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16.10.2009 Mannschaft

Kieler Nachrichten: THW Kiel: Der Tempohandball ist zurück

Morgen nach Skopje - Lund am Daumen operiert

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009:

Flensburg - Vor Wochenfrist knöpfte TBV Lemgo dem THW Kiel in dessen eigenem Revier einen Zähler ab, ausgerechnet bei diesen Lemgoern siegte der HSV Hamburg am Dienstag in beeindruckender Weise mit 34:25. Mittwochabend antwortete der THW mit einer Handball-Gala und dem 41:33 bei der SG Flensburg-Handewitt.
Es tritt also ein, was prognostiziert wurde: Die Saison 2009/2010 wird im Zeichen eines erbitterten Zweikampfes zwischen Kiel und Hamburg stehen. "Auch Hamburg hat viel Qualität, aber wir denken nur an unser Spiele", sagte THW-Neuzugang Momir Ilic, mit 13 Toren auffälligster Akteur beim Nordderby in der restlos ausverkauften, aber zahmen "Hölle Nord". Die "Zebras" zeigen sich spätestens nach dem Champions-League-Sieg von Barcelona und den atemberaubenden 60 Minuten in der Campushalle gegen gewiss nicht schlechte Flensburger gewappnet. Das "perfekte Kieler Spiel" (Trainer Alfred Gislason) erhielt auch Lob vom Nordrivalen. Das sei hart, so eine Klatsche zu bekommen, wenn man jahrelang auf Augenhöhe zu den Kielern agiert habe, erklärte SG-Linksaußen Lars Christiansen. "Wir haben alles gegeben, aber es war nicht genug." Flensburgs Trainer Per Carlen nahm das Spiel als Blaupause. "Ich bin nicht sauer, es war eine gute Lektion für meine Spieler, sie haben viel gelernt."

Der Hochgeschwindigkeitshandball, mit dem die "Zebras" in der vergangenen Saison europaweit für Furore gesorgt und die Gegner schwindelig gespielt haben, ist also zurück. "Vor allen Dingen in den Köpfen, wir wissen jetzt, dass es geht", wie Linksaußen Dominik Klein betont. Der 27-Jährige war mit sechs Toren am Kantersieg beteiligt und bildete mit seinem Nationalmannschaftskollegen auf der rechten Seite, Christian Sprenger (8 Tore), eine Flügelzange, die Flensburg empfindlich zwickte. Man müsse das Barcelona- und Flensburg-Spiel im Paket sehen, analysierte Klein, "in diesen Partien haben wir es geschafft, unser Tempospiel wieder zu aktivieren. Wenn der Gegner ein Tor macht und sich noch gar nicht umgedreht hat, klingelt es schon wieder im eigenen Netz. Besonders gegen Flensburg haben wir Gas gegeben - und unsere Neuen wie Christian Sprenger und Momir Ilic mit ins Tempo einbezogen."

Am Ende der Fahnenstange sei die neue Mannschaft, so Klein, noch nicht angekommen. "Wir werden uns noch in der Abwehr steigern, außerdem bringt uns jedes Spiel ein Stück weiter voran." Die nächste Partie ist bereits in Sichtweite. Am Sonnabend ist wieder Champions-League-Zeit. Um 17.45 Uhr (Eurosport) treffen die Kieler in der mazedonischen Hauptstadt auf Vadar Skopje. Der Terminstress hat die "Zebras" eingeholt. Für Dominik Klein kein Problem, im Gegenteil. "Viele sind froh, wenn ein Pause von einer Woche zwischen den Spielen liegt, aber ich mag es am liebsten, wenn wir alle drei Tage spielen, dann halten wir unseren Rhythmus." Um 6.30 Uhr startete der Mannschaftsbus heute Morgen zum Flughafen Hamburg. Eine Zeit, die Frühstückswart Henrik Lundström und Brötchenwart Filip Jicha ins Spiel bringt. Bei Abfahrten vor neun Uhr wird im Bus gefrühstückt. "Darauf freue ich mich", frohlockt Dominik Klein, "das ist immer eine leckere Angelegenheit."

Börge Lund bleibt zu Hause. Kiels norwegischer Mittelmann wurde gestern im Mare-Klinikum von Handspezialist Dr. Wischatta an seinem verletzten Daumen (Strecksehnenabriss) operiert. "Wir sind froh, dass wir nicht gezögert und diese Operation gemacht haben, der Knochen wurde anatomisch komplett rekonstruiert, die Operation ist sehr gut verlaufen", erklärte Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries. Lund wird voraussichtlich vier bis sechs Wochen ausfallen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009)


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