15./17.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 17.10.2009 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorberichte ergänzt... |
Das Team von RK Vardar PRO Skopje: Dritter Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Der Kroate Kresimir Marakovic kam von RK Porec nach Skopje.
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Der erfahrene Shooter Radoslav Stojanovic fällt nach einer Knie-OP aus.
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Mit gestärktem Selbstvertrauen hegte man auch in der Gruppe D eine leise Hoffnung, sich für das Achtelfinale qualifizieren zu können. Hinter den europäischen Spitzenteams aus Kiel, Barcelona und Leon wollte man den Kampf um den vierten Platz annehmen. Jedoch sorgte die deutliche 25:32-Heimniederlage gegen die Dänen von KIF Kolding gleich am ersten Spieltag für große Ernüchterung, nach einer erwarteten 28:37-Pleite in Leon beträgt der Rückstand auf die Skandinavier schon jetzt vier Punkte.
Der "Hexer" im Tor: Petar Angelov kehrte nach vier Jahren in Frankreich
in seine Heimat zurück.
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Weitere internationale Erfahrung in Skopjes Kader tummelt sich zudem in der Rückraum-Mitte: Auch Branislav Angelovski kehrte zu dieser Saison nach mehreren Jahren in Kroatien und der Schweiz in seine Heimat zurück. Ihm zur Seite steht mit dem Kroaten Kresimir Marakovic, einem von nur fünf Ausländern im Team, ein weiterer erfahrener Mann, der mit den Kadetten Schaffhausen in der Königsklasse spielte und zuletzt beim kroatischen Club RK Porec unter Vertrag stand. Achten müssen die Kieler auch auf die beiden erfahrenen Linksaußen Goce Makaloski und Stevce Alusovski, die mit ihren 32 bzw. 37 Jahren zu den Routiniers der Mannschaft gehören. Um fehlenden Nachwuchs muss man sich bei Vardar PRO dennoch nicht sorgen, denn mit MRK Vardar spielt die eigene U21-Mannschaft selbst ebenfalls in der obersten mazedonischen Spielklasse. Und dies sogar so erfolgreich, dass sich die zweite Mannschaft in der letzten Saison sogar für den EHF-Pokal qualifizieren konnte, dort jedoch am vergangenen Wochenende eine deutliche 20:32-Schlappe in Porto hinnehmen musste.
"Enfant terrible" des Handballs: Trainer Veselin Vujovic wird
gegen den THW Kiel auf der Tribüne Platz nehmen müssen.
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Dort wird er am Samstag einer von voraussichtlich über 5.000 Zuschauern sein. In der fast 7.000 Zuschauer fassenden Halle "Boris Trajkovski" erwartet die "Zebras" ein "Hexenkessel", wie Alfred Gislason noch aus der Vorsaison weiß. Verzichten muss der Kieler Coach dabei auf den am Donnerstag an der Hand operierten Börge Lund, der bis zu acht Wochen ausfallen wird. Ansonsten stehen bis auf die beiden Langzeitverletzten Andreas Palicka und Tobias Reichmann alle Spieler zur Verfügung.
Schiedsrichter in Skopje sind die Norweger Kim Andersen und Per Morten Sodal, als EHF-Delegierter reist der Belgier Klaus Dieter Convents an.
(Sascha Krokowski)
Mit Vulkan: Vardar Skopje Skopje war schon in der abgelaufenen CL-Saison THW-Ziel. Da aber trafen die "Zebras" auf Metalurg, den Stadtrivalen von Vardar. Der wurde im Mai mazedonischer Meister und will jetzt die Gruppenphase der Champions League überstehen. Erklärte jedenfalls Trainer Veselin Vujovic, das "enfant terrible" seiner Zunft. Bekannt wurde der Heißsporn nicht nur als Olympiasieger für Jugoslawien, sondern vor allem durch Prügelszenen. Unvergessen ist der Karatesprung, mit dem Vujovic als Coach von Ciudad Real im Jahr 2000 den Flensburger Lars Krogh Jeppesen niederstreckte. Zur Zeit liegt der Vulkan erneut auf Eis und brummt eine einjährige Sperre ab. Am 17. Oktober ist der THW Gast in Skopje, Vujovic sitzt auf der Tribüne. (Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2009)
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Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Das Team lebt von seiner Begeisterungsfähigkeit. In der Arena von Skopje herrscht immer eine unglaubliche Stimmung. Dort muss man kühlen Kopf bewahren." |
Links: | Gegnerdaten RK Vardar PRO Skopje (MKD) | Gegnerkader RK Vardar PRO Skopje (MKD) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung |
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Die Rhein-Neckar Löwen streben nach dem Heim-Unentschieden gegen Kielce am Sonntag einen doppelten Punktgewinn an. Die Mannheimer sind beim bosnischen Meister HC Bosna BH Gas in Sarajevo zu Gast. Eurosport überträgt die Partie der Gruppe B ab 15.30 Uhr live.
