09.01.2007 | WM 2007/Nationalmannschaft |
Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt. |
Sportlich traut der in Hessisch-Oldendorf lebende Wahl, der bei der Bausparkassen-Versicherung BHW tätig ist, den Deutschen eine Medaille zu, "wenn es optimal läuft". Ein Großer, wenn nicht sogar der Größte, war Wahl während seiner Zeit beim SC Empor Rostock (1973 bis 1990). In der DDR gab es nur 5 Klubs mit rund 60 Handballern, die um den Meistertitel spielten. Wahl: "Es ist daher geradezu sensationell, dass wir mit diesen wenigen Sportlern international solche großen Erfolge feierten."
Höhepunkt seiner Laufbahn war 1980 der Olympiasieg mit der DDR im Moskauer Finale gegen Russland (23:22 nach Verlängerung). Der Sohn eines Mathematiklehrers kam erst mit 16 Jahren zum Handball. Zuerst spielte er Fußball. melle Gespräche mit einigen West-Klubs. Ich habe lange Zeit mit mir gekämpft und mich schließlich für das Bleiben entschieden. Die Angst war zu groß, was meinen Eltern nach meiner möglichen Flucht passiert wäre."
Nach der Wende konnte sich "Potti" vor Angeboten kaum retten. Der VfL Gummersbach, Niederwürzbach und Bad Schwartau waren hinter ihm her. Das Rennen machte aber der Zweitligist VfL Hameln, "weil deren Manager Dieter Teraske sämtliche Tricks und Überredungskünste anwendete, um mich zu ködern." 1991 gelang mit Hameln der Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Zwei Jahre später beendete Frank-Michael Wahl seine großartige Laufbahn. Dass der Name Wahl danach nur noch höchst selten im Profi-Handball fiel, führt der 50-Jährige auf seine Erfahrungen aus dem Jahr 2000 zurück. "Damals war ich Hamelns Trainer. Bei noch vier ausstehenden Spielen lagen wir mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Dennoch wurde ich entlassen", erinnert er sich an sein größtes Frusterlebnis im Handball.
In den darauf folgenden, ruhigen Jahren fand er wieder zu seinem großen Hobby, der Rosenzucht, zurück. "Dort finde ich den Ausgleich für mein Berufsleben", erzählt Wahl, der nur rote Rosen züchtet.
Eine ganz große Nummer ist Frank-Michael Wahl immer noch in seiner Geburtsstadt: "In Rostock werde ich noch vergöttert", sagt Wahl, der sich eine Tätigkeit beim Zweitligisten SC Empor und damit mit 50 Jahren einen letzten Wechsel vorstellen könne.
(Von Jörg Fritz, Aus den Kieler Nachrichten vom 09.01.2007)
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