THW-Logo
19./20.10.2011 - Letzte Aktualisierung: 20.10.2011 Bundesliga

THW ringt starke Melsunger nieder

Bundesliga, 8. Spieltag: 19.10.2011, Mi., 20.15: THW Kiel - MT Melsungen: 28:23 (14:14)
Update #3 KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Filip Jicha erzielte vier Treffer gegen Melsungen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha erzielte vier Treffer gegen Melsungen.
Mit einem Kraftakt hat der THW Kiel seine weiße Weste in der TOYOTA Handball-Bundesliga gewahrt. Gegen das Überraschungsteam der Saison, MT Melsungen, mussten sich die Zebras am Mittwochabend in der ausverkauften Sparkassen-Arena lange Zeit strecken: Bis zur 45. Spielminute hielten die Gäste das Spiel offen, ehe die Kieler mit einer 5:0-Serie zum zwischenzeitlichen 24:19 (53.) für die Vorentscheidung sorgten. Letztlich gewann der THW, bei dem Christian Zeitz und Momir Ilic mit je sechs Treffern die erfolgreichsten Schützen waren, mit 28:23 (14:14) und baute damit seine Tabellenführung mit nun 18:0 Punkten weiter aus.
Trainer Alfred Gislason setzte gegen die Hessen auf seine offensive Abwehrformation, zudem kehrte Aron Palmarsson in die Startformation zurück. Der junge Isländer war es auch, der in der zweiten Minute den ersten THW-Treffer erzielte - doch es sollte weitere neun Minuten dauern, bis die Kieler in eigener Halle erstmals in Führung gingen. In Überzahl wurde Christian Sprenger zwei Mal exzellent freigespielt, der Rechtsaußen verwandelte seine Möglichkeiten eiskalt. Filip Jicha drehte einen Gegenstoß um den guten Per Sandström im MT-Kasten zum 5:5, ehe erneut Sprenger einen tollen Spielzug zum 6:5 abschloss.
Zu viele Lücken in der Defensive
Daniel Narcisse war dreimal erfolgreich.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daniel Narcisse war dreimal erfolgreich.
Indes: In der Kieler Abwehr boten sich den Gästen viele Lücken. Vor allem die linke Defensiv-Seite der Zebras hatte ihre Probleme: Immer wieder kamen die Hessen über den Kreis oder durch Einzelaktionen zum Torerfolg. Nur 20 Sekunden brauchte die MT beispielsweise, um die 8:6-Führung des THW zu egalisieren. Und auch Dominik Kleins wuchtiger Wurf ins lange Eck bedeutete nicht die Befreiung im Kieler Spiel: Kleins 10:9 konterten die Gäste durch die Griechen-Fraktion Vasilakis und Sanikis zur erneuten Melsunger Führung. Alfred Gislason nahm die Auszeit, beorderte den in der Abwehr nicht überzeugenden Palmarsson und 3:2:1-Speerspitze Jicha auf die Bank und brachte dafür den angeschlagenen Momir Ilic und Daniel Narcisse. Ilic bedankte sich auch mit dem Ausgleich für das Vertrauen, doch Sicherheit brachte auch dieser Torerfolg nicht in die Angriffsreihen der Zebras: Mit einem frechen Siebenmeter erzielte Karipidis sieben Minuten vor der Pause die 13:12-MT-Führung. Als dann auch noch Sandström zu großer Form auflief und nacheinander einen Gegenstoß von Narcisse und einen freien Wurf von Ilic parierte, drohten die Kieler mit einem Rückstand in die Pause zu gehen.
Unentschieden zur Pause
Die Kieler Deckung präsentierte sich über weite Strecken erneut stark.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Kieler Deckung präsentierte sich über weite Strecken erneut stark.
Alfred Gislason sah die Gelbe Karte, weil er sich über ein nicht geahndetes Foul an Narcisse etwas zu sehr echauffierte - es sollte nicht die letzte umstrittene Szene dieses Spiels bleiben. Auf der Gegenseite sorgte Thierry Omeyer mit zahlreichen Paraden für Ruhe - und auch die defensiver eingestellte Kieler Abwehr hielt dicht. Sechs Minuten passierte auf beiden Seiten nichts Zählbares, dann bediente Klein mit einem Zuckerpass Kreisläufer Daniel Kubes - sein 13:13 wurde umgehend von den schnell und schnörkellos spielenden Melsungern durch Vasilakis gekontert. Doch Sprenger sorgte zwei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff für den ersehnten Ausgleich - wer auf einen ruhigen Abend aus Kieler Sicht gehofft hatte, sah sich einem packenden Duell mit großer Spannung gegenüber.
