Die Weltmeisterschaft 2011 findet im Januar in Schweden statt.

Deutschland startete mit der Kieler Flügelzange Christian Sprenger und Dominik Klein in die Partie. Letzterer bildete zudem die Spitze einer 5:1-Abwehr. Doch das DHB-Team hatte zunächst große Probleme besonders im Aufbauspiel, gegen eine stabile 6:0-Deckung der Schweden mit Arrhenius und Karlsson im Mittelblock fanden Michael Haaß und Co. in der Anfangsphase kein Mittel. Die Skandinavier zogen schnell bis auf 5:2 davon - auch, weil Dominik Klein und Sebastian Preiß mit freien Würfen an Dan Beutler scheiterten. Doch der Weltmeister von 2007 fand langsam besser in die Partie, besonders durch Ballgewinne in der Abwehr kamen die Deutschen zu leichten Torerfolgen und zum Ausgleich. Durch die Hereinnahme von Jubilar Michael Kraus lief es auch im Angriff besser. Nach einem Doppelpack Gensheimers lag das DHB-Team beim 10:9 erstmals vorne und baute den Vorsprung bis zum Seitenwechsel noch auf 14:12 aus.

Nach dem Seitenwechsel bauten die Deutschen den Vorsprung schnell auf vier Treffer aus. Nach dem 23:18 (46.) war die Partie frühzeitig entschieden. Christian Sprenger erzielte einen, Dominik Klein zwei Treffer. Bei den Schweden war Oscar Carlen mit sechs Toren erfolgreichster Schütze, Kim Andersson traf dreimal. "Die Mannschaft hat ein Zeichen gesetzt", sagte Brand nach dem Spiel. "Zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden." Besonders die einstudierte 5:1-Deckung bereitete dem Bundestrainer Freude: "Ich bin begeistert, wie wir da reingefunden haben. Das gibt Selbstvertrauen für den Wettkampf."

Für das DHB-Team stehen am kommenden Wochenende in Reykjavik noch zwei Testspiele gegen den EM-Dritten Island um THW-Spielmacher Aron Palmarsson auf dem Plan, ehe es nach Schweden zur WM weitergeht. Bis zum Turnierstart am Donnerstag, den 13. Januar muss Heiner Brand noch drei Spieler aus seinem 19er-Kader streichen.

(Sascha Krokowski)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.01.2011:

Kraus führt Handballer zum Sieg

Brand-Team läutete WM-Vorbereitung mit 28:23-Erfolgserlebnis gegen Turniergastgeber Schweden ein

Hamburg. Angeführt vom starken Jubilar Michael Kraus haben die deutschen Handballer die heiße Phase der WM-Vorbereitung mit einem Erfolgserlebnis eingeläutet und sich zehn Tage vor Beginn des Saisonhöhepunkts in ansprechender Form präsentiert.

Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand besiegte WM-Gastgeber Schweden in Hamburg 28:23 (14:12) und tankte damit Selbstvertrauen für das Turnier. In seinem 100. Länderspiel war der Hamburger Kraus mit sieben Treffern der beste Werfer beim Weltmeister von 2007. Insgesamt war es für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) der 39. Erfolg bei 47 Niederlagen im 97. Vergleich mit dem Rekord-Europameister. "Die Mannschaft hat ein Zeichen gesetzt, dass die Vorbereitung begonnen hat. Sie hat sehr engagiert gespielt. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich sehr zufrieden", sagte Brand und Torhüter Silvio Heinevetter ergänzte: "Der Erfolg war wichtig für das Selbstvertrauen. Trotzdem war es nur ein Vorbereitungsspiel."

Vor 11 502 Zuschauern in der Hamburger Arena testete Brand ohne den nach einer Knieoperation noch nicht wieder einsatzbereiten Lemgoer Holger Glandorf einige taktische und personelle Varianten. Gegen den viermaligen Weltmeister agierten die Gastgeber zunächst mit einer 5:1-Deckung. Auf der vorgezogenen Position spielte anfangs der Kieler Dominik Klein, der mit Uwe Gensheimer (RN Löwen) und Torsten Jansen (HSV) um zwei der drei zu vergebenen WM-Tickets auf Linksaußen kämpft. "Wir müssen bei der WM zwei Abwehrvarianten haben, die auch funktionieren", sagte Brand. Neben der defensiven 6:0-Standardformation setzt der Gummersbacher künftig auch auf die offensive, in der Klein und Gensheimer gestern abwechselnd vorgezogen agierten. "Beide haben sich heute gut bewegt", so der Bundestrainer, der sich bei der Nominierung für die WM-Tickets nicht in die Karten schauen lässt. "Die Entscheidungen sind nicht leicht, aber ungerecht werden sie nicht sein."

Bis zur 22. Minute lief die DHB-Auswahl gegen die mit sieben Bundesliga-Legionären angetretenen Schweden immer einem Rückstand hinterher, dann sorgte ein Doppelpack von Gensheimer für die erste Führung (10:9). Dank einiger Paraden des Berliner Torhüters Heinevetter und einer Steigerung im Angriff setzten sich die Gastgeber in der 27. Minute beim 13:10 erstmals auf drei Tore ab. Auch nach der Pause wechselte Brand munter durch, 17 der 18 gegen die Schweden im Kader stehenden Spieler kamen zum Einsatz. Im Tor löste der Hamburger Johannes Bitter Heinevetter ab und bot ebenfalls eine überzeugende Leistung. Auch die Abwehr stand mit zunehmender Spieldauer immer sicherer. Kapitän Pascal Hens (Hamburg) warf mit seinem ersten Treffer erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung heraus (17:13/35.). Der Sieg geriet in der Folge nicht mehr ernsthaft in Gefahr.

Vor den beiden abschließenden Testspielen am Wochenende beim Olympiazweiten Island will Brand seinen 19er-Kader auf 17 Akteure reduzieren. Bis zum 14. Januar muss der Bundestrainer dann sein 16er-Aufgebot beim Weltverband IHF melden.

(aus den Kieler Nachrichten vom 04.01.2011)