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14./16.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 16.12.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW will am Mittwoch in Flensburg ins Viertelfinale einziehen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Die SG Flensburg-Handewitt ist Gegner des THW im Achtelfinale des DHB-Pokals.
Die SG Flensburg-Handewitt ist Gegner des THW im Achtelfinale des DHB-Pokals.
Die "Woche der Wahrheit" für den THW Kiel hat begonnen, an deren Ende am Sonntag das Bundesliga-Spitzenspiel in der Sparkassen-Arena gegen den HSV Hamburg wartet. Nicht minder wichtig für die "Zebras" ist aber das Achtelfinale des DHB-Pokals am Mittwoch, in dem der Titelverteidiger ausgerechnet beim Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt antreten muss. Angepfiffen wird das neunte Pokalderby um 20.15 Uhr, das DSF überträgt die Partie live aus der Campushalle.
Riesengroß war die Ernüchterung in Flensburg an jenem 14. Oktober, als der THW Kiel im Bundesligaduell mit einer beeindruckenden Leistung mit 41:33 die Campushalle stürmte und der SG eine Lehrstunde erteilte. Ehrfürchtig sprach auch Trainer Per Carlen von einer "guten Lektion für meine Spieler", gleichzeitig war dies das vorläufige Ende der leisen Träume von der Champions-League-Qualifikation
Mit 73 Treffern bester Bundesliga-Torschütze der SG: Oscar Carlen.
Mit 73 Treffern bester Bundesliga-Torschütze der SG: Oscar Carlen.
bei den zuvor gut in die Saison gestarteten Flensburgern. Acht Minuspunkte kassierte die SG zwischen dem 10. Oktober und dem 10. November in der Bundesliga, unterlag zudem bei Aufsteiger Lübbecke, in Hamburg sowie in Großwallstadt und fiel nach ihrem 10:0-Punkte-Traumstart auf den siebten Tabellenplatz zurück. Doch mittlerweile ist der Glaube an die eigene Stärke an die Flensburger Förde zurückgekehrt: Ein unerwarteter Auswärtssieg bei den Rhein-Neckar Löwen (30:26) und die erstmalige Erstürmung der Köln-Arena des VfL Gummersbach am vergangenen Sonntag (27:26), dazwischen noch ein glanzvoller 39:23-Kantersieg zu Hause gegen Dormagen - der deutsche Meister von 2004 liegt nun nur noch einen Punkt hinter dem für die Königsklassen-Qualifikation eminent wichtigen dritten Platz (siehe auch Gegnerkurve Flensburg und Tabelle der TOYOTA HBL).

Zwei wichtige Personalentscheidungen wurden getroffen: Michael Knudsen bleibt bis 2013 bei der SG ...
Zwei wichtige Personalentscheidungen wurden getroffen: Michael Knudsen bleibt bis 2013 bei der SG ...
So ist auch der Glaube an einen Pokalsieg gegen den sechsfachen Titelträger THW Kiel trotz vier Pflichtspielniederlagen in Folge gegen den Lokalrivalen zurückgekehrt: "Wenn wir so spielen wie in den letzten Spielen, haben wir eine Chance", ist sich Routinier Lars Christiansen sicher. "Wir werden Kiel das Leben schwer machen." Der dänische Linksaußen blüht in seiner letzten Saison noch einmal auf, beim VfL Gummersbach erzielte der 37-Jährige allein 10/2 Treffer. Damit belegt Christiansen mit bislang 67/29 Treffern in der interen Torschützenliste Rang 2 vor Spielmacher Thomas Mogensen (63). Bester Torschütze im Kader der SG, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesligaspiel ausführlich vorstellten, ist aber weiterhin Linkshänder Oscar Carlen (73), der gegen Gummersbach nur zu zwei Treffern kam, aber vom sechsmal erfolgreichen Siegtorschützen Alexander Pettersson bestens vertreten wurde.

