Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2008:
Obwohl die Spiele erst am Nachmittag beginnen, habe
ich mich heute zeitig im Trondheim Spektrum eingerichtet.
Im Pressebereich gibt es heißen Kaffee und
einen kostenlosen Internetzugang. Zehn Uhr. Es
riecht nach frischen Waffeln. Lecker, aber nach sieben
Tagen wächst die Gewissheit, dass Montag ein
waffel-freies Jahr beginnen wird. Die Volunteers
kümmern sich hier rührend um uns. Hier, das sind zwei
Turnhallen. In der einen spielen die Handballer, in
der anderen sitzen wir. Ein Provisorium mit Stellwänden,
die Info-Tresen, Küche, Arbeitsraum für mehrere
hundert Journalisten und den luxusfreien
"VIP"-Bereich voneinander trennen. Die Wege sind
kurz und der Mixed-Bereich ist für uns sehr günstig
eingerichtet.
Für die Spieler hat der Weg in die Kabine eher den
Charakter eines Spießrutenlaufes. Am Start werden
sie von Kameras erwartet, eine Kurve weiter müssen
sie Radiosendern die gleichen Fragen beantworten
und kurz vor dem rettenden Ausgang stehen dann die,
die keinen Zugang zum vorderen Teil des Laufstegs
haben - wir Schreiberlinge. Obwohl ausgepumpt und
in verschiedenen Sprachen ausgefragt, stehen die
meisten Athleten auch hier noch minutenlang, während
Betreuer ihnen Getränke und trockene TShirts
reichen. So wie gestern Abend, als sich
Kim Andersson vor meinen Augen
umzog, um eine Erkältung zu vermeiden. Ein
Blick auf seinen Oberkörper hat mir klar gemacht,
dass ich wieder härter trainieren muss. Oder zum Radio
gehen, dann stehe ich in der Schlange weiter vorne.
Da, wo sich die Spieler noch nicht umziehen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2008)