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26.11.2008 Medien / Mannschaft

Petersson nach Trainerentlassung mit gelungenem Comeback als Spieler

Von Dr. Oliver Schulz:

Vor drei Wochen wurde Johan Petersson als spielender Trainer Hallbys entlassen und erhielt in Windeseile Anfragen aus der Bundesliga. Er entschied sich jedoch, sein Comeback als Spieler in heimischen Gefilden zu geben. Das Überraschungsteam aus Alingsas sicherte sich den ehemaligen Kieler als spektakulären Neuzugang zunächst bis zum Jahresende. Ausgerechnet gegen seinen Heimatverein Sävehof debütierte der Linkshänder kürzlich in überzeugender Manier.
In Hallby als Trainer entlassen
Johan Petersson, der in der Bundesliga für Minden, Nordhorn und zuletzt den THW Kiel spielte, hatte seine Nationalmannschafts-Karriere nach 249 Einsätzen mit 813 Toren und dem fünften Platz bei der EM 2008 beendet. Nach mehreren knapp verpassten Aufstiegen in die Elitserien und einem Neubeginn hatte Zweitligist Hallby IF in der noch jungen Saison keinen optimalen Start hingelegt. Nach dreieinhalb Jahren als spielender Trainer wurde Petersson Anfang des Monats fristlos entlassen. Mit Ola Olsson stand der neue Übungsleiter der Jönköpinger schnell fest.
Von mehreren Vereinen umworben
Praktisch über Nacht sollen dem 35-Jährigen auch Angebote dreier deutscher Vereine vorgelegen haben. Wie bereits früher bei der Anfrage als möglicher Nationaltrainer der Schweiz, entschied sich der Linkshänder jedoch, in seiner schwedischen Heimat zu bleiben. Die Überraschungsmannschaft der Saison, Alingsas HK, konnte sich seine Dienste sichern.

Dort hatte sich Rechtsaußen Johan Fagerlund gleich zu Saisonbeginn eine Verletzung des Kreuzbandes zugezogen. So war der junge Marcus Enström auf dieser Position plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Da bis zur WM-Pause noch eine Reihe wichtiger Partien auf dem Programm stehen, sah die Vereinsführung Handlungsbedarf und nahm das Ex-Zebra als spektakulären Neuzugang unter Vertrag. Der Umworbene räumte gegenüber der Tageszeitung "Alingsas Tidning" ein, nach dem Anruf von Trainer Wedberg nicht lange überlegt zu haben und durch die Möglichkeit, wieder in der Elitserien zu spielen, angeregt worden zu sein.

Mindestens bis Neujahr soll der Weltmeister von 1999 und mehrfache Europameister Fagerlunds Trikot mit der Nummer drei tragen und durch seine Routine auf der rechten Seite für Entlastung sorgen. Mittelfristig wolle er aber wieder eine Mannschaft trainieren - entweder in Schweden oder im Ausland - verriet Petersson dem Blatt.

Gelungenes Debüt ausgerechnet gegen Sävehof
Im ohnehin mit Spannung erwarteten Südwestderby gegen seinen Heimatverein Sävehof bildete das Debüt Peterssons als Spieler am vergangenen Freitag das Tüpfelchen auf dem i. Vom Publikum begeistert empfangen, konnte er nach nur zwei Trainingseinheiten zwar keinen Sieg feiern, war mit einer imponierenden Leistung aber bester Mann auf dem Parkett. Er spielte gut 40 Minuten lang auf Rechtsaußen und - wie schon drei Jahre lang in Hallby - im rechten Rückraum. Dabei agierte der ehemalige Kieler vor der Pause besonders auffällig und erzielte bis dahin auch alle seine 6/1 Tore.

Wie erwartet schenkten sich die alten Rivalen nicht einen Millimeter Boden. Nach Gleichstand zur Pause blieb die hitzige Partie bis zum 22:22 weiter offen. Dann zog Alingsas auf 25:22 davon, aber die Gäste aus Partille rissen das Ruder herum und lagen sieben Minuten vor dem Ende mit 25:27 in Führung. Die Hausherren gaben sich jedoch nicht auf und glichen 16 Sekunden vor der Sirene zur Freude von Trainer Wedberg zum 29:29 aus. Damit hatte der Tabellendritte in der ausverkauften Nolhagahalle Tabellenführer Sävehof einen Punkt abgetrotzt.

"Ein heftiges Gefühl, zurück in der Elitserien zu sein. Es lief gut. Man konnte merken, dass etwas Besonderes in der Luft lag. So wie in den guten alten Zeiten, als wir mit Sävehof im Derby gegen Redbergslid spielten. Die Halle hat richtig Druck ausgeübt. Ein klasse Publikum", verriet Petersson "Alingsas Tidning" am Rande des Südwestknüllers.

(von Dr. Oliver Schulz)


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