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24.07.2009 Handball international

Kieler Nachrichten: Schiedsrichter-Affäre: Wakula lange gesperrt

EHF setzte ein Zeichen - Ukrainer vier Jahre aus dem Verkehr gezogen

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.07.2009:

Wien - In der internationalen Schiedsrichter-Affäre hat die Europäische Handball-Föderation (EHF) ein deutliches Zeichen gesetzt. Wie die EHF gestern mitteilte, ist der ukrainische Referee Walentin Wakula für vier Jahre von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen worden.
Laut EHF habe Wakula versucht, vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Frauen-Champions-League im Jahr 2007 zwischen dem HC Lada Togliatti aus Russland und Viborg HK aus Dänemark die deutschen Unparteiischen Lars Geipel (Steuden) und Marcus Helbig (Landsberg) zu beeinflussen. "Das ist definitiv eine richtige und gute Entscheidung", sagte Geipel: "Es kann nicht sein, dass man unter Kollegen versucht, Einfluss auf das Spiel zu nehmen." Wie Geipel erklärte, habe der Ukrainer Wakula am Telefon gefragt, ob die deutschen Schiedsrichter "etwas haben wollen". Zudem habe er noch eine Kurzmitteilung geschickt. "Schon das Gespräch kam mir komisch vor. Ich habe es abgebrochen. Als dann die SMS kam, war alles klar", meinte Geipel, der sofort den Schiedsrichterwart des Deutschen Handballbundes (DHB), Peter Rauchfuß, und den heutigen Schiedsrichter-Chef der Internationalen Handball-Föderation (IHF), Manfred Prause, informiert hatte. Nach Weitergabe der Informationen an die EHF wurde der Fall zunächst aber nicht weiter verfolgt.

In der Schiedsrichter-Affäre sind damit drei Urteile gefällt worden. An der Spitze der EHF-Untersuchungen steht das Champions-League-Finale 2007 zwischen THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt. Eine Entscheidung wird es jedoch erst nach dem Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geben. Noch keine Ergebnisse hat die Untersuchungskommission unter Leitung des Schiedsgerichts-Präsidenten Rui Coelho aus Portugal im Fall des Finals im Europacup der Pokalsieger zwischen Medwedi Tschechow (Russland) und BM Valladolid (Spanien) getroffen. Nach der Partie waren die Magdeburger Referees Frank Lemme und Bernd Ullrich mit 50 000 Dollar im Gepäck erwischt worden.

(aus den Kieler Nachrichten vom 24.07.2009)


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