17.12.2008 | WM 2009 |
Die Auswirkungen dieses Neuanfangs sah man auch gegen Island. Vor allem die neue Rückraumgeneration um Sven-Sören Christophersen (Wetzlar), Michael Müller (Großwallstadt) auf den Halbpositionen sowie Martin Strobel (Lemgo) und Michael Haaß (Minden) in der Mitte - als Vertretung für den verletzten Michael Kraus - zeigten teilweise sehenswerten und selbstbewussten Handball, obwohl bei vielen "die bisherige Lockerheit ein wenig der Verkrampfung gewichen ist", so der Bundestrainer. Kein Wunder: Noch vor Weihnachten gibt Heiner Brand den 28 Spieler umfassenden Kader für Kroatien bekannt, mit dem er vom 2. Januar an in die unmittelbare WM-Vorbereitung startet. In zwei Länderspielen gegen Griechenland (3./4. Januar 2009), im Abschiedsspiel für Markus Bauer (7. Januar) und bei einem Vier-Länder-Turnier in Spanien (9. bis 11. Januar) wird sich dann das 16 Spieler starke WM-Aufgebot herauskristallisieren. Laut Heiner Brand spüren wohl vor allem die jungen Spieler den "Druck der Nominierung", denn "im Training sind die Jungs voll dabei".
Voll dabei war in den Testspielen vor allen Dingen Neu-Kapitän Holger Glandorf. Mit insgesamt 16 Toren in den beiden Begegnungen war er der Leitwolf im jungen Team. Und trotz des Umbruchs ist Glandorf guter Dinge. "Man sieht, dass wir schon ganz gut harmonieren. Wir haben eine gute Mischung aus jungen wilden und erfahrenen Spielern." Torsten Jansen stellte nach seinem 150. Länderspiel fest: "Alle wollen, alle sind heiß. Das ist das Wichtigste." Nach den ordentlichen Auftritten gegen Island hatte Brand zudem das Wissen um weitere Alternativen. "Wir haben ja noch einige personelle Möglichkeiten." Die Stammformation mir Kraus, Glandorf, Hens, Jansen oder Klein, Sprenger, Preiß und Bitter sowie Abwehrchef Oliver Roggisch kann sich international sehen lassen. Der DHB-Auswahl dürfte bei der Weltmeisterschaft, bei der man unter anderem in einer Neuauflage des WM-Finales 2007 gegen Polen antritt, zudem in die Karten spielen, dass zahlreiche weitere Nationalteams sich im Umbruch befinden, mit personellen Problemen zu kämpfen haben oder auf pausierende Akteure verzichten müssen.
(Von Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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