Defensive mischt Beton an
Gästetrainer Michael Roth konnte lange von der Überraschung träumen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Gästetrainer Michael Roth konnte lange von der Überraschung träumen.
Nach dem Wechsel blieb die Kieler Abwehr in der 6:0-Formation - und einmal mehr mischte diese Beton an. Da im Angriff aber weiterhin der Fehlerteufel ein ständiger THW-Begleiter blieb, konnten die Hessen dran bleiben. Als Narcisse in Unterzahl und im Fallen ein 102-km/h-Geschoss in den Winkel jagte, Ilic einen Gegenstoß nicht weniger spektakulär versenkte und Zeitz beim Konter seinen Gegenspieler auswackelte und zum 19:16 traf, schienen die Zebras wieder in der Spur. Doch erneut machten sie sich das Leben selbst schwer - trotz numerischer Überzahl. Schöngarth traf wuchtig aus dem Rückraum, und Allendorf spritzte in einen Jicha-Pass und traf zum 18:19. Ein Zeitz-Pass landete im zweiten Rang, Narcisse vertändelte einen Gegenstoß, und erneut Schöngarth markierte das 19:19 (45.). Die MT präsentierte sich stark - das bemerkte auch das Publikum, das nun seinen THW unermüdlich nach vorne trieb. Dass der THW dann auf die Siegerstraße einbog, lag vor allem an zwei Personen: Thierry Omeyer und Christian Zeitz. Der eine verurteilte die gegnerischen Angreifer zu Statisten und fischte die ganz wichtigen Bälle vor der Linie weg. So fing "Titi" in der 47. Minute einen - zugegeben schwach geworfenen - Siebenmeter von Allendorf, kaufte sich später freie Bälle von den Außen und aus dem Rückraum.
Zeitz in großer Form
In den entscheidenden Momenten war Thierry Omeyer nicht zu überwinden.
Klicken Sie zum Vergrößern! In den entscheidenden Momenten war Thierry Omeyer nicht zu überwinden.
Dieser wurde zusehends nervös - auch, weil Christian Zeitz nun zu ganz großer Form auflief. Erst stieg der Linkshänder zum 20:19 hoch (47.), dann klaute er einen Pass auf Vuckovic und schickte Jicha auf den Weg zu seinem 50. Saisontor (22:19, 48.), ehe er mit einem fantastischen Dreher zum 24:19 (51.) endgültig den Sack zumachte - auch, weil er in Unterzahl nach einer fragwürdigen Zeitstrafe gegen Ahlm zum 25:20 traf. Nun war Gift in der Partie - allerdings erhielt Felix Danner für seinen unmotivierten Schubser gegen Zeitz nicht die Rote Karte für eine Tätlichkeit, sondern lediglich eine Zwei-Minuten-Strafe. Die Kieler nutzten den Platz, Klein lochte zum 26:21 ein, Kim Andersson passte traumhaft auf den am Kreis wartenden Narcisse, und Jicha legte seinen ganzen Frust über viele versteckte Fouls gegen ihn in den 109-km/h-Winkel-Kracher zum 28:21. Zu diesem Zeitpunkt hatte es die Fans längst von ihren Sitzen gerissen - die 10.250 Fans feierten einen hart erkämpften Sieg und die weiterhin weiße Weste des THW, der die Tabellenführung auch dank des überraschenden Unentschiedens von Verfolger Berlin in Gummersbach ausbaute.
Drei Spiele in zehn Tagen
Viel Zeit, die Wunden nach diesem harten Kampf zu lecken, haben die Kieler nicht: Bereits am Sonnabend steht in der Champions League der nächste Kraftakt bei Ademar Leon an. Am Dienstag dann hoffen die Zebras auf die Unterstützung ihrer Fans, wenn sich dem THW der SC Magdeburg im DHB-Pokal in den Weg stellt. Am darauffolgenden Sonntag geht es für die Kieler dann in die Bundeshauptstadt: Der direkte Verfolger aus Berlin fordert dann 100-prozentigen Einsatz der Zebras.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

