15.12.2009 | Bundesliga |
Vor den bisher wichtigsten Begegnungen der laufenden Saison sammelten die "Zebras" am Sonntag Kraft mit ihren Familien beim THW-Weihnachtsfest im Drathenhof in Molfsee. Hallensprecher Rolf Körting schwitzte unter schwerer Kapuze und Bart als Weihnachtsmann, er verteilte die Geschenke. Spieler und Trainer freuten sich jeweils über eine besondere Flasche Wein. Sorte, Beschreibung und Bukett waren abgestimmt auf Charakterzüge oder Eigenschaften des jeweiligen Empfängers. Trainer Alfred Gislason darf sich einen Amarone aus dem italienischen Anbaugebiet des Valpolicella Classico in den Schrank stellen. Kenner schätzen dessen Wucht und Fülle. Der Wein wurde von Körting als konzentriert und druckvoll beschrieben, "ein großer Körper mit Power."
Ab sofort aber dreht sich für den THW-Coach alles um Flensburg und Hamburg. Ein besonderes Training sei jedoch nicht vorgesehen, sagt der Isländer. "Wir haben uns in den vergangenen Wochen speziell auf beide Mannschaften vorbereitet." Heute findet das Abschlusstraining für Flensburg mit Videoanalyse statt, morgen Nachmittag geht es dann mit dem Bus an die dänische Grenze. Hausarbeiten hat Gislason seinen Spielern für die Hamburg-Partie überreicht. Jeden einzelne Akteur bekam spezielle Videoausschnitte fürs "Heimkino" mit in die eigenen vier Wände. Trainingsaufwand und Intensität für die Zeit nach dem zu erwartenden Pokalfight bei der SG beschreibt Gislason als "normal, wir haben schon sehr viel erledigt." Dass der THW bis zum Jahresende auf "Air France" Daniel Narcisse (Fingerbruch) verzichten muss, sei sehr schlecht für Kiel, bedauert Gislason. "Daniel war vor dem Unfall in sehr guter Verfassung, vermissen werden wir vor allem seine Fähigkeiten beim Spiel Mann gegen Mann." Daher hänge jetzt sehr viel von der Verfassung Filip Jichas ab, der vier Wochen lang gegen Grippeviren kämpfen musste. Jicha sei wieder auf einem guten Weg, erklärt der THW-Coach.
Auf dem Wunschzettel stehen Siege für beide Spiele. Die gab es in der Bundesliga zuletzt sowohl gegen Flensburg als auch gegen Hamburg. Ein psychologischer Vorteil für Kiel? "Nein", sagt Gislason, "wenn es nicht läuft, ist die Psychologie in zwei Minuten weg. Aber wir wissen, dass extreme Härtetests bevorstehen, darauf sind wir vorbereitet."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2009)
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