20./22.08.2006 - Letzte Aktualisierung: 22.08.2006 | Supercup |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt |
Das Team des HSV Hamburg
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HSV |
Der HSV Hamburg wird von nicht wenigen als Geheimfavort auf den Titel eingeschätzt, auch wenn man das in der Hansestadt vermutlich nicht gerne hört. "Es gibt nur einen Favoriten, und das ist der THW Kiel", sagte beispielsweise Trainer Martin Schwalb. Und Guillaume Gille fügt an: "Wir haben noch nicht bewiesen, dass wir ein Spitzenteam sind, dazu fehlte uns bislang noch die Konstanz, aber daran arbeiten wir." Dennoch: Mit einem Etat von 5,2 Millionen Euro und den namhaften Neuzugängen dürfte man es den Hamburgern schwerlich abnehmen, dass sie in der Bundesliga nur "um die Plätze" spielen möchten. Die Saisonziele sind ansonsten klar umschrieben: "Wir haben uns sehr gut verstärkt und wollen um die Europacup- und Champions League-Plätzen mitspielen", so Präsident Andreas Rudolph.
Prominenter Neuzugang. Kyung-Shin Yoon.
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Der Kader des HSV wurde durch die Verpflichtungen gezielt verstärkt, dabei verhießen bereits die Namen des Stammpersonals einiges. Die gebrüder Gille, National-Linksaupen Torsten Jansen, die Mittelmänner Igor Lawrow und Thomas Knorr sowie der junge Krzysztof Lijewski und der ehemalige Kieler Roman Pungartnik bildeten bereits im vergangenen Jahr eine Truppe, die einer durchwachsenen Saison mit dem Pokaltriumph die Krone aufsetzten.
Iwan Ursic
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Der THW behielt in der Saisonvorbereitung seine weiße Weste. Zuletzt siegten die Zebras in eigener Halle beim "UNSER NORDEN-Cup" gegen Kolding IF und den FC Barcelona. Aller Voraussicht nach können die Kieler in München bis auf den Langzeitverletzten Viktor Szilagyi alle Spieler einsetzen. Auch der zuletzt angeschlagene Lars Krogh Jeppesen wird mit in die bayerische Landeshauptstadt reisen. Auf Hamburger Seite ist ein Einsatz von Pascal Hens fraglich, der sich im Training einen Anriss des vorderen Außenbandes im linken Sprunggelenk zuzog.
Die beteiligten Nordclubs und die Handball Bundesliga (HBL) freuen sich auf das Event in der Münchener Handball-Diaspora. "Mit der Olympiahalle in München, die am Dienstag - daran besteht kaum noch ein Zweifel - restlos ausverkauft sein wird, haben wir eine repräsentative Plattform für den Handball. Wir werden am Nachmittag für Fans, Vereine und Interessierte im Foyer eine Handball-Ausstellung veranstalten, auf der auch der Deutsche Handball-Bund präsent sein wird, um die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zu bewerben.", so HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2006:
Der Franzose hatte sich in der Schlussphase des Finalspiels beim "Unser Norden Cup" gegen Barcelona (25:24) an der rechten Wurfhand verletzt. Gestern folgte die Diagnose: Schwere Prellung im Handgelenk mit deutlicher Bewegungseinschränkung. Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker hatte den 22-Jährigen zum Röntgen geschickt. Immerhin brachten die Aufnahmen keinen Bruch und auch keine Bandverletzung ans Licht. "Vielleicht kann Nikola mit einem Stützverband in der Abwehr aushelfen", sagte Brandecker. Eine längere Verletzungspause befürchtet der THW-Arzt nicht. "Bis zum Bundesligaauftakt dürften wir ihn wieder hinbekommen." Ob der torgefährliche Rückraumspieler heute wenigstens in der Abwehr helfen kann, wird sich vor Ort entscheiden. Trainer Noka Serdarusic reagierte bestürzt auf die Neuigkeiten. "Viktor Szilagyi verletzt, Lars Krogh Jeppesen angeschlagen, und jetzt das mit Karabatic. Das ist nicht der THW, mit dem wir Erfolge haben werden" zürnt der THW-Coach mit dem Schicksal. Die Chancen auf den geplanten Sieg gegen den HSV sinken für ihn in den Keller. "Mal sehen, wer die Lücke füllen kann, momentan sehe ich keine Lösung."
Der Supercup ist der erste offizielle Saisonwettbewerb im Kalender der Handball-Bundesliga, die Nordrivalen treffen dabei schon zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen aufeinander. Den ersten Vergleich gewannen die Zebras vor Wochenfrist im Finale des Schlecker-Cups mit 40:36 (siehe Turnierbericht). Die dritte Auflage des Nordderbys folgt bereits am kommenden Dienstag in der Bundesliga beim HSV. "Eine sehr unglückliche Konstellation", sagt THW-Manager Uwe Schwenker.
Wie bereits 2005, als mit dem THW und der SG Flensburg-Handewitt zwei Nordklubs die Arena in der Bayern-Metropole bis auf den letzten Platz gefüllt hatten, deutet erneut alles auf eine mit 10 000 Zuschauern ausverkaufte Olympiahalle hin. 9500 Tickets waren bis gestern an den Fan gebracht. "Das macht deutlich, wie viel Potenzial in diesem Sport steckt", sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga. Trotz des Zuschauerbooms dürfen die Teilnehmer nur mit einem Taschengeld als Lohn für ihren Auftritt rechnen. Schon 2005, nach dem Supercupgewinn gegen Flensburg ( 36:34), kritisierte Schwenker die schlechte Vermarktung der Veranstaltung. Damals blieb die lächerliche Summe von rund 8000 Euro pro Verein übrig. "Viel mehr erwarten wir jetzt auch nicht", fürchtet Kiels Manager, "mehr als 20 000 Euro dürften es nicht werden."
Es ist die letzte Standortbestimmung vor dem Bundesligastart, "mit einem hohen Stellenwert, weil der HSV ein echt starker Gegner ist", wie Kapitän Stefan Lövgren bemerkt. Verbessert hätten sich die Hamburger vor allem in der Abwehr. "Dort sind sie viel variabler geworden." THW-Coach Noka Serdarusic hat die Hamburger ebenfalls ganz oben angesiedelt. "Die sind auf Augenhöhe mit Flensburg und zählen zu unseren härtesten Titelkonkurrenten." Dank eines 5,2-Millionen-Etats wurde der ohnehin mit Stars wie Pascal Hens, Roman Pungartnik oder den Gille-Brüdern glänzend bestückte Kader um weitere Hochkaräter erweitert. Mit Kyung-Shin Yoon holten sich die Hamburger sogar einen Rückraumspieler aus der Kategorie Superstar. Trotzdem sieht HSV-Trainer Martin Schwalb den THW in der Favoritenrolle. "Wir haben ein gutes Team beisammen, müssen uns aber erst noch finden."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2006)
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