21.01.2008 | EM 2008 |
Ursprünglich war bei Velyky im norwegischen Bergen der Einriss des Außenmeniskus diagnostiziert worden. Die Verletzung hatte er in der 4. Minute des EM-Auftaktspiels gegen Weißrussland erlitten. Bei einer Untersuchung im Vorfeld der geplanten Operation in Heidelberg wurde nun der Riss des Kreuzbandes festgestellt. Bundestrainer Heiner Brand reagierte zurückhaltend auf die Hiobsbotschaft. "Wir müssen abwarten, was die Operation erbringt. Dann werde ich mir darüber Gedanken machen", sagte der Gummersbacher.
Der deutsche Mannschaftsarzt hatte schon nach der ersten Untersuchung weitere Schäden im Knie von Velyky nicht ausgeschlossen. "Was den Operateur bei einem voroperierten Knie erwartet, kann man nicht sagen", sagte Berthold Hallmaier. Der Rückraumspieler hatte bereits 2006 im gleichen Knie einen Kreuzbandriss und deswegen die EM in der Schweiz verpasst.
Oleg Velyky bleibt damit das Sorgenkind des deutschen Männer-Handballs. Zunächst hatte ihn eine inzwischen überstandene Hautkrebserkrankung zurückgeworfen, dann folgte der erste Kreuzbandriss. Im vorigen Jahr musste der erst kurz vor der EM von den Rhein-Neckar Löwen zum HSV Hamburg gewechselte Handballer wegen einer Sehnenverletzung unter dem Fuß auf die Heim-WM verzichten. "Oleg nimmt diese Dinge mittlerweile gefasst auf, auch wenn er geknickt war", hatte Brand noch vor dessen Abreise von der EM mit Blick auf die Verletzungsliste gesagt.
Unter Umständen droht Velyky gar das Ende seiner Karriere. "Das Kreuzband ist durch. Oleg ist fix und fertig", wird Löwen-Manager Storm zitiert. Für rund 200000 Euro war Velyky vorzeitig aus Mannheim nach Hamburg gewechselt. "Das Geld ist Nebensache. Der Mensch Velyky liegt mir am Herzen. Wir müssen alle Oleg helfen, damit er den Mut nicht verliert und wieder auf die Beine kommt", sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph.
(aus den Kieler Nachrichten vom 21.01.2008)
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