Aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2008:
Leon - Als THW-Trainer
Noka Serdarusic
beim Abschlusstraining am Sonnabendabend
im Palacio de los Deportes seinen Spielern letzte taktische
Feinheiten vermittelte, drehte
Thierry Omeyer
auf der anderen verwaisten Hälfte des Spielfeldes einsam seine Runden.
Kiels Weltklassetorhüter hatte sich am Mittwoch in der
Partie gegen die SG Flensburg-Handewitt (
30:28) am
linken Knie verletzt. Eine Einblutung nach einer Stauchung
hatte das empfindliche Gelenk anschwellen lassen, vor dem
Abflug nach Leon wurde der Franzose noch zweimal am
Knie punktiert. Er habe gar nicht bemerkt, wann und wie
es geschehen sei, rätselte der Franzose. "Erst in der Halbzeit
des Spiels habe ich festgestellt, dass mein Knie angeschwollen
war. Das hat mich aber nicht besonders behindert."
Omeyer war am Sonnabend zwar in
den Flieger eingestiegen, sein Mitwirken stand laut Mannschaftsarzt
Dr. Pries aber
"nicht zur Debatte. Höchstens im allergrößten Notfall".
Dreimal humpelte der Franzose bei Siebenmetern auf das
Feld und parierte sogar einen von Martin Stranovsky. Die
Pritsche von THW-Physiotherapeut
Jan Bock wurde in Leon
zum Daueraufenthaltsort für
Omeyer.
Der THW ist bekanntlich mit nur zwei Torhütern in die
Saison gestartet und ein Blitztransfer war sinnlos, weil die
Spielberechtigung für einen neuen Spieler vor dem Start in
die Hauptrunde hätte beantragt werden müssen. Klar,
dass die Torhütersituation auch im Spielerkreis ein Thema
war. Wer geht ins Tor, sollte sich auch Andersson
verletzen? "Wenn der Mittelblock steht, halt ich den Kasten sauber",
grinste Spielmacher Stefan Lövgren. Das sei die einzige
Position, auf der er noch nicht gespielt habe. Die Diskussionen
blieben zum Glück für den THW reine Theorie.
Andersson, der nach der Saison
zum TV Großwallstadt wechseln wird, hielt durch.
Und was ist mit Omeyer, wenn
die Kieler am Donnerstag bei Medwedi Moskau den vierten
Spieltag in der Champions-League-Hauptrunde absolvieren
werden? "Thierry wird dabei sein", prophezeit
Dr. Pries, "noch nicht im Vollbesitz seiner
Kräfte. Aber er steht zur Verfügung."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2008)