Nur zwei Stunden will auch der HSV Hamburg seine Heimniederlage gegen Ciudad Real vom zweiten Spieltag vergessen machen. Gegner im bereits dritten Heimspiel ist diesmal Croatia Zagreb, der kroatische Meister und Ex-Klub der Neuzugänge Igor Vori und Domagoj Duvnjak. Eurosport überträgt auch dieses Spitzenspiel der Gruppe C live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009:
Ähnliches soll heute Abend (17.45 Uhr/Eurosport) nicht passieren. Auch wenn die Ausgangslage ähnlich ist: Der THW nach den Siegen in Barcelona und Flensburg im Aufwind, der siebenfache mazedonische Meister nach klaren Niederlagen in der Champions League gegen Kolding (25:32) und in Leon (28:37) ernüchtert. Gestern um 14 Uhr erreichte der THW-Tross nach einer knapp achtstündigen Anreise via Prag das 2200 Kilometer entfernt liegende Skopje. Abends bat Alfred Gislason seine Truppe zum Training. Heute Vormittag steht eine weitere Einheit auf dem Programm.
Mit dabei ist auch der junge Kreisläufer Hendrik Pekeler (18). "Er soll einmal die Atmosphäre rund um ein solches Spiel schnuppern", meinte Manager Uli Derad, der sich auf die Partie gegen Vardar freut. "Aber: Wir müssen von Beginn an hellwach sein, Skopje will mit seinen heißblütigen Fans für eine Überraschung sorgen."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009:
Mit 28:22 diktierte Metalurg das Geschehen, avancierte damit zum klaren Titelkandidaten im Balkanland. Die großen Stars der beiden Hauptstadtklubs stehen allerdings nicht auf dem Spielfeld, sie sitzen auf der Bank. Metalurg wird von Lino Cervar trainiert. Der 59-Jährige, der Kroatiens Auswahl zu Weltmeisterschaft und Olympiasieg geführt hatte, fiel am Mittwoch in der stickigen Derby-Luft über einen Ball und brach sich einen Arm. Wenige Meter weiter sehnte Veselin Vujovic angesichts der mageren Vorstellung seiner Truppe den Abpfiff herbei. Der 48-Jährige ist der "Bad Boy" der globalen Trainer-Zunft.
Deutsche Handball-Fans erinnern sich vor allem an seinen Kung-Fu-Sprung, mit dem der damalige Coach von Ciudad Real 2002 den Flensburger Lars Christiansen niederstreckte und eine Massenschlägerei auslöste. Damals wurde Veselin Vujovic von der EHF für zehn Monate international gesperrt und auf die Tribüne verbannt.
Auch heute wird der Weltmeister von 1986 das Spielfeld in der Arena "Boris Trajkovski" nur so einsehen können wie die 5000 erwarteten Zuschauer. Das "Enfant Terrible" ist einmal mehr das Opfer seiner vielen Unbeherrschtheiten geworden. Im letzten November hatte Veselin Vujovic nach einem Europapokal-Match in der Schweiz die Referees attackiert. Die EHF sperrte den Übeltäter und verdonnerte ihn überdies zu einer Geldstrafe von 3000 Euro.
Veselin Vujovic versichert, daraus gelernt zu haben. "Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit Fehler gemacht habe", sagte er. "Jetzt bin ich ruhiger als früher." Der Start in die Königsklasse dürfte bei ihm aber so manchen Wutausbruch provoziert haben. Die klaren Niederlagen zu Hause gegen Kolding und in Leon stehen ganz im Gegensatz zu seinen vorab herausposaunten Zielen. "Wir versuchen jedes Jahr, mehr zu schaffen", hatte der Vardar-Coach erklärt. "Diesmal möchten wir ins Achtelfinale der Champions League und in unserer Gruppe den dritten Platz erreichen."
In seinem Kader gibt es für die heutige Partie einige Umbesetzungen. Der aus Slowenien gekommene Halblinke Radoslav Stojanovic musste am Knie operiert werden und wird in diesem Jahr kein Königsklassen-Match mehr bestreiten. Dafür steht der international erfahrene kroatische Spielmacher Kresimir Marakovic vor seinem Comeback. Zusätzlich wurde mit Kreisläufer Tomas Kresho kurzfristig ein weiterer Kroate verpflichtet. Vujovic setzt vor allem auf den mazedonischen Nationalkeeper Petar Angelov und seinen serbischen Linkshänder Borko Djordjevic, der vor vielen Jahren mal auf dem Sprung zum Bundesligisten GWD Minden war. Das Spiel gegen die "Zebras" werde er ganz entspannt und ohne große Erwartungen verfolgen: "Gegen Kiel und Barcelona ist es fast unmöglich zu gewinnen."
(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2009)
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