MT-Trainer Michael Roth:
Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert und den THW bis zur 45. Minute hart gefordert. Bis dato haben wir eine nahezu perfekte Partie gezeigt. Aber wie so oft entscheiden in der Sparkassen-Arena zwei oder drei Kleinigkeiten. Und diese haben uns dann in Rückstand gebracht. Wenn man in der 47. Minuten einen Siebenmeter hat und verwandelt den nicht, dann passiert das, was nicht passieren darf: Dann geht die Halle mit und der THW holt sich Selbstvertrauen. Dann hat Omeyer gezeigt, warum er Weltklasse ist und entscheidende Akzente gesetzt.

Wir haben uns dann in Einzelaktionen verstrickt und sind durch Zeitstrafen unter Druck geraten. Trotzdem haben wir für unsere Verhältnisse ein tolles Spiel gemacht und gezeigt, warum wir einen guten Lauf haben. Wir fahren mit einem guten Gefühl von hier nach Hause, wir haben gekämpft bis zur letzten Sekunde. Wir haben ein Bombenspiel gegen eine der besten Mannschaften Europas abgeliefert, unsere Spieler können bei solch einem Gegner viel lernen. Entscheidend ist, dass man sich wehrt und gegenhält. Auf diesem Spiel können wir aufbauen und mit Selbstvertrauen die nächsten Partien angehen. Ich bin auf diese Leistung stolz.

THW-Trainer Alfred Gislason:
Es war das erwartet schwere Spiel, es macht Spaß, Melsungen spielen zu sehen. Wir waren durch die vorherigen MT-Ergebnisse vorgewarnt, haben den Gegner deshalb nicht unterschätzt. Wir mussten alles geben, in der ersten Halbzeit sind wir oft an Sandström gescheitert. Damit war ich nicht zufrieden, aber im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Man muss anerkennen, dass die MT sehr überlegt ihre Taktik gespielt hat: Aus einer guten Abwehr heraus und mit einem guten Torhüter haben sie jeden unserer Fehler bestraft. Gottseidank haben wir in der Abwehr, im Tor und vor allem im Angriff zugelegt, unsere Chancen in der zweiten Halbzeit besser genutzt und deshalb verdient gewonnen. Jetzt können wir nach Leon fahren, der Sieg war wichtig für uns.

Aron hat eine Entzündung unterhalb des Knies, fit ist er nicht. Er hat ganz ordentlich im Angriff gespielt, mit seiner Leistung in der Abwehr war ich nicht sonderlich zufrieden. Wir hoffen darauf, dass es ihm bald besser geht und er uns in Leon helfen kann. Auch Momir hat gehumpelt und uns trotzdem sehr geholfen.

THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Melsungen hat eine ganz tolle Leistung abgerufen. Das MT-Spiel war nicht unbedingt attraktiv, aber die Spieler hatten von Michael Roth die taktische Vorgabe, nicht mit uns um die Wette zu laufen und lange Angriffe zu spielen. Das ist für unser Team, das immer nach vorn marschieren will, schwierig. Letztlich war es auch heute eine Frage der Geduld, aber wir haben verdient gewonnen.

