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17.12.2008 WM 2009

Zebra: Auf geht's

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Der Countdown läuft. Knapp 35 Tage sind es noch bis zum Startschuss der 21. Handball-Weltmeisterschaft in Kroatien. Und die Vorbereitungen bei der deutschen Nationalmannschaft laufen auf Hochtouren.
Anfang Dezember kämpfte sich das Team um Bundestrainer Heiner Brand, der nach einer Hüftoperation noch an Krücken ging, durch zwei schwere Test-Spiele gegen Island. Nach dem vierten EM-Platz vor einem Jahr in Norwegen und dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei den verkorksten Sommerspielen in Peking gab es für die neuformierte Mannschaft ein Unentschieden (33:33) und eine Niederlage (29:30) gegen den Olympiazweiten (siehe Berichte) - und im Kampf um die Plätze für die Weltmeisterschaft in Kroatien vielsagende Einblicke für den Trainer. "Titelverteidiger sind wir nur auf dem Papier. Wir gehören sicher nicht zum Favoritenkreis, aber wir gehen guten Mutes in die WM", erklärte Brand mit Blick auf Kroatien. "Platz vier bei der EM war okay, Olympia eine Enttäuschung. Ich nehme also relativ wenig mit aus diesem Jahr", so sein Fazit 2008. "Es ist alles abgehakt, weil wir einen Neuanfang gemacht haben."

Die Auswirkungen dieses Neuanfangs sah man auch gegen Island. Vor allem die neue Rückraumgeneration um Sven-Sören Christophersen (Wetzlar), Michael Müller (Großwallstadt) auf den Halbpositionen sowie Martin Strobel (Lemgo) und Michael Haaß (Minden) in der Mitte - als Vertretung für den verletzten Michael Kraus - zeigten teilweise sehenswerten und selbstbewussten Handball, obwohl bei vielen "die bisherige Lockerheit ein wenig der Verkrampfung gewichen ist", so der Bundestrainer. Kein Wunder: Noch vor Weihnachten gibt Heiner Brand den 28 Spieler umfassenden Kader für Kroatien bekannt, mit dem er vom 2. Januar an in die unmittelbare WM-Vorbereitung startet. In zwei Länderspielen gegen Griechenland (3./4. Januar 2009), im Abschiedsspiel für Markus Bauer (7. Januar) und bei einem Vier-Länder-Turnier in Spanien (9. bis 11. Januar) wird sich dann das 16 Spieler starke WM-Aufgebot herauskristallisieren. Laut Heiner Brand spüren wohl vor allem die jungen Spieler den "Druck der Nominierung", denn "im Training sind die Jungs voll dabei".

Voll dabei war in den Testspielen vor allen Dingen Neu-Kapitän Holger Glandorf. Mit insgesamt 16 Toren in den beiden Begegnungen war er der Leitwolf im jungen Team. Und trotz des Umbruchs ist Glandorf guter Dinge. "Man sieht, dass wir schon ganz gut harmonieren. Wir haben eine gute Mischung aus jungen wilden und erfahrenen Spielern." Torsten Jansen stellte nach seinem 150. Länderspiel fest: "Alle wollen, alle sind heiß. Das ist das Wichtigste." Nach den ordentlichen Auftritten gegen Island hatte Brand zudem das Wissen um weitere Alternativen. "Wir haben ja noch einige personelle Möglichkeiten." Die Stammformation mir Kraus, Glandorf, Hens, Jansen oder Klein, Sprenger, Preiß und Bitter sowie Abwehrchef Oliver Roggisch kann sich international sehen lassen. Der DHB-Auswahl dürfte bei der Weltmeisterschaft, bei der man unter anderem in einer Neuauflage des WM-Finales 2007 gegen Polen antritt, zudem in die Karten spielen, dass zahlreiche weitere Nationalteams sich im Umbruch befinden, mit personellen Problemen zu kämpfen haben oder auf pausierende Akteure verzichten müssen.

(Von Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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