01./02.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 02.02.2009 | WM 2009 / Nationalmannschaften |
Update #2 | KN-Berichte ergänzt... |
Weltmeister! Thierry Omeyer und Nikola Karabatic. |
Die erste Halbzeit war völlig ausgeglichen, kein Team konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen. Nachdem Karabatic beim Stand von 5:6 (16.) den Ausgleich erzwingen wollte, aber zweimal scheiterte, gab Claude Onesta Daniel Narcisse die Chance im linken Rückraum, die "Air France" mit vier Toren in Folge bis zur Halbzeit (11:12) nutzte. Dass Frankreich zur Pause nur mit einem Tor hinten lag, verdankte man auch Michael Guigou, der mit traumwandlerischer Sicherheit insgesamt alle seine sieben Strafwürfe verwandelte, und natürlich Thierry Omeyer im französischen Tor, der das Torhüterduell gegen seinen Gegenüber Mirko Alilovic klar gewann.
Nach Wiederanpfiff gelang dem Gastgeber zwar die erste Zwei-Tore-Führung (13:11), doch Guigou drehte die Partie mit drei Toren in Folge zum 14:13 für Frankreich. Einmal konnte das Team von Kroatiens Coach Lino Cervar noch in Führung gehen (17:16, 42.), doch danach fehlte jegliches Mittel gegen eine französische Betonabwehr um Didier Dinart. Als Karabatic zum 20:18 (53.) und Daniel Narcisse zum 21:18 (54.) trafen, war die Partie vorzeitig entschieden. Dem Gastgeber gelang in den letzten zehn Minuten nur noch ein Treffer (Lackovic zum 19:21, 55.), das war zu wenig. Am Ende jubelten die Franzosen, die in der zweiten Halbzeit nur sieben Gegentore zugelassen hatten, verdient über ihren dritten Weltmeistertitel.
Karabatic spielte 54 Minuten und erzielte zwei Tore. Omeyer spielte bis auf einen Siebenmeter komplett durch und konnte 10 Würfe parieren (36% Quote).
Im Spiel um Platz setzte sich Polen mit 31:23 (14:11) durch (siehe KN-Bericht).
Lesen Sie auch den KN-Bericht zum Spiel.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009:
Beim dritten WM-Sieg nach 1995 und 2001 war Michael Guigou (10/7) bester Werfer für die Franzosen. Den Kroaten, Weltmeister von 2003, blieb dagegen zum insgesamt dritten Mal nur Silber.
"Mit Spielern dieses Talents scheinen die Dinge ganz einfach. Das ist ein großes Resultat für den französischen Sport", sagte Frankreichs Trainer Claude Onesta, der sein Team nun zu allen großen Titeln geführt hat, nachdem es 2006 bereits EM-Gold gegeben hatte. Aus Paris erreichte die Franzosen gleich nach dem Finale ein Glückwunsch von Staatspräsident Nicolas Sarkozy: "Die französische Mannschaft hat ihre eindrucksvolle Siegesliste fortgeschrieben und dem Olympiasieg in einem intensiven Finale den dritten WM-Titel hinzugefügt."
Immerhin über ein bisschen weltmeisterlichen Glanz darf sich auch die Bundesliga freuen: Der in Serbien geborene Welthandballer Nikola Karabatic, Torwart Thierry Omeyer (beide Kiel) und Regisseur Guillaume Gille (Hamburg) spielen für deutsche Clubs. Gestern Abend setzten sie sich nicht nur gegen die kroatische Mannschaft um Volksheld Ivano Balic durch, sondern auch gegen eine rot-weiße Wand von frenetischen Fans. Ruhig blieben vor dieser Angst einflößenden Kulisse auch die beiden dänischen Schiedsrichter Olesen/Pedersen, die immer ihre klare Linie beibehielten. Über 150 000 Karten hätten für diese Partie verkauft werden können, bis zu 800 Euro kosteten die Tickets auf dem Schwarzmarkt.
Doch nachdem die Kroaten schon nach dem Halbfinalerfolg über Polen mit Autokorsos und Handball-Party die Nacht zum Tag gemacht hatten, gingen die riesigen Erwartungen der kleinen Nation diesmal nicht in Erfüllung und die enttäuschten Fans schmissen am Ende Gegenstände aufs Feld.
Die Vorentscheidung fiel fünf Minuten vor dem Ende, als der frühere Gummersbacher Daniel Narcisse mit seinem Tor zum 21:18 erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung für die Franzosen besorgte. Die Kroaten blieben in dieser Phase dagegen acht Minuten lang ohne eigenen Treffer und verkrampften zusehends.
Das von praktisch allen Experten erwartete Traumfinale, das beim 22:19 der Kroaten im unbedeutenden letzten Hauptrundenspiel bereits einen Probelauf hatte, war weniger ein spielerischer Höhepunkt als ein zähes Ringen. Die Abwehrreihen, bei den Franzosen wieder vom beim Halbfinalerfolg über Dänemark noch fehlenden Didier Dinart organisiert, gingen konzentriert und kompromisslos zur Sache, und dahinter zeigten auch die Torhüter Thierry Omeyer bei den Franzosen sowie Mirko Alilovic und Venio Losert bei den Kroaten immer wieder Glanzparaden am Stück.
Bei den Franzosen gelang Karabatic erst in der 38. Minute das erste Tor, auf der anderen Seite blieben die genialen "Balic-Momente" beinahe komplett aus. Der fast schon traditionell angeschlagene Rechtshänder teilte sich die Rolle des Spielmachers zudem mit dem erst 20 Jahre alten Domagoj Duvnjak.
Zwar legten die Kroaten immer wieder den Führungstreffer vor und konnten sich in der 32. Minute durch Blazenko Lackovic erstmals auf zwei Tore absetzen (13:11), doch die erfahrenen Franzosen um den treffsicheren Narcisse (6) ließen sich nicht abschütteln und hielten die Partie weiter offen - und hatten am Ende wie schon im olympischen Halbfinale von Peking 2008 (25:23) die Nase vorn.
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009:
Überragender Werfer beim Sieger war Karol Bielecki von den Rhein-Neckar Löwen mit zehn Treffern. Den Dänen, die bei der WM in Deutschland Platz drei belegt hatten, war der Kräfteverschleiß im zehnten Turnierspiel deutlich anzumerken. Fast immer lagen sie im Rückstand, da halfen auch die zehn Tore von Mikkel Hansen nichts. Polen setzte sich beim 21:15 in der 41. Minute vorentscheidend ab und feierte Platz drei euphorisch.
(aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009)
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