09.03.2011 | EM 2012 |
Die Europameisterschaft 2012 findet in Serbien statt. |
Dafür hat Bundestrainer Heiner Brand einen Kader zusammengerufen, der fast identisch ist mit der Auswahl, die in Schweden nur Elfte wurde und die direkte Qualifikation für ein Ausscheidungsturnier für London 2012 verspielte. Nun hofft der Gummersbacher wie die Mehrheit im deutschen Handball-Lager auf eine Trotzreaktion von Kapitän Pascal Hens und seinen Mitspielern. "Das ist eine Chance zur Wiedergutmachung", sagte Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB).
Aus dem WM-Kader fehlen aus familiären Gründen nur der Hamburger Torhüter Johannes Bitter, der sich eine Nationalmannschaftspause verordnet hat, sowie kurzfristig Holger Glandorf. Der Rückraumspieler vom TBV Lemgo reiste am Montagabend aus dem Trainingslager in Kaiserau zu seiner Frau Christin, die unmittelbar vor der Geburt des zweiten Kindes steht. Zum Rückspiel in Halle will Glandorf wieder zur Mannschaft stoßen.
Bredemeier nahm vor den Island-Partien Hens und die verbliebenen Stammkräfte in die Pflicht. "Die Führungsspieler müssen wieder Führung übernehmen", forderte der frühere Bundestrainer. Brand habe deshalb mit den Spielern auch bereits zahlreiche Einzelgespräche in den zurückliegenden Wochen geführt. "Er war nicht untätig", sagte Bredemeier.
Wie lange Brand aber noch Bundestrainer bleibt ist unklar. Trotz seines bis Ende 2013 laufenden Vertrages hatte er nach der WM-Pleite angekündigt, vorerst nur bis Juni die Nationalmannschaft führen zu wollen. "Aber vielleicht bekommt er nach vier Siegen in der Qualifikation wieder Lust", sagte Bredemeier mit vager Hoffnung.
Keinen Gegner kennt die deutsche Mannschaft so gut wie Island: Gleich elf Profis des kleinen Inselstaats spielen in Deutschland. Dazu trafen beide Teams allein in den vergangenen zwei Monaten schon dreimal aufeinander. "Ich weiß nicht, für wen das ein größerer Vorteil ist. Ich weiß aber, dass wir gegen Deutschland unbedingt gewinnen müssen", sagte Islands Nationaltrainer Gudmundur Gudmundsson. Sein Team steht unter dem noch größeren Druck. Denn Island hat beim 23:28 in Österreich schon ein Spiel verloren. "Die Partien gegen Deutschland sind entscheidend. An ein Scheitern möchte ich gar nicht denken", meinte Gudmundsson. Bei der WM unterlag seine Mannschaft den Deutschen mit 24:27. Unmittelbar davor gewann sie zwei Testspiele mit 31:27 und 27:23.
(aus den Kieler Nachrichten vom 09.03.2011)
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