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25.01.2008 EM 2008

Kieler Nachrichten: Balic zerstört Norwegens Hoffnungen

EM-Aus nach 23:23 gegen Kroatien

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2008:

Trondheim - "Wer stoppt diesen Mann?", hatte das norwegischen Boulevardblatt VG gefragt, als das entscheidende Spiel des Gastgebers anstand. Im Bild: Ivano Balic. Der 28-jährige Superstar des Handballs. Der wertvollste Spieler aller großen Turniere seit 2004. Der kroatische Genius, der ein Spiel allein entscheiden kann. Das letzte Spiel der Hauptrundengruppe I lieferte die Antwort: Die Norweger nicht.
16 Sekunden vor Schluss zerstörte der Aufbauspieler des Olympiasiegers alle Träume des Gastgebers, als er in halblinker Position gegen Jan-Thomas Lauritzen einen Wurf antäuschte, entschlossen durchbrach und das 23:22 für das Team von Lino Cervar erzielte. Zwar konterte Glenn Solberg den Rückstand noch mit einem Schlagwurf. Aber dieses 23:23 (10:11)-Remis reichte nicht. Norwegen war ausgeschieden. Während die Kroaten lautstark feierten, standen die norwegischen Profis mit langen Gesichtern auf dem Spielfeld. Zu nah waren sie dran gewesen, die Überraschung zu schaffen. Zu nah war das Halbfinale morgen in Lillehammer, das nun Kroatien gegen den hohen Favoriten Frankreich bestreitet.

Damit dürften die Verschwörungsthesen der einheimischen Medien weiter Nahrung erhalten. Diverse Blätter hatten behauptet, die Schiedsrichter würden die Gastgeber entscheidend benachteiligen, um so den Verdacht auszuräumen, der Gastgeber werde bevorteilt. Hintergrund seien, mutmaßten die Experten, die schlechten Erfahrungen bei der vergangenen WM in Deutschland. Anlass war die Rote Karte gegen den Flensburger Johnny Jensen aus dem ersten Hauptrundenspiel gegen Polen (24:24, siehe Extrabericht): Danach war Jensen, nachdem er einen Gegenspieler zu Boden gestoßen hatte, für die Partie gegen Slowenien (29:33) gesperrt worden. So oder so bot der Gastgeber, angeführt von einem teilweise in Weltklasseform haltenden Keeper Steiner Ege eine überraschend gute Leistung.

Im zweiten Entscheidungsspiel der Gruppe hatte der WM-Dritte Dänemark die Aufholjagd der Slowenen beendet und hatte die Gruppe nach dem klaren 28:23-Sieg als Sieger beendet.

"Unser Gruppensieg glich einem Steigerungslauf. Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert und wurden in der Abwehr mit jedem Turniertag kompakter", analysierte Dänemarks Coach Ulrik Wilbek.

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2008)


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