicht so wichtig", sagt der Schwede. Wie die Feier weitergeht, weiß er noch nicht: Am Mittwoch steht erst einmal eine Autogrammstunde auf dem Programm. Lövgren: "Und dann werden wir schon irgendwas finden." In Kiel weiß man schließlich auch, wie gefeiert wird.

(Von Michael Schwartz, © 2006 Sport1)


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