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27.06.2008 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Karussell dreht sich: Gislason ein "Zebra", Serdarusic ein "Löwe"?

VfL Gummersbach hat angeblich bereits 750 000 Euro als Ablöse für seinen Trainer akzeptiert

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.06.2008:

Kiel/Mannheim - Noka Serdarusic wechselt als Trainer zu den Rhein-Neckar Löwen und Alfred Gislason verlässt vorzeitig den VfL Gummersbach, um in Kiel sofort sein Nachfolger zu werden. Vor drei Tagen wäre eine solche Spekulation völlig absurd gewesen. Aber vor drei Tagen sah die Welt des THW Kiel auch noch anders aus. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Rekordmeister dem VfL Gummersbach 750 000 Euro geboten, wenn er den Isländer mit sofortiger Wirkung aus seinem bis 2010 laufenden Vertrag entlässt. Angeblich haben die Oberbergischen, die Altschulden in siebenstelliger Höhe belasten, dem Abschied des 48-Jährigen bereits zugestimmt und die Suche nach Alternativen begonnen. Ein Kandidat soll Sead Hasanefendic (60), Ex-Coach des VfL und derzeit Nationaltrainer Tunesiens, sein.
Serdarusic nach Mannheim? Auf den ersten Blick absurd, ist doch Thorsten Storm Geschäftsführer des finanzstarken Bundesligisten. Früher verband den gebürtigen Kroaten mit Storm, der von 1990 bis 2002 erfolgreich als Marketingmann für den THW gearbeitet hat, eine tiefe Freundschaft. Doch Serdarusic warf dem 43-Jährigen im Sommer 2004 Verrat vor, als er als Manager der SG Flensburg-Handewitt den Kielern in letzter Sekunde den kroatischen Rückraumstar Blazenko Lackovic von der Angel riss. Und heute? "Ich schätze den Trainer Serdarusic sehr", sagte Storm gestern in seinem türkischen Urlaubsort Kemer. "Er ist der beste Vereinstrainer in Europa."

Die Art und Weise, wie sich der THW von ihm getrennt habe, hätte ihn sehr verwundert. "Das passt so gar nicht zu der Kieler Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre. Aber Noka und Uwe sind nicht nur top in ihren Bereichen, sondern beide auch Sturköpfe."

Serdarusic ein "Löwe"? Ausgeschlossen, so Storm, sei im Profigeschäft nichts. "Ich habe mit Noka aber seit vier Jahren nicht mehr gesprochen und mit Juri Schewzow einen Trainer, muss mir also keine Gedanken machen. Der THW schon."

Allerdings steht der aktuelle Übungsleiter der Badener stark in der Kritik. Der Weißrusse (Vertrag bis 2009) belegte mit einem Weltklasse-Kader nur Platz vier in der Liga und verlor das EHF-Cup-Finale gegen Veszprem. Als sein Nachfolger wird auch "Ex-Zebra" Staffan Olsson gehandelt. Nicht ausgeschlossen scheint, dass in der SAP-Arena eines Tages gar das Duo Olsson/Serdarusic auf der Bank sitzen wird.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.06.2008)


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