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Mehr Gegenwehr als erwartet: Wie Igor Anic musste sich der THW Kiel durchs Turnier
kämpfen.
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Zwei Siege konnte der THW Kiel beim Sparkassen-Cup in Hildesheim verzeichen. In Spielen über jeweils
2x20 Minuten gewannen die Zebras zunächst gegen den Bundesliga-Konkurrenten GWD Minden
mit 29:21 (14:13, siehe
Spielbericht)), ehe die Fördestädter im zweiten Aufeinandertreffen binnen zwei Tagen auch gegen
den Zweitligisten Eintracht Hildesheim siegreich waren. Das 30:24 (15:14, (siehe
Spielbericht) gegen die Gastgeber war
gleichbedeutend mit dem Turniersieg des THW.
Vor 700 Zuschauern in der Sparkassenarena Hildesheim war
Filip Jicha mit insgesamt 11 Toren aus beiden Spielen
erfolgreichster Werfer des THW Kiel. Das nächste Testspiel der Kieler wird am kommenden Donnerstag in Dänemark
angepfiffen. Gastgeber des Härtetests ist der Klub des Ex-Zebras
Lars Krogh Jeppesen,
BSV Bjerringbro/Silkeborg.
Sparkassen-Cup 2008, Ergebnisse:
- Klarer Sieg gegen Minden
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Zehn Treffer: Vid Kavticnik spielte eine tolle Partie gegen GWD Minden.
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Mit einem klaren Erfolg starteten die Kieler in das Kurzturnier in Hildesheim. Gegen den
Bundesligakonkurrenten aus Minden taten sich die Zebras indes eine Halbzeit lang mehr als
schwer. Während GWD Minden engagiert und mit hohem Tempo ins Spiel ging, schienen sich beim
THW Kiel die schweren Beine einer harten Vorbereitung bemerkbar zu machen. Dabei konnte THW-Trainer
Alfred Gislason wieder auf Kapitän Stefan Lövgren
zurück greifen, der noch am Vortag beim 42:27 gegen Eintracht Hildesheim
pausieren musste. Börge Lund spielte einmal mehr nur in der Abwehr, aber auch
der Norweger konnte nicht verhindern, dass Minden vom Start weg in Führung lag.
Erst nach 18 Minuten bewegte sich der THW beim 11:12-Rückstand wieder auf Augenhöhe mit dem Kontrahenten,
kurz vor der Pause gingen die Kieler dann mit 14:13 in Führung. Für Aufregung in der mit 700 Zuschauern
nicht ausverkauften Sparkassenarena Hildesheim sorgte dabei ein Phantomtor Filip Jichas,
das zwar alle Anwesenden Zuschauer und Pressevertreter notierten, jedoch weder auf dem offiziellen Bericht noch
an der Anzeigentafel auftauchte.
In den zweiten zwanzig Minuten erlebten die Zuschauer dann einen ganz anderen THW. Andreas Palicka
wusste sich im Tor zu steigern, die Abwehr rückte ein wenig nach vorn und setzte GWD früher unter Druck.
So konnte sich langsam auch das Kieler Tempospiel entwickeln, das in Vid Kavticnik
einen gut aufgelegten Vollstrecker fand. Zehn Treffer steuerte der Kieler Rechtsaußen zum am Ende
doch noch klaren 29:21-Erfolg bei.
- GWD Minden:
-
Besirevic (1.-40., 11 Paraden),
Hegemann (5),
Helmdach (2),
Auerswald (1),
Henriksson (1),
Gylfason (1),
Buschmann,
Simon (4),
Just (1),
Schäpsmeier (1), Trainer: Ratka
- THW Kiel:
-
Palicka (1.-40, 15 Paraden),
Hossner (n.e.);
Lund,
Wessig (n.e.),
K. Andersson (1),
Lundström (3),
Kavticnik (10),
Anic (4),
Lövgren (3),
Weltgen (n.e.),
Jurgeleit (n.e.),
Jicha (8/3);
Trainer: Gislason
- Siebenmeter:
-
Minden: 1/1 ;
THW: 4/3 (Besirevic hält Lövgren)
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 4:2 (6.), 8:5 (11.), 11:8 (15.), 12:11 (18.), 13:13 (19.), 13:14 ;
2. Hz.: 14:18 (24.), 17:24 (33.), 19:28 (38.), 21:29
- Zuschauer:
-
700 (Sparkassenarena, Hildesheim)
- Spielbericht Eintracht Hildesheim - THW Kiel:
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Insgesamt 26 Parden zeigte THW-Neuzugang Andreas Palicka.
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Schwerer als erwartet gestaltete sich auch das zweite THW-Spiel des Turniers. Und wieder kamen
die Zebras zu Beginn des Spiels nicht aus den Startlöchern. Während Dennis Klockmann
im Eintracht-Tor ein ums andere mal seine ehemaligen Kollegen zur Verzweiflung brachte,
fand Andreas Palicka auf der Gegenseite ebenso wie die
Zebra-Abwehr zunächst schwer in die Partie. Vor allem mit dem Hildesheimer Goalgetter Struck hatten
die Kieler so ihre Liebe Müh' und Not. Sechs Treffer erzielte der Rückraumspieler mit zum Teil
ansatzlosen Würfen bis zur 13. Minute, trug einen großen Teil dazu bei, dass seine Farben den THW
nicht davon ziehen ließen. Zudem musste der THW auf Vid Kavticnik verzichten,
der in der 15. Minute mit einer Kniebeschwerden das Feld verließ und durch Jurgeleit und
Weltgen auf Rechtsaußen ersetzt wurde.
