26.08.2006 | Mannschaft |
Dominik Klein: "Wir müssen ein ganz anderes Gesicht zeigen." |
Beim THW Kiel ist der flinke 1,90-Meter-Mann nicht nur als Spitze in der 5:1-Deckung gefragt. Kapitän Stefan Lövgren übertrug Klein, der an einer Fernschule derzeit für sein Fachabitur paukt, auch das Amt des Harzwartes. Gelernt hat der Rechtshänder bereits, dass es zwei verschiedene Sorten gibt. Eine für Kim Andersson und Christian Zeitz, eine für alle anderen.
Klein, der in seiner Jugend beim TuSpo Obernburg auch als Mittelmann überzeugte, weiß, welche Chance sich ihm mit seinem Drei-Jahres-Vertrag eröffnet hat. Wenn sich die Kollegen morgens zum Krafttraining treffen, hat er schon eine Stunde lang Gewichte gestemmt. "Das muss ich auch", sagt der eher schmächtige Rechtshänder. "Die anderen Jungs hier haben eine ganz andere Konstitution als ich."
Auf Augenhöhe bewegt sich bereits die Homepage (www.mini33.de) von Dominik Klein, der in Melsdorf Tür an Tür mit Nikola Karabatic wohnt. "Mini" - so nannte ihn von Kindesbeinen an Vater Theo. "33" - so lautet seine Rückennummer, für die er sich entschied, weil seine Lieblingszahl "3" an den Rücken von Pelle Linders vergeben war. Mehr als 2000 Klicks verzeichnete Klein bislang auf seiner Homepage, die Fans die Möglichkeit gibt, sein Markenzeichen "mini33" auf Artikel aller Art drucken zu lassen. Geld, so Klein, wolle er mit diesem Service nicht verdienen. Zumal es bislang auch erst drei entsprechende Anfragen gab. "Aber ich wollte meinen Fans etwas bieten."
Beim THW hat Klein sich gut eingelebt. Die offensive Deckung garantiert ihm Spielanteile, der Tempohandball viele Bälle. "Hier wird von den Torhütern erwartet, dass sie den Risikopass spielen", meint Klein. "Als Außen laufe ich also nie umsonst." Wenn seine Leistung im Verein stimmt, sieht er gute Chancen, auch bei der Handball-WM (19. Januar bis 4. Februar) für Deutschland spielen zu dürfen. Damit das klappt, geht er stets auf eingetretenen Pfaden zur Arbeit. Mittagsschlaf, Duschen vor der Abfahrt und "gescheite" Musik auf dem Weg zur Halle. Die "Söhne Mannheims" werden ihn auch heute vor seinem Debüt mit dem THW in Fahrt bringen. "Wir müssen aber gewaltig aufpassen und ein ganz anderes Gesicht zeigen, als zuletzt beim Supercup", meint Klein, der bei der 35:39-Niederlage gegen Hamburg am Dienstag fast seinen ersten Titel gewonnen hätte. "Ich wusste nicht einmal, wie dieser Pokal aussah." Mit den Zebras sind ihm aber noch drei weitere Chancen auf einen Titel geblieben.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.08.2006)
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