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25./26.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 26.02.2009 Bundesliga

Noka Serdarusic und Rhein-Neckar-Löwen lösen Vertrag auf

Update #1 KN-Bericht und KN-Interview mit Serdarusic ergänzt ...

Wird nicht Trainer der Rhein-Neckar-Löwen: Noka Serdarusic.
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Wie die Rhein-Neckar-Löwen per Pressemitteilung erklären, wird Noka Serdarusic nun doch nicht Trainer der Löwen.
Pressemitteilung der Rhein-Neckar-Löwen:

Am 17. Dezember 2008 gaben die Rhein-Neckar Löwen bekannt: Zvonimir "Noka" Serdarusic wird neuer Trainer ab 1. Juli 2009. Der erfolgreichste Coach der Handball-Bundesligageschichte sollte in den Süden wechseln. Nun kommt doch alles anders: Die Löwen lösen jetzt den Kontrakt mit dem Trainer, der mit dem THW Kiel in 15 Jahren 25 Titel holte, auf Bitte von Serdarusic wieder auf. "Aus gesundheitlichen Gründen kann ich nun doch nicht auf die Trainerbank zurückkehren", erklärt Serdarusic, der sich vor wenigen Wochen einer Knieoperation unterziehen musste.

(Pressemitteilung der Rhein-Neckar-Löwen)

 

Lesen Sie bitte auch den Kommentar der Kieler Nachrichten.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009:

Gesundheitliche Gründe: Serdarusic sagt Löwen ab

Damit wohl auch der Wechsel von Nikola Karabatic geplatzt - "Ich werde nachdenken"
Kiel - Das geplante Arbeitsverhältnis zwischen Meistertrainer Noka Serdarusic und den Rhein-Neckar Löwen ist geplatzt, bevor es begonnen hat. Der 58-jährige ehemalige THW-Trainer löste gestern den Drei-Jahresvertrag mit den Mannheimern, der ab Juli 2009 greifen sollte, wegen gesundheitlicher Probleme auf. Damit ist auch der gewünschte Transfer von Nikola Karabatic vom THW zu den Löwen vom Tisch.

Der Handball-Bundesligist bestätigte den Rückzieher des Meistertrainers auf seiner Homepage. Das sei ein Rückschlag, erklärte Manager Thorsten Storm, "Jetzt müssen wir uns den Mund abwischen und weitermachen. Dass auch die Verpflichtung von Karabatic hinfällig wird, ist Storm bewusst. "Wir haben ihm freigestellt, seine Entscheidung neu zu überdenken." THW-Manager Uwe Schwenker wollte sich nicht zu dem Vorgang äußern. "Kein Kommentar" sagte auch THW-Kapitän Stefan Lövgren, "dazu sage ich nichts", erklärte Vid Kavticnik, der neben Karabatic als zweiter THW-Spieler auf dem Löwen-Wunschzettel steht.

Obwohl nach der Serdarusic-Absage eine Vakanz auf dem Trainerposten ab Juli 2009 besteht, erscheint auch eine Vertragsverlängerung mit Ex-"Zebra" Wolfgang Schwenke eher unwahrscheinlich. Der ehemalige Altenholzer Trainer, der im Spätsommer Juri Schewzow bei den Löwen abgelöst hatte, arbeitet zwar sehr erfolgreich, trotzdem denkt Storm über eine "große Lösung." nach. "Kein Thema für mich", sagte Schwenke. "Ich beschäftige mich mit meiner Arbeit." Kandidaten für den Trainerposten sollen Staffan Olsson (Hammarby IF) und Ola Lindgren (HSG Nordhorn) sein. Lindgren erklärte, dass zwar noch keinen Kontakt mit den Löwen gegeben habe. Allerdings sei er angesichts der Notlage in Nordhorn durchaus für Angebote offen. "Da muss ich mich umschauen, das wird jeder verstehen."

Die überraschende Vertragsauflösung mit Serdarusic wirft die Rhein-Neckar Löwen in ihren Planungen weit zurück. Geplant war, Noka Serdarusic als eine Art Zugnummer für Handball-Weltstars zu installieren. Man wollte den THW in der Bundesliga als Nummer eins ablösen und auch international ganz oben mitspielen. Die Mannheimer, die hauptsächlich vom Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp und dem dänischen Hauptsponsor Kasi-Group (u.a. Pandora-Modeschmuck) finanziert werden, hatten dem Vernehmen nach ihre Fühler nach Größen wie Weltklasse-Torhüter Sterbik, Nationalspieler Glandorf oder den Flensburger Kreisläufer Knudsen ausgestreckt. Bis auf den 36-jährigen Olafur Stefansson (Ciudad Real) kassierten die Mannheimer vorwiegend Absagen.