Dass auch nach dem Abschied Christiansens erfolgreicher Handball an der dänischen Grenze gespielt wird, scheint außer Frage: Mit Spielmacher Thomas Mogensen (bis 2012) und Kreisläufer Michael Knudsen (bis 2013) haben zwei jeweils heiß umworbene Leistungsträger kürzlich ihre Verträge in Flensburg verlängert. "Ich möchte Titel gewinnen und glaube daran, dass das hier möglich ist. Wir haben einen intakten Kern", ist sich Knudsen, mittlerweile in seiner fünften Saison bei der SG sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

... und Spielmacher Thomas Mogensen verlängerte bis Juni 2012.
... und Spielmacher Thomas Mogensen verlängerte bis Juni 2012.
Im Gegensatz zum THW Kiel, der sich in den vorigen Runden mit den Liga-Konkurrenten aus Berlin (34:26) und Großwallstadt (32:29) auseinandersetzen musste, hatte Flensburg einen relativ leichten Weg in die Runde der letzten 16: In Runde 2 genoss die SG als einziger Erstligist das Privileg eines Freiloses, in der dritten Runde gewann man beim Zweitligisten Ahlener SG locker mit 35:23 (17:15). Achtmal standen sich der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt bislang im DHB-Pokal gegenüber, die Bilanz spricht mit 5:3 knapp für die "Zebras". Unvergessen sind noch die letzten beiden Duelle: Am 27. September 2005 gewannen die Kieler in eigener Halle nach einem dramatischen Spiel mit 35:32 nach Verlängerung gegen die SG, die nach drei Pokalsiegen in Folge zuvor 1385 Tage lang im DHB-Pokal ungeschlagen war. Zuletzt begegnete man sich aber beim "Final Four" 2007 in Hamburg: Dank eines überragenden 13-fachen Torschützen Nikola Karabatic behielt der THW im Halbfinale beim 34:33-Erfolg die Oberhand und ebnete damit den Weg zum Triple. Für Aufsehen sorgte auch der anschließende Protest vom damaligen SG-Manager Thorsten Storm aufgrund eines Karabatic-Treffers, der nicht hinter der Torlinie gewesen sein soll (siehe auch Gegnerdaten Flensburg).

Spannung scheint also garantiert, wenn die Kieler am Mittwoch - übrigens weiterhin ohne den verletzten Spielmacher Daniel Narcisse - zum neunten Mal in Folge das Viertelfinale erreichen wollen. Kurzentschlossene THW-Fans können sich noch im Vorverkauf Karten für den Klassiker sichern, denn das Nordderby ist noch nicht ausverkauft.

Die Schiedsrichter am Mittwoch in der Campushalle sind Lars Schaller und Sebastian Wutzler.

(Sascha Krokowski)

Die komplette Auslosung finden Sie unter DHB-Pokal, Achtelfinale.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Bitte lesen Sie auch

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2009:

THW Kiel mit "Sixpack" zur Rekordmarke

Kiel - Handballrekordmeister (15 Titel) THW Kiel führt nicht nur die Rangliste der nationalen Meisterschaften vor Gummersbach (zwölf) an, sondern ist auch im Pokal die Nummer eins. Sechsmal stemmten die "Zebras" den Cup, der seit 1975 ausgespielt wird, in die Höhe. Auch in dieser Wertung belegt Gummersbach (fünf) Rang zwei.

Das "Sixpack" schafften die "Zebras" in zwei Dreier-Serien. Zunächst von 2000 bis 2002, dann folgten die Pokalsiege 2007, 2008, 2009 - allesamt errungen beim Final Four in Hamburg. Grundlage dieser Endspielsiege ist auch der Heimrekord. Seit 6964 Tagen oder gut 19 Jahren ist Kiel in eigener Halle unbesiegt. Das Achtelfinale morgen findet allerdings auswärts statt, dazu auf dem heißesten Pflaster, das der THW in Deutschland betreten muss - die Campushalle in Flensburg. Eingebrockt hat's den Kielern ausgerechnet ein THW-Urgestein: Klaus-Dieter Petersen spielte am 25. Oktober die Losfee.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2009)

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2009:

Knudsen: "Es wird härter"

Flensburg wähnt sich mit Kiel auf Augenhöhe
Kiel - Feiertag für Handball- Fans: Im Achtelfinale um den DHB-Pokal erwartet die SG Flensburg-Handewitt heute Abend (20.15 Uhr, DSF) den THW Kiel. Die Campushalle ist zwar nicht ausverkauft, die Stimmung in der "Hölle Nord" wird im 63. Derby aber wieder traditionelle Werte erreichen. Nach den jüngsten Auswärtssiegen bei den Rhein-Neckar Löwen und dem VfL Gummersbach sieht die SG sich wieder auf Augenhöhe mit den "Zebras".

