Aus den Kieler Nachrichten vom 05.10.2009:
Kiel - Den ersten Ball schmetterte
Stefan Lövgren von der Spielfläche der Sparkassen-Arena hinauf in den vierten
Rang, der zweite landete in der
Fankurve des dritten. Jens aus Preetz und Frank aus Neumünster waren die glücklichen
Fänger. Beide gewannen damit Tickets für die Endrunde der
Champions League, dem Final Four im Mai in Köln.
Auch bei der Rückkehr in sein ehemaliges "Wohnzimmer"
machte der 38-jährige ehemalige THW-Kapitän gestern
Menschen glücklich. Der Schwede ist europaweit als
"Gesicht der Champions League" unterwegs, als Botschafter
für die Europäische Handball-Föderation. Am Sonnabend
warb Lövgren beim HSV, in Kiel hängte er eine
Überstunde beim Autogrammschreiben
dran. Lange Schlangen bildeten sich im
Umlauf der Arena. "Das Final Four ist gut und wichtig für
den Handball", sagt er über den neuen Modus, der nicht
überall gut ankommt.
Lövgren weiß, dass viele Fans sportliche
Jahreshöhepunkte wie Halbfinals und Finals
schmerzlich vermissen werden. Das sei bitter für die Fans,
schränkt er ein, "aber die Sportart kommt mit diesem Event eindeutig voran, wird
präsenter in den Medien und damit auch bei Sponsoren."
Nach seinem Abschied vom Leistungssport im Juni 2009
hat sich das Leben Lövgrens verändert. Drei Tage in der
Woche ist er in seiner Heimat Handball-Lehrer an einem
Gymnasium, der Rest der Zeit
"gehört" seiner Agentur, die er gemeinsam mit seinem ehemaligen
Mitspieler Martin Schmidt betreibt. Handball
bleibt auch nach seinem Abschied
aus Kiel zentraler Mittelpunkt.
Weil die nächste WM 2011 in Schweden stattfindet,
macht auch das dortige Fernsehen mobil. Die deutsche
Handball-Bundesliga gibt es ab dem 3. November einmal in
der Woche live beim nördlichen Nachbarn zu sehen.
Lövgren macht es Bob Hanning gleich und flimmert regelmäßig
als Experte über den Bildschirm. "Mal sehen, ob ich
das hinbekomme", sagt er. Zweifel daran gibt es nicht.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 05.10.2009)