Aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009:
Noka Serdarusic geht es
schlecht. Eine Bandscheibenoperation
und eine große Knie-OP haben Spuren
hinterlassen. Dass dem erfolgreichsten Trainer der
Bundesliga-Geschichte die Lust an sportlichen Tätigkeiten
und dem geplanten Comeback in Mannheim vergangen sein könnte,
wäre nachvollziehbar. Aber ist der momentan miserable
Gesundheitszustand des 58-Jährigen
wirklich der wahre Grund für dessen Rückzieher?
Bei einem Blick auf die ehrgeizigen Pläne der
Rhein-Neckar Löwen sind Zweifel angebracht. Rutenka,
Glandorf, Knudsen, Hvidt, Mogensen sind nur
einige hochkarätige Spieler, die Löwen-Manager
Thorsten Storm dem Trainer-Hoffnungsträger als
mögliche Neuzugänge offeriert hatte. Sie kommen
nicht. Vor allem aber sperrte sich der THW mit
einer immens hohen Ablöseforderung
gegen einen vorzeitigen Wechsel von
Welthandballer
Nikola Karabatic nach Mannheim.
Den hätte
Serdarusic als "Korsettstange" für
den angedachten neuen Löwen-Handball-Zauber
liebend gern mitgebracht.
Jetzt ist der Traum, den
THW im Eiltempo als Branchenprimus abzulösen, geplatzt. Verlierer sind
die Löwen und ihr Manager. Und Noka Serdarusic
bekommt keine Mannschaft, die ihm bei möglichen
Revanchegelüsten nach der unrühmlichen
Trennung vom THW helfen könnte. Vielleicht glätten
sich auch die Wogen um Nikola Karabatic, und der
Franzose bleibt. Gut möglich, dass der Welthandballer
damit sogar zum "Sieger" dieser nervtötenden
Streitigkeiten wird.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2009)