Zum Pokal-Kracher am Dienstag
Wer noch keine Karte hat, sollte losgehen und eine kaufen. Magdeburg ist ein sehr interessanter Gegner in einem tollen Wettbewerb, und die Mannschaft braucht die Unterstützung der Fans.

MT-Linksaußen Michael Allendorf gegenüber den KN:
Der THW hat mit Omeyer einen Weltklasse-Torwart hinten drin, den wir zunächst gut im Griff hatten. Aber in den letzten 20 Minuten hat der leider noch mal zwei Schippen raufgelegt und das Tor vernagelt. Der THW hat seine Klasse ausgespielt. Da wollen wir auch mal gerne hin, aber das ist ein weiter Weg. Ich denke, wir können trotzdem mit den ersten 40 Minuten zufrieden sein.
THW-Kapitän Marcus Ahlm gegenüber den KN:
Wir waren sehr konzentriert und haben in der ersten Halbzeit auch ganz gut gespielt, aber zu viele Chancen vergeben. Deshalb war es so eng. Außerdem hat Melsungen taktisch sehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit standen wir viel besser in der Deckung.
MT-Regisseur Patrik Fahlgren gegenüber den KN:
Omeyer und viele einfache Tore des THW haben am Ende den Unterschied ausgemacht. Das ist genau die Phase, in der wir mehr Glück gebraucht hätten. Die Kieler haben halt eine hohe Qualität. Um hier was zu holen, muss bei uns eben alles klappen und beim THW nichts.

8. Spieltag: 19.10.11, Mi., 20.15: THW Kiel - MT Melsungen: 28:23 (14:14)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 14/1 Paraden), Palicka (n.e.); Andersson, Lundström (n.e.), Sprenger (4), Ahlm (1), Kubes (1), Reichmann (n.e.), Zeitz (6), Palmarsson (1), Narcisse (3), Ilic (6/3), Klein (2), Jicha (4); Trainer: Gislason
Logo MT Melsungen:
Kelentric (bei einem Siebenmeter), Sandström (1.-60., 10 Paraden); Schöngarth (2), Mansson (2), Fahlgren (3), Vasilakis (2), Hildebrand, Danner (2), Sanikis (2), Karipidis (3/1), Zufelde, Allendorf (5/1), Vuckovic (2), Sania; Trainer: Roth
Schiedsrichter:
Robert Schulze / Tobias Tönnies
Zeitstrafen:
THW: 4 (2x Jicha (19., 48.), Andersson (38.), Ahlm (53.));
Melsungen: 5 (Allendorf (7.), Vuckovic (35.), Mansson (40.), Hildebrand (42.), Danner (55.))
Siebenmeter:
THW: 3/3;
Melsungen: 3/2 (Omeyer hält Allendorf (47.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:4 (5.), 2:4, 2:5, 6:5 (11.), 6:6, 8:6, 8:8 (14.), 9:8, 9:9, 10:9, 10:11 (20.), 11:11, 11:12, 12:12, 12:13 (23.), 13:13 (29.), 13:14, 14:14;
2. Hz.: 15:14, 15:15, 16:15 (35.), 16:16, 19:16 (42.), 19:19 (45.), 24:19 (53.), 24:20, 25:20, 25:21, 28:21 (58.), 28:23.
Zuschauer:
10.250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2011:

THW mit der zweiten Luft

Kieler bauen nach 28:23-Sieg gegen Melsungen Startrekord in der Handball-Bundesliga aus
Kiel. Der THW Kiel blickt weiter von oben auf die Handball-Bundesliga herab. Gestern Abend baute der Rekordmeister seinen Startrekord aus, besiegte die MT Melsungen in eigener Halle mit 28:23 (14:14) und hat nun in neun Spielen 18 Punkte eingesammelt. Mehr geht nicht. Vergleichbares ist den "Zebras" seit Gründung der Spielklasse nicht gelungen.

