02.10.2008 | Champions League |
Auch für die Klubs ist die Champions League längst zu einem lukrativen Wettbewerb geworden - allerdings nur, wenn man die Vorrunde übersteht. Denn für das Erreichen der ersten Gruppenphase gibt es lediglich 15.000 Euro Antrittsgage. Die wahren Fleischtöpfe öffnen sich erst ab der Hauptrunde, wenn es pro erkämpftem Punkt Prämien geben wird. Erreicht man das Endspiel, gibt es neben 45.000 Euro Prämie pro Punkt weitere 20.000 Euro - der Sieger erhält zusätzlich noch einmal einen Bonus von sage und schreibe 150.000 Euro, sodass ein im Finale ungeschlagener Champions-League-Sieger allein durch das Endspiel 275.000 Euro verdienen kann. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen - die Champions League ist auch im Handball zu einer auch finanziell lukrativen Geschichte geworden.
Den Erfolg der europäischen Königsklasse unterstreicht auch der enorme Zuschauerzuspruch. So wird die Sparkassen-Arena-Kiel bei allen Vorrundenspielen ausverkauft sein, die Tickets hierfür gingen binnen Stunden über die Verkaufstresen. Die Halle selbst wird auch in diesem Jahr bereits in der Vorrunde mit dem einheitlich-blauen Boden der Champions League ausgerüstet sein. Kein Problem für die deutschen Klubs - wohl aber eines für die EHF. "Einen Hallenboden nach Weißrussland zu bringen, ist schon eine Herausforderung", sagt Peter Vargo, Direktor der EHF-Marketing GmbH. 41 Hallenböden wurden allein in der Saison 2007/2008 insgesamt genutzt, für das Verlegen der Böden 3.750 Rollen Klebeband verbraucht. Überhaupt war die vergangene Champions-League-Saison ein logistisches Meisterwerk. 1.600 Meter Werbebanden im einheitlichen Champions-League-Design wurden für die Arenen der insgesamt 150 Spiele produziert, rund 250 Kilometer Kabel für die Fernsehübertragungen verlegt. Allein das Finalrückspiel in Kiel wurde von zwölf Kameras eingefangen. Nicht nur Eurosport zeigte die Spiele der Königsklasse, erstmals ging die EHF auch in Sachen Online-TV neue Wege. 22 Spiele konnten live auf der Champions-League-Homepage www.ehfcl.com verfolgt werden. Live in den Hallen verfolgten 495.050 Zuschauer die Spiele, in denen 8.849 Tore fielen. Die Einführung der zweiten Hauptrunde bescherte der Champions League ein Zuschauerplus von über 80.000 Menschen - und die konnten gleich 500 Tore mehr als im Jahr zuvor bejubeln.
Für die Klubs bedeutet der Erfolg aber auch eine Menge an logistischem Geschick. So reisten die Kieler in der vergangenen Saison rund 28.000 Kilometer, bis sie ins Finale der europäischen Königsklasse vorgedrungen waren - ein Rekord. Momentan sprich alles dafür, dass die Champions League im Jahr 2008 eine Reiher weiterer Rekorde aufstellen wird. Noch größer, noch spannender, noch dramatischer sollen die Partien werden und so dem Anspruch gerecht werden, dass am Ende wirklich die beste Mannschaft der Welt den 20 Kilogramm schweren Pokal in den Händen hält.
(Von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports)
(02.10.2008) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |