23.12.2008 | WM 2009 |
Indes hat Heiner Brand ganz andere Favoriten und "Geheim"-Tipps auf dem Zettel. "Gastgeber Kroatien, Dänemark, Polen, Spanien und die Franzosen", werden seiner Meinung nach kräftig um den Titel mitmischen. "Natürlich hoffe ich auch, dass wir am Ende zu denen gehören werden, die vorne mit dabei sind." Man müsse jedoch abwarten, wie sich die Mannschaft nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen und dem anschließenden Umbruch entwickele.
Trotzalledem wird sich das deutsche Team in Kroatien aber nicht kampflos geschlagen geben und auch kein Minimalziel verfolgen. "Wir schauen von Spiel zu Spiel, alles andere sehen wir dann", blieb Brand wage beim Formulieren eines Ziels, wobei er doch durchblicken ließ, dass auch in Kroatien etwas zu holen sein sollte. "Wir sind eine neue Mannschaft und eine neue Mannschaft muss immer brennen. Das wird sie auch in Kroatien tun." Auf die Leistung des deutschen Teams um Pascal Hens und Co. darf man also gespannt sein.
Titelverteidiger Deutschland, Europameister Dänemark und die französischen Olympia-Goldmedaillengewinner um die Kieler Nikola Karabatic und Thierry Omeyer werden auch bei der WM in Kroatien ein gehöriges Wörtchen um den Titel mitreden wollen. Dass jeder Handballfan und Zuschauer auch die gastgebende Mannschaft der Kroatien auf der Rechnung haben müsse, hebt auch Heiner Brand hervor. Ein starkes Team mit der Unterstützung der Fans: Was so ein Heimbonus ausmachen kann, konnte man vor zwei Jahren erleben. Nur wenige hatten damals das Team von Trainer Heiner Brand auf der Liste. Nach einer nur mäßigen Vorrunde, in der Christian "Blacky" Schwarzer nachnomminiert werden musste, legten Klein und Co. traumhafte Hauptrunden-, Viertel- und Halbfinalspiele hin und kämpften sich zusammen mit 80 Millionen Fans im Rücken zum Weltmeistertitel. Der WM-Titel 2007 hat den Handball in Deutschland enorm vorangebracht. "Die Liga verzeichnet immer neue Zuschauerrekorde und das Medieninteresse am Handball ist ungebrochen", so Brand. Auch an der Weltmeisterschaft 2009 ist das Interesse immens - das wird der Fernsehzuschauer ab dem Neujahrstag deutlich bemerken.
Das Konzept für die Meisterschaft in Kroatien sieht vor, pro Spiel maximal 15 Kameras einzusetzen. Darunter sind eine sogenannte Spidercam, die dreidimensional über dem Spielfeld schwebt, sowie eine ferngesteuerte Kamera, die Szenen aus der Sicht des Torwartes zeigen wird. Zudem wird es bei den Anwurfzeiten der deutschen Spiele keine Zersplitterung mehr geben. Alle Partien des Weltmeisters werden um 17.30 Uhr angepfiffen. "Die Handball-WM ist das Größte, was man spielen kann", sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe. "Wir haben den Markt über Jahre beobachtet und das Projekt 'Handball' schon lange im Auge. Wir möchten die Mannschaftssportart Nummer zwei in Deutschland auf eine neue Plattform heben." Den Wünschen, eine Kamera fest in der Kabine der deutschen Handballer zu installieren, erteilte Heiner Brand hingegen eine Absage. "Das kommt nicht in Frage." Sehr wohl teile der Bundestrainer den vorsichtigen Optimismus der RTL-Crew, mit den Übertragungsrechten einen dicken Fisch an der Angel zu haben. Denn die Resonanz auf die Übertragungen steht und fällt mit dem Abschneiden der deutschen Mannschaft. Und da sieht Brand "mit der Rückkehr der zuletzt fehlenden arrivierten Spieler eine durchschlagskräftige Mannschaft in Kroatien".
Privatsender RTL setzt für die Weltmeisterschaft 2009 Marco Schreyl als Moderator ein. "Diese faszinierende Sportart hautnah begleiten zu können, werte ich als mein persönliches Highlight", meinte der begeisterte Sportler. Abgerundet wir das WM-Geschehen durch den Partner-Sender n-tv, der neben den Highlights und den Analysen der deutschen Spiele auch die Gruppengegner und die WM-Favoriten unter die Lupe nehmen wird.
(Von Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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