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Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2011:
Ahrensburg. Bis zum 14. Januar muss Heiner Brand seinen
16-köpfigen Kader benennen. 19 Spieler sind in Ahrensburg
noch dabei, mit 17, so der Bundestrainer, werde der DHB-Tross
am Donnerstag nach Island zu den Testspielen fliegen. Namen der
Streichkandidaten nannte er nicht, "aber wenn Holger Glandorf fit
ist, werden wir neben einem Linksaußen auch einen Linkshänder im
Rückraum streichen." Als Kandidat gilt der Großwallstädter
Steffen Weinhold. Wer von den drei Linksaußen weichen muss, lässt Brand noch
offen.
Torsten Jansen (34, HSV),
Dominik Klein
(27, THW) und Uwe Gensheimer (24, RN Löwen) müssen also weiter bangen.
"Viele kleine Dinge spielen eine Rolle, ich will nichts übers Knie
brechen", sagt Brand. Erfreulich sei immerhin, fügt der Bundestrainer
an, "dass ich die Qual der Wahl habe."
Die betroffenen Spieler wirken nach außen gelassen.
"Ich habe ein gutes Gefühl und viel Selbstvertrauen, gehe
mit Freude und viel Engagement in jedes Training",
sagt der Kieler
Dominik Klein.
Schlafen könne er weiterhin gut, denn: "Ich muss ja
die Entscheidung nicht treffen, habe aber selbst die Möglichkeit,
Heiners Entscheidung mit meiner Leistung zu beeinflussen." Ob
Klein im Januar zu Hause unter
Alfred Gislason trainieren oder in
Schweden die
WM spielen darf, könnte auch
taktische Gründe haben. Hat Brand tatsächlich die offensive
5:1-Deckung auf der Rechnung, darf sich
Klein
gute Chancen ausrechnen. In der defensiven Variante ist wohl
Torsten Jansen gesetzt. Der Hamburger ist Welt- und Europameister,
ein alter Hase und sehr gelassen. Er mache sich über seine
Nominierung auch überhaupt keine Gedanken, erklärt der 34-Jährige,
der in der 6:0-Deckung als feste Größe auf der Halbposition gilt.
Uwe Gensheimer ist wohl der torgefährlichste deutsche Linksaußen,
hat ein riesiges Wurfpotenzial und gilt mit seinen 24 Jahren
schon als ziemlich abgezockt. "Das ist die gleiche Situation
wie in den Vorjahren", sagt der Löwe. "Wir müssen abwarten,
aber Neid auf die Konkurrenten gibt es nicht, zwischen allen
besteht ein wirklich gutes Verhältnis."
THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker
zählt zum medizinischen Stab im DHB, ist noch bis heute in Ahrensburg
dabei. Er wisse nichts, sagt Brandecker,
"aber ich habe das Gefühl, dass Dominik
keine schlechten Karten besitzt." Das letzte Wort hat der Bundestrainer.
Wie das Gespräch mit den Streichkandidaten denn ausfallen werde, wurde
er gefragt. "Sehr persönlich, aber lange wird es nicht dauern", erklärte
Brand, "für die Betroffenen ist es nämlich bestimmt sehr unangenehm."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2011)