"Ich glaube, dass wir eine Chance haben", sagt Teamchef Ljubomir Vranjes. "Ich hoffe, dass die Spieler auch so denken." Vor knapp zwei Monaten machten die Kieler zuletzt Station in Flensburg und demütigten den Erzrivalen mit 41:33. "Einige Kieler haben mir gesagt, dass dies' ihre mit Abstand beste Saisonleistung gewesen ist", erinnert sich Michael Knudsen. "Ich hoffe, sie können das nicht wiederholen." Allerdings, so der SG-Kreisläufer, werde seine Mannschaft nicht noch einmal so passiv auftreten. "Wir gehen härter zur Sache." Dass Kiel auf Daniel Narcisse (Fingerbruch) verzichten muss, hält der Däne nicht für spielentscheidend. "Beim letzten Mal hat er auch nur fünf Minuten mitgespielt, und da waren wir chancenlos." Kiel, so der 31-Jährige, habe die beste Mannschaft der Welt. "Jeder Rückraumspieler kann nicht nur werfen, sondern ist auch ein guter Anspieler und beherrscht den Wackler, einfach unglaublich." Aber - seine SG sei derzeit in bester Verfassung. Ohne die kräftezehrende Teilnahme an der Champions League ist das Training deutlich intensiver. "Wir sind fitter als jemals zuvor."

Der Pokal hat für den dreifachen Cupsieger besonderen Stellenwert, Stellenwert, ist doch bei sieben Punkten Rückstand auf den THW die Meisterschaft in weite Ferne gerückt. Für eine Aufholjagd ist die Personaldecke auch zu kurz. Abwehrhüne Johnny Jensen (Knieprobleme) wird seine Karriere wohl beenden müssen. Möglich, dass dieses Schicksal auch Alen Muratovic droht, der einst für 750 000 Euro aus Valladolid kam. Der Rückraumspieler wird nach einer Schulteroperation im Januar erstmals wieder einen Ball werfen. Erst dann, so Vranjes, könne entschieden werden, ob der Montenegriner weiter Leistungssport betreiben kann.

Im Februar 2003 verloren die "Zebras" in Flensburg das Viertelfinale um den DHB-Pokal (24:28). Seitdem erreichte der Rekordmeister sechsmal in Folge das Final Four, gewann zuletzt dreimal den Cup und ist in diesem Wettbewerb seit 1347 Tagen unbesiegt. Geht es nach Dominik Klein, werden diese Serien nicht reißen. "Wir wollen ins Final Four", sagt der Linksaußen, der gestern den trainingsfreien Vormittag in Hamburg verbrachte, um für Eurosport das WM-Spiel der Handballfrauen gegen Angola (25:21) zu kommentieren. "Ein komisches Gefühl, schließlich habe ich zum ersten Mal ein Spiel meiner Frau kommentiert", sagt der Weltmeister, der mit Isabell verheiratet ist. "Ich habe mir vorher aber ihre Genehmigung eingeholt." Am Sonnabend wird die Linkshänderin in Melsdorf erwartet. "Ich freue mich, hätte mir aus sportlicher Sicht aber ein späteres Wiedersehen gewünscht", meint Klein. "Aber so kann sie uns am Sonntag Glück bringen. Bei dem Spiel, über das bei uns noch keiner spricht." Gemeint ist der Bundesliga-Hit gegen den HSV. "Das blenden wir völlig aus", versichert Klein, dem noch "kein einziger" Spielzug der Hamburger präsent ist. "Jetzt fahren wir erst einmal nach Flensburg und gewinnen da."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2009)

 

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