Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 29.08.2008:
Die Zahlen sprechen für sich: Knapp 2800 Tore und 1150 Einsätze lieferten die drei alternden Heroen in
ihrer Amtszeit beim THW ab. Nach einer 31 Jahre währenden Kieler Durststrecke waren sie ab 1994
Mitbegründer der goldenen THW-Jahre. In ihrer gemeinsamen Zeit feierten
Petersen,
Schwenke und
Knorr
zusammen drei deutsche Meisterschaften sowie jeweils einmal den Gewinn von Europa- und DHB-Pokal sowie
den Bundesliga-Supercup. Wenn sich die drei Kumpels heute in einer Sporthalle treffen, wollen sie
anschließend aber lieber alleine feiern.
Petersen - das ist THW. Mit 15 aktiven Dienst Jahren ist
"Pitti" zum Kieler Inventar mutiert. Neben
seiner spielerischen Klasse stach der Rekordnationalspieler (340 Länderspiele) bei allen Zebra-Partys
als Stimmungsmacher heraus.
Nach zwei Jahren als Co-Trainer neben Noka Serdarusic trat der zweifache Familienvater im Januar den
Chefposten beim Liga-Konkurrenten Wilhelms-haven an. Den Abstieg des WHV konnte der 39-Jährige nicht
verhindern. Deshalb soll es am Jadebusen nun so schnell wie möglich wieder aufwärts gehen.
"Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten fünf", sagt Petersen,
dessen Siebenmeter-Quote für die Zebras
bei 100 Prozent steht. In über 500 Spielen für den THW trat er einmal zum Strafwurf an - und traf. Dass
er die alten Kameraden Schwenke und
Knorr nun als Trainerkollegen wiedertrifft, finde er witzig, meint
Pitti. "An ihrem Stil als Trainer lässt sich die frühere Spielweise der beiden erkennen.
Thomas war der
absolute Kämpfertyp. Der hat auch mal die Brechstange rausgeholt. Hingegen war
Wolle der elegantere
Spieler, der mit schönen Anspielen glänzte", sagt der WHV-Trainer. Und was traut er seinen alten
Weggefährten in der Zweiten Liga zu? "Dass sie hinter uns landen."
Wenn gar nichts mehr ging,
kam
Thomas Knorr. Mit unbändiger Kraft flog der heute 37-Jährige aus dem Rückraum in Richtung Tor, traf
für den THW in der Bundesliga 747 Mal und erfand nebenbei noch den Sprungwurf aus dem Stand.
Nach seinen weiteren Stationen in Flensburg und Hamburg, kehrte
"Knorre" zu seinen Wurzel nach Bad
Schwartau zurück. Dort führte der 80-fache Nationalspieler den VfL in die Zweite Bundesliga zurück.
Und trifft dort nun
Petersen und
Schwenke. "Das ist gar nicht so überraschend. Es kommt häufig
vor, dass Sportler nach einer erfolgreichen Karriere als Trainer weitermachen", sagt
Knorr. "Ich freue
mich auf das Wiedersehen, auch wenn die Freundschaft während der Spiele ruht." Da alle drei stark von
ihrem ehemaligen Coach
Noka Serdarusic
geprägt sind, könnte man glast auf sechs Remis tippen. "Nein, das glaube ich
nicht. Alle wollen gewinnen", sagt
Knorr, der dem WHV die Favoritenrolle zuschiebt. "Bei
Pitti sind die
Voraussetzungen andere. Ich sehe uns in den Regionen, wo auch der TSV anzusiedeln ist.
Innerhalb des Trios ist
Wolfgang Schwenke der "alte Hase". Seit sieben Jahren schwingt er beim TSV
Altenholz das Zepter. Nach der Holper-Saison und dem Fast-Abstieg soll nun Kontinuität Einzug halten.
"Die Konkurrenz hat stark aufgerüstet. Unser Ziel ist Platz zehn", sagt
Schwenke, der sich an viele
"witzige Momente" mit den Ex-Kollegen erinnert. "Wir hatten früher viel Spaß und verstehen uns noch
immer sehr gut. Ich finde das sehr interessant, dass jetzt alle drei Trainer in der gleichen Liga sind."
Gleich am zweiten Spieltag muss der TSV nach Schwartau. Eine Woche später kommt
"Pitti" mit dem WHV
nach Altenholz.
Schwenke: "Das ist doch gleich ein super Auftakt."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 29.08.2008)