02.09.2008 | Bundesliga |
Die Mannschaft ist bereit für weitere Großtaten. Mit dem verlängerten Trainerarm, Routinier Stefan Lövgren, der im Dezember 38 Jahre alt wird, seine zehnte und definitiv letzte Saison an der Förde absolvieren - und diese mit einer Meisterschaft beenden will. Mit der Speerspitze Nikola Karabatic, der just zum Welthandballer des Jahres 2007 ausgerufen wurde und ohne Zweifel auch der Weltbeste ist. Und mit einem eingeschworenen Team um die beiden "Großen" herum. Bestehend aus vielen weiteren Weltklassespielern, die erfolgsbesessen und vor allem jung sind. Deswegen begnügte sich die sportliche Leitung auch mit nur einem Neuzugang: Schwedens aufstrebende Torhüterhoffnung Andreas Palicka, der seinen zum TV Großwallstadt abgewanderten Landsmann Mattias Andersson ersetzen wird. Also alles gerichtet für den erneuten Angriff auf das Triple, bestehend aus Meisterschaft, Pokal und Champions League, zumal auch wirtschaftlich mit dem Rekordetat von 7,5 Millionen Euro eine neue Höchstmarke erreicht wurde?
Im Prinzip ja. Dennoch steht ein Fragezeichen. Auf einer entscheidenden Position, die des Trainers, gab es die große Zäsur: Noka Serdarusic ist nicht mehr dabei, der große Handballexperte, der in den vergangenen 15 Jahren Garant für die Titel-Hausse an der Ostsee war. Mit Getöse trennten sich im Juni die Wege zwischen dem THW und seinem Meistermacher. An 25 großen Erfolgen war der bald 58-Jährige entscheidend beteiligt. Alfred Gislason ist in die "großen Fußstapfen" (Manager Uwe Schwenker) seines Vorgängers getreten. Ob der Isländer, ebenfalls ein anerkannter Fachmann, sie auszufüllen vermag, wird der Kieler Rathausbalkon im Mai 2009 dokumentieren: Feiern Lövgren und Co dort ihre 15. Meisterschaft, eingerahmt von 15.000 glückseligen Fans, wird im Theater Handball-Bundesliga weiter der Dauerbrenner von der (vergeblichen) Jagd auf die "Zebras" aufgeführt.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 29.08.2008)
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