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17./18.01.2008 - Letzte Aktualisierung: 18.01.2008 EM 2008 / Nationalmannschaft

DHB-Team mit Auftaktsieg gegen Weißrussland

Oleg Velyky verletzt

Update #2 KN-Artikel, Stimmen, Fotos ergänzt...

Kapitän Markus Baur erzielte sieben Treffer, fünf davon per Strafwurf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kapitän Markus Baur erzielte sieben Treffer, fünf davon per Strafwurf.
Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem Sieg in die EM-Endrunde in Norwegen gestartet. In Bergen kam der Weltmeister im ersten Gruppenspiel der Gruppe C zu einem verdienten 34:26 (16:13) über Außenseiter Weißrussland. Bester Torschütze war Markus Baur mit 7/5 Treffern.
Das DHB-Team startete konzentriert im Angriff aber mit leichten Schwierigkeiten in der Abwehr. Baur per Strafwurf und zweimal Velyky legten vor, doch die Weißrussen um den starken Mittelmann Pukhouski und den Rhein-Neckar Löwen Harbok glichen zum 3:3 aus. Zu einer Schrecksekunde kam es dann aber nach vier Minuten, als Oleg Velyky vom Parkett humpelte - der Neu-Hamurger wurde mit Verdacht auf einen Teilanriss des Außenmeniskus durch Pascal Hens ersetzt.

Schock für das deutsche Team: Oleg Velyky humpelt  vom Parkett.
Klicken Sie zum Vergrößern! Schock für das deutsche Team: Oleg Velyky humpelt vom Parkett.
Doch der Weltmeister steigerte sich in der Abwehr, blieb im Angriff weiterhin konsequent und nutzte eine doppelte Überzahl clever aus, um bis auf 12:5 (15.) davonzuziehen. In Anbetracht der vermeintlich klaren Führung schlichen sich nun aber Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel ein, mit einer offensiven Abwehr nach einer Zeitstrafe für Christian Zeitz erschwerten die Weißrussen den deutschen Angreifern das Torewerfen. So kamen sie bis auf 14:13 heran, ehe das DHB-Team kurz vor dem Seitenwechsel durch Kehrmann und Jansen zumindest noch einmal erhöhen konnte.

Dominik Klein überzeugte im zweiten Durchgang mit vier Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein überzeugte im zweiten Durchgang mit vier Treffern.
Nach der Pause brachte Heiner Brand Dominik Klein auf Linksaußen für den im Angriff enttäuschenden Torsten Jansen sowie wenig später Johannes Bitter für Henning Fritz. Diese beiden Spieler waren es auch, die den knappen Vorsprung mit ihren Paraden und Treffern hielten. Mitte des zweiten Durchgangs baute Deutschland die Führung in einer nun zerfahrenen Partie dann doch noch aus - spätestens ein 106km/h-Rückraumhammer von Dominik Klein in Unterzahl zum 27:21 bedeutete die Entscheidung, zumal der Vorsprung noch bis auf 30:21 ausgebaut werden konnte.

(Sascha Krokowski)

Im zweiten Spiel in der deutschen Gruppe C musste sich Spanien etwas überraschend Ungarn mit 28:35 (12:14) geschlagen geben (siehe Spielbericht).

Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der KN sowie den KN-Bericht über Velykys Verletzung.

Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Heiner Brand gegenüber den KN:
Wir haben 45 Minuten lang einige Probleme gehabt gegen diesen unangenehmen Gegner. Wir müssen uns noch sehr steigern. Die Verletzung von Velyky hat uns richtig weh getan.
Weißrusslands Trainer Spartalk Mironowitsch gegenüber den KN:
Meine jungen Spieler waren nicht clever genug, um mit unseren deutschen Freunden mitzuhalten. Ich bin dennoch zufrieden mit ihrer Leistung. Meinem Team gehört die Zukunft.
Siarhei Harbok (Weißrusse von den Rhein Neckar Löwen) gegenüber den KN:
Wir hatten keine Chance. Es hat trotzdem Spaß gemacht bei dieser Unterrichtsstunde.
Torsten Jansen gegenüber den KN:
Bei meiner Wurfquote heute kann ich mir während des weiteren Turniers keine weiteren Fehlwürfe erlauben.
Holger Glandorf gegenüber den KN:
Wenn wir hinten in den nächsten Spielen besser stehen, haben wir super Möglichkeiten.
Henning Fritz gegenüber den KN:
Wir sind nicht mit der Sicherheit ins Spiel gegangen, die wir uns vorgestellt haben. Wenn Velyky mit seiner tollen Form aus der Vorbereitung nun ausfallen würde, wäre es tragisch für uns.
Florian Kehrmann gegenüber den KN:
Das Ergebnis gegen Weißrussland wird am Ende keine Rolle spielen. Jetzt gilt es, die Punkte zu holen für die Zwischenrunde.