Zentrale Figur in den Personalplanungen aber war THW-Rückraum-Ass Nikola Karabatic, der allerdings noch einen Vertrag bis 2012 mit Kiel hat. Dieser Spieler sei "die Korsettstange in unserem Projekt, der weltbeste Handball-Club zu werden", verkündete Kasi-Group-Chef Jesper Nielsen, seit Januar auch Gesellschafter der Löwen. Die enorm hohe THW-Ablöseforderung von geschätzten drei Millionen Euro machte diesen Coup zunichte. An der Situation habe sich nichts verändert, erklärte gestern Karabatic-Berater Bhakti Ong, er könne aber auch nicht ausschließen, dass "Nikola in Kiel bleibt." Der Welthandballer teilte sich gestern nur auf seiner Homepage mit: "Mir tut es Leid für Noka. Ich wünsche ihm gute Besserung. Ich hoffe, dass er schnell wieder auf die Beine kommt und dass er wieder trainiert. Was meine Entscheidung, unter ihm spielen zu wollen, betrifft, so ist die natürlich ins Wasser gefallen. Ich werde mir jetzt Zeit lassen, um nachzudenken. Ich werde alles abwägen, bevor ich meine Entscheidung treffen werde."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009:

"Lieber jetzt der klare Schnitt"

Mit Ex-THW-Trainer Noka Serdaruisc sprach Frank Schneller, sid
Kieler Nachrichten:
Herr Serdarusic, Ihr Engagement bei den Rhein-Neckar Löwen kommt nicht zustande. Dahinter stehen gesundheitliche Probleme, die Sie doch im Griff zu haben schienen...
Noka Serdarusic:
Ja, das dachte ich auch. Im Dezember 2008, als ich in Mannheim zugesagt habe, war ich sicher, im Sommer fit genug zu sein für meine neue Aufgabe. Aber ich muss nun feststellen: Ich bin es nicht. Mir geht es zur Stunde so dreckig, dass ich nicht weiß, ob ich überhaupt noch mal als Trainer arbeite.
Kieler Nachrichten:
Was ist genau geschehen in den letzten Tagen?
Noka Serdarusic:
Eine Operation an der Bandscheibe und eine Knieprothese innerhalb von sechs Monaten, das macht mein Körper nicht mit. Ich habe mir zuviel zugemutet. Ich habe wieder große Schmerzen. Es hat neue Komplikationen gegeben. Aber bis zum Sommer sind es noch einige Monate. So dachte ich wochenlang ja auch. Aber nun haben wir bald März, und nach dem gesundheitlichen Einbruch jetzt rennt mir die Zeit davon. Ich kann ja auch meinen neuen Verein nicht bis Juni hinhalten. Nein, dann lieber jetzt der klare Schnitt: eine Vertragsauflösung.
Kieler Nachrichten:
Ein ganz schwerer Schritt, vermutlich ...
Noka Serdarusic:
Unglaublich schwer, es gab schließlich bereits Pläne und Personalien, die mit mir zusammenhingen. Ich gehe gerade durch die wohl schwerste Phase meines Lebens, zumindest meiner Trainerlaufbahn. Aber ich muss erst richtig gesund werden, nur das zählt.
Kieler Nachrichten:
Wie steht es um Ihre Gemütsverfassung?
Noka Serdarusic:
Zugegeben, auch seelisch bin ich angeschlagen, das greift alles ineinander. Die erzwungene Trennung vom THW Kiel und meine schlechte Verfassung im letzten Sommer allein hätten vermutlich bereits eine Auszeit von mindestens einem Jahr nach sich ziehen müssen. Zwei Operationen diesen Ausmaßes noch obendrauf, dafür ist die Regenerationszeit einfach zu knapp.
Kieler Nachrichten:
Nun werden sich alle fragen, was mit Nikola Karabatic wird. Angesichts seiner Vorstöße zu einem Vereinswechsel nach Mannheim, plagt Sie da zusätzlich noch schlechtes Gewissen?
Noka Serdarusic:
Nikola ist ein Superjunge und viel reifer, als man ihn hinstellt. Er hat aus ganz eigenen Motiven heraus gehandelt. Mich ehrt und berührt zutiefst, dass er so bedingungslos zu mir hält und zurück wollte. Nun muss an sich denken und die für sich beste Entscheidung treffen. Und wenn die Kiel heißt, dann ist das auch okay.
Kieler Nachrichten:
Was planen Sie für die Zukunft? Erleben wir Sie denn nun wirklich gar nicht mehr als Trainer?
Noka Serdarusic:
In meiner heutigen Verfassung sage ich eher nein. Aber: Ich hoffe, dass es mir irgendwann wieder so gut geht, dass ich meine Meinung ändern kann und werde.
(Das Gespräch führte Frank Schneller, sid, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009)


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