22.02.2008 | Champions League |
Im Rennen um die Meisterschaft hat sich die SG noch nicht aufgegeben. "Kiel hat jetzt einen Minuspunkt Vorsprung und den nimmt ihnen auch so leicht keiner weg", meinte Rückraum-Star Blazenko Lackovic. "Aber wir geben natürlich nicht auf." Die Rote Karte für seinen Mitspieler Marcin Lijewski (29./dritte Zeitstrafe) wollte der Kroate nicht als spielentscheidend werten. "Wir sind ein starkes Kollektiv und als solches haben wir ihn gut ersetzt."
SG-Geschäftsführer Fynn Holpert ("Wir haben die Meisterschaft nicht mehr selbst in der Hand") setzt nun auf die Schützenhilfe des HSV Hamburg (3./34:8 Punkte). Seine Rechnung vor dem Bundesliga-Schlager gegen die Hanseaten, die am Mittwoch in die Flensburger Campushalle kommen: "Wir müssen den HSV schlagen, damit sie so motiviert sind, dass sie Kiel zu Hause besiegen." Am 16. April treten die "Zebras" in Hamburg an. Ihr letztes Auswärtsspiel gegen einen Top-Klub in der Liga. Ein Spiel, auf das die Flensburger, die noch in Lemgo, Nordhorn und bei den Rhein-Neckar Löwen antreten müssen, ihre letzten Hoffnungen setzen.
"Über unseren Sieg hat sich auch der HSV gefreut", weiß THW-Kapitän Stefan Lövgren, der in dem intensiven Derby am Mittwoch nach einer Sechs-Tore-Führung (24:18/42.) noch um den Sieg bangen musste. "Solche Phasen sind nach der Europameisterschaft typisch geworden. Da kam die Müdigkeit ins Spiel", sagte der 37-Jährige. "Das gilt für alle Teams. Auch für die Flensburger, die nach der Pause in ein Loch gefallen sind."
Der Schwede, der nur im Angriff eingesetzt wurde, hatte mit seinem Tor zum 27:25 (56.) großen Anteil daran, dass die Kieler beide Punkte behalten durften. In dieser Phase hatte die Fehlerquote der Hausherren einen haarsträubenden Höhepunkt erreicht. Auch der elffache Torschütze Nikola Karabatic ("Wir haben wenig gewechselt und uns hat am Ende die Kraft gefehlt") leistete sich drei Fehlwürfe in Serie, die Flensburg noch an eine Sensation glauben ließen. Doch Filip Jicha, der den starken Marcus Ahlm herrlich zum 28:27 anspielte und anschließend einen verunglückten Pass von Alexander Petersson zum 29:27 ummünzte, brachte das schlingernde Boot wieder auf Kurs. "Mir fehlen die Worte", meinte der sichtlich überwältigte Tscheche, der sich beim Hinspiel in Flensburg (32:37) einen schweren Meniskusschaden im Knie zugezogen hatte und vier Monate pausieren musste. "Ob wir tatsächlich Meister werden, entscheidet sich aber erst am 17. Mai." Dann ist die HSG Wetzlar im letzten Saisonspiel zu Gast in Kiel.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2008)
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