17.01.08, Do., 17.15: Deutschland - Weißrussland: 34:26 (16:13)

Deutschland:
Fritz (1.-37., 5 Paraden), Bitter (38.-60, 10/1 Paraden); Hens (3), Roggisch, Klein (4), Preiß, Velyky (2), Glandorf (5), Baur (7/5), Zeitz (1), Jansen (2), Klimovets (4), Kraus (2), Kehrmann (4),
Weißrussland:
Feschanka (39 Minuten, 7 Paraden), Kraynov (21 Minuten, 6 Paraden); Brouka (4/2), Vasilyeu (1), Babichev (1), Pukhouski (10), Klimavets (2), Gromyko, Kurchev, Karshakevich, Ubozhanka, Harbok (4), Usik (4), Tsitou
Schiedsrichter:
Abrahamsen / Kristiansen (NOR)
Zeitstrafen:
Deutschland: 4 (2x Zeitz (23.,56.), Roggisch (31.), Kraus (45.));
Weißrussland: 6 (Harbok (11.), Feschanka (12.), Brouka (28.), Babichev (36.), Ubozhanka (49.), Tsitou (51.))
Siebenmeter:
Deutschland: 5/5;
Weißrussland: 3/2 (Bitter hält Pukhouski (54.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3 (5.), 4:3, 4:4, 7:4 (9.), 7:5, 12:5 (15.), 12:7 (20.), 13:7, 13:9, 14:9, 14:13 (26.), 16:13;
2. Hz.: 16:14, 17:14, 17:15, 18:15, 18:16, 19:16, 19:17 (35.), 20:17, 20:18, 21:18, 21:19, 22:19, 22:20 (39.), 24:20, 24:21 (42.), 30:21 (52.), 30:22, 32:22, 32:24 (48.), 34:24, 34:26.
Zuschauer:
2110 (Haukelandshallen, Bergen (NOR))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2008:

Velykys Verletzung überschattet Auftaktsieg

Glanzlose Vorstellung der deutschen Handballer beim 34:26 über Weißrusland
Bergen - Auch eine halbe Stunde nach dem Auftaktsieg wollte sich die Miene Heiner Brands nicht aufhellen. "Wir haben gewonnen, deshalb bin ich zufrieden", kommentierte ein wortkarger Bundestrainer den klaren 34:26 (16:13)-Erfolg gegen Weißrussland, den rund 2000 Zuschauer in der Haukelandshallen zu Bergen verfolgt hatten. Denn natürlich war auch der 55-Jährige Gummersbacher geschockt von der Verletzung Oleg Velykys.

Auch vom ersten Spiel seines Teams bei der 9. Europameisterschaft war er wenig angetan. Trotz des frühen Ausfalls zog das deutsche Team in der ersten Halbzeit unaufhaltsam davon. Nach dem 3:3 sorgte vor allem Linkshänder Holger Glandorf dafür, dass der Weltmeister beim 12:5 (15. Minute) anscheinend uneinholbar enteilt war. Doch dann schlichen sich Flüchtigkeitsfehler in die 6:0-Deckung um den Mittelblock Oliver Roggisch/Andrej Klimowets (beide Rhein-Neckar Löwen), der so gut begonnen hatte, ein. Sergej Harbok, den wurfstarken Vereinskollegen, hatte das Duo meist im Griff. Aber Spielmacher Barys Puhuski düpierte das Paradestück des deutschen Handballs immer wieder - zehn Tore warf das 21-jährige Talent, das sicherlich bald seinen Weg in eine europäische Spitzenliga finden wird.

Als zudem Linksaußen Torsten Jansen viermal in aussichtsreicher Position am weißrussischen Keeper Feschanka scheiterte und der Melsunger Ivan Buka die linke deutsche Angriffseite (Hens, Jansen) als vorgezogener Verteidiger empfindlich störte, waren die Osteuropäer zur Pause beim 16:13 tatsächlich wieder in Schlagdistanz. Nach der Pause hielt der unbequeme Gegner weitere zehn Minuten Anschluss. Bis zum 22:20 (39.) war immer noch eine Sensation möglich. Als Brand in der 37. Minute den Hamburger Bitter für den nachlassenden und unglücklich agierenden Henning Fritz ins Tor stellte, zogen die Deutschen entscheidend davon. Bitter hielt brachte die Gegner förmlich zur Verzweiflung. Auch Kiels Linksaußen Dominik Klein, der mit vier blitzsauberen Toren in vier Versuchen seine Form nachwies, hatte in dieser Phase großen Anteil an der deutschen Leistungssteigerung. Spätestens, als Glandorf mit einem seiner wuchtigen Sprungwürfe in Minute 50 zum 29:21 erhöhte, war die Entscheidung gefallen. Der Rest war reine Routine. Torhüter Bitter nahm den mäßigen Auftritt als gutes Omen. "Ich mache mir keine großen Sorgen", sagte der 24-Jährige. "Sicherlich hatten wir noch hier und da Defizite. Aber beim WM-Auftakt gegen Brasilien hatten wir größere Probleme und haben uns dann gesteigert."

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2008)

Bitte lesen Sie auch den KN-Bericht über Velykys Verletzung.


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