Bis zur Pause hofften dann auch die Zuschauer auf eine Sensation.
Auf die mussten die Fans dann jedoch verzichten. Motivierter griffen die Zebras nun in der Defensive zu und
nutzen zudem die Lücken, die durch die Manndeckung von Kim Andersson und
Filip Jicha entstanden. Als der THW-Halblinke sein Visier etwas besser
justiert hatte, lief es auch im Rückraum der Kieler wieder besser. Zehn Minuten vor dem Ende konnten sich
die Zebras beim 22:18 erstmals ein wenig absetzen und gaben diese Führung nicht mehr aus den Händen.
Am Ende stand mit dem 30:24-Erfolg der Turniersieg zu Buche, dessen Ehrung allerdings in der Flut
vieler Autogrammwilliger auf der Platte unterging.
- Eintracht Hildesheim:
-
Klockmann (1.-20., 7 Paraden), Stange (20.-40., 6 Paraden);
Hoffmann (5/3), Struck (8), Nartey (1), Limberg (3), Anton (4), Kolditz (1)
- THW Kiel:
-
Palicka (1.-40., 11 Paraden),
Hossner (n.e.);
Lund,
Wessig (1),
K. Andersson (6),
Lundström (6),
Kavticnik,
Anic (6),
Lövgren (5/3),
Weltgen (2),
Jurgeleit (1),
Jicha (3);
Trainer: Gislason
- Siebenmeter:
-
Hildesheim: 4/3 (Palicka hält Kolditz);
THW: 3/3
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 3:3 (5.), 7:8 (10.), 10:13 (15.), 14:15
2. Hz.: 17:19 (25.), 18:22 (30.), 21:26 (35.), 24:30
- Zuschauer:
-
700 (Sparkassenarena, Hildesheim)
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2008:
Lövgren hielt ersten Pokal in Händen
THW gewann Turnier in Hildesheim nach Anlaufschwierigkeiten
Hildesheim - Pokalfeiern sind bei Zweitligist Eintracht Hildesheim
nicht an der Tagesordnung. Dass THW-Kapitän Stefan Lövgren den soeben
gewonnenen Sparkassen-Cup am Sonnabend praktisch im
Vorübergehen in die Hand gedrückt bekam, nahm den Verantwortlichen
des Kurzturniers der niedersächsischen 100 000-Einwohner-Gemeinde
daher auch niemand krumm.
Für die "Zebras" war
wichtig: Der erste Turniersieg der Saison ist unter Dach und
Fach. Denn, so Rechtsaußen Vid Kavticnik, "auch in der
Vorbereitung wollen wir alle Spiele gewinnen."
Bundesliga-Konkurrent
GWD Minden und Gastgeber Hildesheim waren vor rund
1000 Zuschauern in der Sparkassenarena die THW-Konkurrenten.
Obwohl alle drei Teams mitten in der Saisonvorbereitung stehen und neben
dem Gegner auch nicht zu übersehende Ermüdungserscheinungen
zum Feind hatten, bekamen die rund 1000
Zuschauer ordentlichen Handball und vor allem Spannung
geboten. Für die Dramatik sorgte der haushohe Favorit
aus Kiel in seiner ersten Partie gegen Minden allerdings
selbst. In der Abwehr schläfrig und im Angriff ohne
jegliche Durchschlagskraft, lag das Team nach zwölf Minuten
mit 6:11 Toren zurück, eine Überraschung bahnte
sich an, zumal die Spiele nur über zweimal 20 Minuten angesetzt
waren.
Doch der THW legte seine
Müdigkeit ab und den Hebel um. Die Abwehr stand besser,
Torhüter Andreas Palicka, der
zuvor keinen Ball angepackt hatte, fand ins Spiel zurück
und schon lagen die Kieler zur Pause mit 14:13 Toren vorn.
Die zweite Halbzeit wurde zum Schaulaufen, Vid Kavticnik
(10) und Filip Jicha
(8/3) münzten die Überlegenheit mit ihren Toren zum
29:21-Sieg am auffälligsten um.
Auch gegen Zweitligist Hildesheim
kamen die "Zebras" nur schwer auf Trab, lagen 5:7
zurück, steuerten dann aber über die 15:14-Halbzeitführung
den ungefährdeten 30:24-Erfolg an. Trainer Alfred Gislason, der weiterhin
auf Marcus Ahlm ("Meine Rückenbeschwerden
bekomme ich Stück für Stück in den Griff") verzichten musste und
Börge Lund (Kniebeschwerden)
nur in der Abwehr einsetzte, sieht seine Mannschaft
momentan nur bei 50 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit.
"Wir hatten Probleme in der Abwehr, mit unserem Torwart,
außerdem im Spiel ohne Ball." Sorgen macht sich der
Isländer, der gegen Hildesheim auch seinen Nachwuchskräften
Wessig, Jurgeleit
und Weltgen Einsatzzeiten
gab, dennoch nicht. "Wir haben sehr viel trainiert. Dass
die Jungs kaputt sind, ist zu diesem Zeitpunkt normal.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2008)