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09.09.2009 Mannschaft

Zebra-Journal: "Fünf Minuten bringen mich weiter"

Hendrik Pekeler ist das "Küken" im THW-Nest und will Erstliga-Luft schnuppern

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 07.09.2009:

Hendrik Pekeler.
Klicken Sie zum Vergrößern! Hendrik Pekeler.

Fußballspielen war ihm zu langweilig. Er bezeichnet die neun Jahre als Torwart in Glückstadt sogar als seine "größte Jugendsünde". Obwohl er es bis in die Kreisauswahl schaffte. Was ihm fehlte, war der Kampf Mann gegen Mann. Also stellte sich Hendrik Pekeler im Alter von elf Jahren bei den Handballern an den Kreis.
Wer Hendrik Pekeler gegenübersteht, muss für gewöhnlich aufschauen. Sozusagen die Schildkrötenstellung einnehmen: Kopf in den Nacken, Kinn nach oben. Erst dann liegt in 2,03 Meter Höhe der Blick des 18-Jährigen in Kontaktweite. Nach der fünften Klasse hatte der gebürtige Itzehoer einen derart immensen Wachstumsschub bekommen, so dass man sich zu Hause Sorgen machte und sich fragte, wo das denn wohl noch hinführen solle. "Dann haben wir beim Arzt einen Test gemacht", erinnert sich Pekeler. "Der meinte, ich werde 2,05 Meter groß. Nun bin ich 2,03 Meter. Passt doch."

Zwei Jahre ließ der A-Jugend-Europameister von 2008 Hand- und Fußball parallel laufen. Dann war Schlüss mit dem Gekicke. Alles deutet darauf hin, dass es die richtige Entscheidung war. THW-Trainer Alfred Gislason hält den "Langen", den der Rekordmeister aus Altersgründen beim Zweitligisten TSV Altenholz für eine Saison "geparkt" hatte, für "das größte deutsche Talent auf der Kreisläuferposition". Zuvor hatte er die Stationen Bramstedter TS und MTV Herzhorn durchlaufen. Pekeler selbst kam als B-Jugendlicher erstmals der Gedanke, so schlecht nicht sein zu können. Die Landesauswahltrainer überschütteten ihn damals mit Lob.

Beruflich arbeitet "Peke" derzeit im zweiten Lehrjahr seiner Berufsausbildung zum Bankkaufmann. Zum Lernen bleibt dem Black-Musik-Fan allerdings nur wenig Zeit. Um acht Uhr morgens verlässt er seine kleine Wohnung in Hassee, abends um Zehn ist er zurück. "Dann bin ich meist so erledigt, dass ich sofort ins Bett falle", erzählt er. Praktisch für den jungen Mann, dass Chef und Kollegen der Sparkassen-Filiale in der Kieler Querpassage voll hinter ihrem Azubi stehen und dabei helfen, Defizite aufzuarbeiten. "Dafür muss ich dann aber auch mal Karten für die THW-Spiele besorgen."

Von seiner Knie-Verletzung einmal abgesehen, die ihn noch einige Wochen auf Eis legen wird, erwartet Hendrik Pekeler mit Blick auf die Konkurrenz bei den THW-Profis kein Zuckerschlecken. Ausgestattet mit einem Zweitspielrecht für die "Zebra"-Reserve wird er zunächst einmal in der Regionalliga auf Torejagd gehen. Kein Problem für Pekeler, der im Junioren-Nationalteam und beim TSVA eine feste Größe war. "Ich muss noch lernen, weniger am Kreis zu laufen und mich besser zu lösen", sagt Pekeler, der natürlich auf Einsätze bei Alfred Gislason hofft. "Selbst fünf Minuten bringen dich da weiter." Wenn es tatsächlich für eine ruhmreiche Profi-Karriere reichen sollte, müsste er seiner Schwester Jenny (19) aber mindestens einen bunten Strauß Blumen binden. Schließlich war sie es, die ihren kleinen Bruder damals zum Handball mitnahm.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 07.09.2009)


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