Allerdings, die Punkte 17 und 18 fielen ihnen nicht in den Schoß. In der 45. Minute sah es noch so aus, als könnte die MT Melsungen die Kieler nach dem jüngsten Höhenflug zur Landung zwingen. Die Schützlinge von Alfred Gislason führten mit 20:19, doch die Hessen hatten längst ihren Rhythmus zerstört und das Nervenkostüm ruiniert. Sie gingen in der Deckung hart zur Sache und durften vor den Augen von Robert Schulze und Tobias Tönnies vor allem die Sportskameraden Daniel Narcisse und Marcus Ahlm relativ ungehindert bearbeiten. Allerdings - die Leistung der schwachen Unparteiischen, die erst in der Schlussphase durchgriffen, weckte die "Zebras" auf. Besonders Narcisse, Erfinder der Tiefenentspannung, nahm so nach einem verschlafenen Start einen zweiten Anlauf. Mit ihm wachten die Zuschauer auf, die in der ersten Halbzeit einen starken Gast gesehen hatte. Mit 11:3 Punkten war das Team von Michael Roth angereist, der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte, einer, der offenbar für ein breites Kreuz gesorgt hatte.

Die Melsunger wollten sich wehren. Gegen einen Gegner, der sie in den bisherigen zwölf Duellen jeweils besiegt hatte. Und es sah lange gut aus für sie. Bis zur 45. Minute. Der starke Christian Zeitz, einst von Roth zu gemeinsamen Zeiten beim TSV Östringen geformt, hatte zum 20:19 getroffen, doch Michael Allendorf bot sich per Siebenmeter die Chance, erneut auszugleichen. Eine Überraschung lag in der Luft, die Uhr tickte gegen die Kieler, die sich in dem zähen Ringen einfach nicht absetzen konnten. Sie hatten zwar einen verpatzten 2:5-Start ausbügeln können, doch das Abheben wollte nicht gelingen. 45. Minute: Allendorf, bis dahin eine verlässliche Größe in den Melsunger Reihen, wollte Thierry Omeyer mit einem Heber überlisten. Frech. Wenn es denn geklappt hätte. Aber da der Franzose den Ball lässig aus der Luft pflückte, sah es schlicht überheblich aus. Und vielleicht war es das auch.

Reibung erzeugt Wärme, Basiswissen aus dem Physikunterricht. Gestern war gut zu sehen, was das in der Praxis bedeutet. Der intensive Körpereinsatz der robusten Melsunger erhitzte die Gemüter der "Zebras" derart, dass sie die leichte Eisschicht, die sich bis zur 45. Minute über sie gelegt hatte, flott abschmelzen ließ. Als Omeyer den Allendorf-Ball fing, reckte er beide Arme in die Höhe. Seine typische Pose, wenn er eine wichtige Parade macht. Eine Geste, die wie ein Funke auf die Ränge übersprang.

Anschließend verwandelte Momir Ilic seinen 31. Siebenmeter in der laufenden Bundesliga-Saison. Nur einen hat der Serbe verworfen, eine beeindruckende Quote für den Serben, den Mann ohne Nerven. Dann machte Filip Jicha seiner Wut über die Unparteiischen, die er kaum bändigen konnte, Luft und hämmerte aus beachtlicher Entfernung das 22:19 ins Netz. Dann traf Ahlm, dann Zeitz und in ihrem Rücken schloss Omeyer sein Tor für acht Minuten ab. Eine Ewigkeit im modernen Handball. Die Entscheidung. "Wir können nicht immer schon vor der Pause einen großen Vorsprung herausspielen", sagte Omeyer. "Melsungen hat gut gespielt, stark gedeckt und geduldig angegriffen." Es sei wichtig, so der 34-Jährige, auch ein solches Spiel zu gewinnen.

(von Wolf Paarmann und Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2011)


(19./20.10.2011) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite