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Filip Jicha war vor allem in
der zweiten Halbzeit nicht mehr zu bremsen.
©
Susanne Schauer |
Der THW Kiel bleibt in der TOYOTA Handball-Bundesliga das
Maß der Dinge: Am Mittwochabend feierten die "Zebras" im
13. Saisonspiel ihren 13. Sieg und bauten ihren Startrekord
damit weiter aus. Bei der HSG Wetzlar mussten die Kieler
allerdings lange Zeit um den doppelten Punktgewinn zittern,
da sich die Gastgeber beim 28:24 (13:11)-Erfolg in der
ausverkauften RITTAL-Arena nicht abschütteln ließen. Bis sieben Minuten vor Schluss träumten
die Hessen von einem Punktgewinn, ehe
Filip Jicha
mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung sorgte. Der
Tscheche war mit neun Treffern auch bester Torschütze beim
THW, zudem überzeugten
Christian Sprenger
mit sechs Toren und
Thierry Omeyer
mit 13 Paraden.
Wetzlars Fans streiken
Die RITTAL-Arena war - wie schon in den vergangenen Jahren -
restlos ausverkauft zum Duell der HSG mit dem deutschen
Rekordmeister. Doch die 4.026 Zuschauer hielten sich zunächst
vornehm zurück: Nach einer Schweigeminute für die am vergangenen
Freitag tödlich verunglückten Schiedsrichter Bernd und Reiner
Methe spielten die beiden Teams in den ersten Minuten vor
vollen, aber leisen Rängen: Die HSG-Fans wollten ihrer Mannschaft
einen "Denkzettel" verpassen angesichts der zuletzt schwachen
Leistungen gegen Großwallstadt und Hannover-Burgdorf.
Doch diese Geisterstimmung hatte keinen positiven Effekt auf
die Gastgeber, die zunächst so gar nicht ins Spiel fanden, gegen
die Kieler 3:2:1-Deckung mit Daniel Narcisse
an der Spitze und Daniel Kubes hinten
im Zentrum für den verletzten Marcus Ahlm
kein Rezept fanden. Lediglich zwei Würfe konnten die Hessen bis zur
siebten Minute auf das Tor von Thierry Omeyer
abgeben, doch die Versuche von Valo und Mraz waren ein gefundenes
Fressen für den Franzosen. Ehe Kevin Schmidt von Linksaußen mit einem
schönen Dreher das erste HSG-Tor erzielte, war der THW trotz ebenfalls
schlampiger Chancenverwertung durch Sprenger,
Zeitz und Narcisse
bereits mit 3:0 in Führung gegangen.
Wetzlar legt plötzlich vor
Doch als wenig später Wetzlars Trommler endlich ihrer "Arbeit"
nachgingen, wachten auch die Grünen auf dem Spielfeld langsam auf:
Filip Jicha hatte mittlerweile bereits
Platz gemacht für
Aron Palmarsson, nachdem
der Tscheche bei seinem fulminanten Soloritt zum 4:1 mit Philipp Müller
kollidierte und sich auf der Bank behandeln ließ. Während der THW
nun reichlich Chancen liegen ließ -
Sprenger
traf nach tollem
Palmarsson-Anspiel nur
den Innenpfosten,
Zeitz scheiterte
überhastet ebenso an Nikolai Weber wie auch
Palmarsson
-, drehten die Gastgeber auf: Valo, der auffällige Müller, Jungwirth
und Mraz trafen binnen fünf Minuten zum 5:5-Ausgleich, ehe
Kristjansson nach einem genialen No-Look-Pass von Spielmacher
Harmandic gar die erste Wetzlarer Führung erzielte und Müller
diese zum 7:5 (15.) ausbaute. Die RITTAL-Arena brodelte nun.
Zeitz mit starken Minuten
Doch der THW blieb cool:
Christian Zeitz,
aufgrund einer Hodenprellung
Anderssons
Alleinunterhalter im rechten Rückraum, ließ sich auch von Fehlversuchen
nicht aus dem Konzept bringen, traf postwendend zum 6:7 und besorgte
nach Ballgewinn
Kubes' in der Abwehr per
Gegenstoß den Ausgleich. Und der Linkshänder "hatte noch nicht fertig":
Nachdem Kristjansson und
Ilic, der erneut
nur für Siebenmeter ins Spielgeschehen eingreifen konnte, das Ergebnis
auf 8:8 schraubten, gelangen
Zeitz in der
Abwehr zwei Steals binnen weniger Sekunden. Beim ersten netzte
Zeitz per Gegenstoß selbst zum 9:8 ein,
beim zweiten bediente er den zurückgekehrten
Jicha, der zum 10:8 verwandelte. Als
dann auch noch Friedrich einen Siebenmeter am Tor vorbei warf und
Sprenger einen wundervollen Kempa-Pass
von
Palmarsson zum 11:8 (21.) vollendete,
waren die Kieler endgültig wieder in der Spur.
THW im Angriff ohne Ideen
Jedoch: Den Ausfall von
Marcus Ahlm vermochten
insbesondere im Angriff weder
Daniel Kubes
noch der nach 17 Minuten gekommene
Milutin Dragicevic
zu kompensieren. Die Kieler taten sich schwer im Angriff, zumal
Philipp Müller gegen
Jicha immer entschlossen
aus der Wetzlarer 6:0-Deckung trat. Obwohl die Deckung des THW - in
der Schlussphase der ersten Halbzeit auf eine 6:0-Variante umgestellt
- größtenteils gut agierte, kam die HSG daher wieder heran: Ein
weiteres geniales Anspiel von Harmandic nutzte Kristjansson zum 9:11,
Valo und Müller trafen entschlossen zum 11:12. Nachdem
Zeitz einen Wurf an den Querbalken hämmerte,
hatten die Gastgeber gar die Chance zum Ausgleich. Doch der starke
Omeyer parierte gegen Müller und Valo, ehe
Jicha per zweiter Welle zum 13:11-Pausenstand traf.
THW erstmals mit vier Treffern vorn
Die zweiten dreißig Minuten begannen spektakulär:
Harmandic bediente Jungwirth per Kempa-Trick zum 12:13. Doch die Kieler
legten weiter vor, weil Harmandic zwar starke Anspiele zeigte, aber selbst
kaum Torgefahr ausstrahlte. Während der Bosnier zweimal an
Omeyer scheiterte, trafen
Narcisse
und
Jicha zum 15:12. Nach der zweiten
Zeitstrafe gegen Müller betrug der Kieler Vorsprung nach einem
unnachahmlichen
Jicha-Dreher beim
16:12 (36.) sogar erstmals vier Tore. Der THW spielte zwar nicht
den "Hurra"-Handball, nicht den spektakulären Angriffswirbel der
ersten Wochen - was wohl auch den drei Spielerausfällen geschuldet
sein dürfte -, schien aber dennoch von der HSG Wetzlar nicht ernsthaft
in die Bredouille gebracht zu werden.
THW in Unterzahl
 |
Dominik Klein gelang in doppelter
Unterzahl ein ganz wichtiges Tor.
©
Susanne Schauer |
Dieser Vier-Tore-Vorsprung hielt sich bis zur 42. Minute: Nachdem
Zeitz mit einem tollen Wackler im Alleingang
das 19:15 besorgte, wurde es für die Kieler aber bedrohlich.
Denn binnen zwanzig Sekunden mussten sowohl
Filip Jicha
als auch
Christian Sprenger für zwei Minuten
auf die Bank. In doppelter Unterzahl gelang den Weltmeistern
Klein und
Zeitz
dank eines effektiven Doppelpasses zwar der 20. Treffer, doch als
dann auch noch
Zeitz für ein vermeintliches
Foul an Kevin Schmidt für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste,
wurde es langsam übersichtlich auf dem Parkett. Doch
Palmarsson,
Narcisse
und
Klein behaupteten in dieser Phase so lange
den Ball, bis der THW zumindest nur noch in einfacher Unterzahl war
und der zurückgekehrte
Sprenger sogar zum
21:17 traf. Und auch eine weitere Zeitstrafe gegen
Jicha
wegen Reklamierens steckten die Kieler noch weg: Als Philipp Müller
aufgrund seiner dritten Zeitstrafe vorzeitig das Feld verlassen musste
und
Zeitz mit seinem sechsten Treffer zum
22:18 (48.) einnetzte, schien die schwierigste Phase überstanden.
Doch in voller Mannschaftsstärke kehrte beim THW wieder der Schlendrian
ein: Klein scheiterte zweimal am immer
stärker werdenden Weber, Zeitz verzog einen
Hüftwurf. Und als Peter Jungwirth dann zum 21:23 traf, in der Abwehr
sofort erneut den Ball stibitzte und per Gegenstoß gar den 22:23-Anschluss
(52.) herstellte, war eine Überraschung in der RITTAL-Arena wieder
zum Greifen nah.
Jicha mit wichtigen Treffern zum Sieg
Doch zum Glück hat der THW Kiel ja
Filip Jicha.
Der Tscheche genoss nun die Freiheiten, die er nach der roten Karte seines
Gegenspielers Philipp Müller hatte: Erst vernaschte er die gesamte HSG-Deckung
und traf zum 24:22, dann schloss er nach Ballverlust Fäths einen Gegenstoß
zum 25:22 ab. Wetzlar kämpfte noch einmal, verkürzte durch einen Siebenmeter
Schmidts noch einmal auf 23:25 und durfte sich nach der zweiten Zeitstrafe
gegen
Zeitz gar auf zwei weitere Überzahlminuten
freuen. Die Kieler aber ließen sich nicht mehr verunsichern: Der starke
Christian Sprenger sorgte mit einer feinen
Einzelleistung in Unterzahl für das 26:23, und nach einem weiteren Fehler
Fäths sorgte
Jicha für die endgültige Entscheidung.
Mit nun also 26:0 Punkten thronen die Kieler ganz oben in der Tabelle der
TOYOTA Handball-Bundesliga, an Pluspunkten beträgt der Vorsprung zum
Tabellenzweiten Füchse Berlin gar schon neun Punkte. Allerdings haben die
"Zebras" auch schon zwei bis drei Spiele mehr absolviert als die Konkurrenz,
die in den kommenden Tagen nachziehen will. Für den THW steht erst am
29. November beim schweren Auswärtsspiel in Magdeburg das nächste
Ligaspiel an. Bis dahin steht ein Doppelpack in der Champions League
gegen Partizan Belgrad an: Am kommenden Sonntag treffen die beiden Mannschaften
in der Sparkassen-Arena aufeinander, drei Tage später begegnen sie sich bereits
wieder im Rückspiel in der serbischen Hauptstadt.
(Sascha Krokowski)
Weitere Fotos vom Spiel finden Sie auf der
Facebook-Seite
der Fotografin Susanne Schauer.
Lesen Sie bitte auch
Ich bin froh, beide Punkte mitnehmen zu können, weil es ein sehr
schwieriges Spiel war. Nach meiner Ansicht hat Wetzlar sehr
schlau gespielt, bisschen das Tempo rausgenommen. Nachdem unsere
3:2:1-Abwehr in der ersten Halbzeit überhaupt nicht so richtig
funktioniert hatte, war ich auch sehr unzufrieden mit unserem
Angriff. Wir haben sehr drucklos und zu langsam gespielt. Das
wurde in der zweiten Halbzeit etwas besser. Aber es war auch
sehr gut gespielt von Wetzlar.
Wir hatten offensichtlich Probleme. Ohne Ahlm
und ohne Andersson war es heute schwierig
für uns.
[zur Zeitstrafenflut:]
Ich glaube, wir hatten in diesem Spiel mehr Zeitstrafen kassiert
als in den vorherigen Spielen zusammen. Es war ungewöhnlich, aber
ich freue mich über die Gelegenheit, das zu trainieren. Aber wir
haben uns manchmal auch ein bisschen blöd angestellt.
HSG-Trainer Gennadij Chalepo:
Natürlich war es heute eine deutliche Leistungssteigerung meiner
Jungs im Vergleich zum Spiel in Hannover. Die Körpersprache und
Einstellung war eine andere. Aber trotzdem: Wir hatten viel zu
viele technische Fehler, aus dem Rückraum kam auch nicht so viel,
wie ich wollte. Die freien Abschlüsse waren heute besser, aber
unser Überzahlspiel war nicht so gut. Wir waren in der zweiten
Hälfte acht Minuten un Überzahl, werfen nur zwei Tore und kassieren
aber vier in der Abwehr. Das war natürlich ärgerlich.
Aber in der ersten Halbzeit haben wir gegen die offensive Abwehr
sehr gut gespielt, uns zwei Tage gut vorbereitet. Gegen die 6:0
fehlte dann aber wie gesagt der Druck. Wir haben uns heute gut
verkauft, müssen aber noch weiter zulegen.
Heute haben wir nicht in unsere gewohnte Deckungsarbeit gefunden.
Wir haben zwar gut angefangen, aber hatten dann einen Hänger. Dann
stellten wir auf 6:0 um, konnten uns wieder absetzen, dann kam Wetzlar
wieder heran - so zog sich das durch das ganze Spiel durch.
[Frage: Spürt man, dass Marcus Ahlm fehlt?]
Klar fehlt Marcus, er ist nicht nur
unser Kapitän, sondern auch einer der weltbesten Kreisläufer.
Gegen Lübbecke und Lemgo haben wir phasenweise sehr gut gespielt,
heute nicht so. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was
wir können, dann geht es auch wieder nach vorn.
HSG-Torhüter Nikolai Weber gegenüber Sport1:
Wir haben eigentlich gut mitgespielt, aber dann haben wir
leichte Fehler gemacht und so den THW zu einfachen Toren
eingeladen.
Wir waren in den letzten Wochen in einem kleinen Loch,
wollten heute dran arbeiten. Wir haben heute sehr gut über
den Kreis gespielt, gerade in der ersten Halbzeit, aber
dann hat uns ein wenig die Wurfkraft aus dem Rückraum gefehlt.
HSG Wetzlar:-
Marinovic (n.e.),
Weber (1.-60., 10 Paraden);
Schmidt (5/1),
Salzer (n.e.),
Valo (2),
Jungwirth (5),
Mraz (1),
Müller (4),
Chalkidis (1),
Fäth,
Harmandic (1),
Friedrich,
Kristjansson (5);
Trainer: Khalepo
THW Kiel:-
Omeyer (1.-60., 13 Paraden),
Palicka (n.e.);
Lundström,
Dragicevic,
Sprenger (6),
Kubes,
Reichmann (n.e.),
Zeitz (6),
Palmarsson,
Narcisse (3),
Ilic (2/2),
Klein (2),
Jicha (9);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Martin Harms / Jörg Mahlich
- Zeitstrafen:
-
HSG: 3 (3x Müller (5., 35., 47.));
THW: 6 (Kubes (25.), 2x
Jicha (42., 46.),
Sprenger (42.), 2x
Zeitz (44., 54.))
- Rote Karten:
-
HSG: Müller (47.) nach dritter Zeitstrafe
- Siebenmeter:
-
HSG: 2/1 (Friedrich vorbei (20.));
THW: 2/2
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:3 (7.), 1:3, 1:4, 3:4, 3:5 (11.), 7:5 (15.), 7:7, 8:7 (17.),
8:11 (21.), 9:11, 9:12 (26.), 11:12, 11:13;
2. Hz.: 12:13, 12:16 (36.), 13:16, 13:17, 15:17, 15:19,
16:19 (42.), 16:20, 17:20, 17:21, 18:21, 18:22 (48.),
19:22, 19:23, 20:23, 22:23 (52.), 22:25, 23:25,
23:27, 24:27, 24:28.
- Zuschauer:
-
4.026 (RITTAL-Arena, Wetzlar)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2011:
THW-Express rollt weiter
Der 13. Kieler Sieg in Folge: Auch Wetzlar konnte die "Zebras" beim 24:28 nicht stoppen
Wetzlar. In nicht allzu ferner Vergangenheit wurden THW-Auswärtssiege
in Gold aufgewogen, weil sie schwer erkämpft werden mussten, vor allem aber
nicht an der Tagesordnung waren. Das hat sich gründlich geändert. Ob zu Hause
oder in der Fremde, den "Zebras 2011" ist es mittlerweile egal, wo die Punkte
verteilt werden. Gestern gewann der Bundesliga-Spitzenreiter mit 28:24 (13:11)
bei der HSG Wetzlar, ist auch nach dem 13. Saisonspiel verlustpunktfrei.
Nach dem Schlusspfiff und dem hart erkämpften Erfolg klatschten sich die Spieler
mit einem Lächeln im Gesicht ab - Siege, auch auswärts, sind längst zur Routine
geworden, wie das tägliche Zähneputzen. Dennoch bleibt Deutschlands Rekordmeister
eine Attraktion, in allen Handball-Arenen des Kontinents. Auch die Rittal-Arena
in Wetzlar war mit 4200 Zuschauern ausverkauft, für die Fans der Mittelhessen
war gestern Handball-Feiertag, das "Spiel des Jahres". Ein "Feiertag", den die
Kieler ohne ihre verletzten schwedischen Weltstars Marcus Ahlm
(Knie) und Kim Andersson (Hodenprellung) begehen mussten.
Für die HSG wäre das 13. THW-Spiel fast zum historischen Feiertag geworden,
nach neun Jahren ohne Punktgewinn gegen den deutschen Rekordmeister war die
Überraschung möglich. Die Kieler taten sich schwer, rannten oft kopflos gegen die
gute HSG-Abwehr an. "Wir haben aber im Angriff einfach zu viel leichte Fehler gemacht,
haben den Kielern leichte Tore gestattet", ärgerte sich HSG-Torhüter Nikolai Weber
über die vergebene Chance, gegen den THW mehr auszurichten. Kiels Rückraum-Ass
Filip Jicha, gestern Mannschaftsführer für
Marcus Ahlm und mit acht Toren bester Torschütze, schnaufte
kräftig durch. Klar habe sich die Mannschaft schwer getan, erklärte er. "Allerdings
haben wir heute erneut gesehen, dass in dieser Bundesliga um jeden Sieg gekämpft werden
muss."
Es mag auch am Fehlen der beiden THW-Leistungsträger Ahlm
und Andersson gelegen haben, dass die Kieler sich
schwer taten. Den Schwung der vergangenen guten Spiele hatten sie jedenfalls an der
Förde gelassen. Es fehlte das Feuer. Ganz sicher vermisste der Rückraum um
Filip Jicha, Christian Zeitz
(sieben Tore) oder Aron Palmarsson auch die gewohnten
Bewegungsabläufe am Kreis. Trotz allen Bemühens - Daniel Kubes
konnte Marcus Ahlm nicht ersetzen. Und den Versuch mit
Milutin Dragicevic (ab 20.) brach THW-Coach
Alfred Gislason bereits nach zwei Minuten wieder ab. Der
Serbe, zuletzt ohne Spielpraxis, war ein Fremdkörper.
Wie zuletzt häufig praktiziert, ließ Trainer Alfred Gislason
zunächst offensiv decken, begann mit Daniel Narcisse als
Spitze in der 3:2:1-Abwehr. Zwar glückte der Start, die "Zebras" gingen 3:0 in Führung,
dann aber kam im Angriff Sand ins Getriebe. Als Kari Kristjan Kristjansson nach
14 Minuten zur 5:4-Führung für die Gastgeber traf, rief Alfred Gislason
zur Auszeit, ordnete eine defensive 6:0-Deckung an. Es war die treffende Maßnahme gegen
einen HSG-Rückraum, der schlicht eine Klasse schlechter ist als das Weltklasse-Ensemble
auf Kieler Seite. Der THW ging wieder in Front, profitierte von den Paraden
Omeyers. Auch das letzte Aufbäumen Wetzlars, das in der
52. Minute noch einmal auf 22:23 verkürzte, beantworteten die "Zebras" mit Routine
und den Toren von Jicha, Christian Sprenger
und Daniel Narcisse.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2011)