Ohne den verletzten Kapitän
Marcus Ahlm, dafür aber mit
dem Selbstbewusstsein der makellosen Bilanz von 24:0 Punkten in der TOYOTA Handball-Bundesliga
im Rücken reisen die Kieler Handballer am Mittwoch in den Westen Deutschlands: Die HSG Wetzlar fordert
den THW Kiel zum Duell. Anpfiff des Spiels zwischen dem Rekord-Meister und dem aktuellen
Tabellen-14. ist um 20.15 Uhr in der Rittal-Arena,
Sport1 überträgt die Partie
kostenpflichtig im Internet.
www.kiel-liveticker.de
liefert allen THW-Fans zeitnahe Informationen aus der Arena in Wetzlar.
In der vergangenen Saison gewannen die Kieler in Wetzlar deutlich mit
32:24 -
das war der 17. Sieg des THW gegen die HSG in Folge. Zuletzt verloren die Zebras in Wetzlar
am 6. Oktober 2002 mit
28:33. Überhaupt haben die
Kieler gegen Wetzlar erst drei Mal verloren, drei Unentschieden stehen insgesamt 20 Siege
gegenüber (siehe auch
Gegnerdaten Wetzlar). 2002 war das Spiel in Wetzlar, das in
unmittelbarer Nähe zu Frankfurt liegt, der Tiefpunkt einer Kieler Negativ-Serie,
die den heutigen Rekordmeister
bis an das Tabellenende spülte. Doch die Zeiten haben sich geändert: Am Mittwoch peilen die
Kieler den 18. Sieg in Folge gegen die HSG an und wollen so die Startbilanz auf unglaubliche
26:0 Punkte ausbauen. Dabei müssen sie auf ihren Kapitän
Marcus Ahlm
verzichten, der sich beim
35:26 gegen Lemgo am Sonnabendabend eine
Knieverletzung zuzog und dem THW voraussichtlich mehrere Wochen fehlen wird.
Nahezu unveränderter Kader
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Einziger Neuzugang: Nikola Marinovic.
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HSG |
Der Rest der Zebra-Herde trifft auf einen Gegner, der mit einem nahezu unveränderten
Kader in die Saison geht. Das Ziel der Hessen: In den Verein soll
wirtschaftlich wie sportlich endlich Ruhe
einkehren. Vor zwei Jahren stand die HSG kurz vor einem finanziellen Kollaps,
mittlerweile ist der Verein auf einem guten Konsolidierungskurs: "Das hat oberte Priorität", hatte
HSG-Geschäftsführer Björn Seipp vor der Saison verkündet, "neben dem sportlichen Ziel Klassenerhalt".
Für das Erreichen eben dieses Zieles zeichnet Ghenadij Khalepo verantwortlich. Der Coach
hatte die HSG in der vergangenen Saison in einer turbulenten Schieflage übernommen. Mit 24:26-Zählern aus den
verbleibdenen Saisonspielen führte er die Mannschaft um Nikolai Weber, Timo Salzer und Steffen Fäth aus der
Abstiegszone und mit Platz elf zur besten Platzierung seit
acht Jahren. "Wenn wir das Ergebnis aus der Vorsaison wiederholen könnten, wäre das schon gut", gab sich Khalepo
vor der Spielzeit bescheiden. Kein Wunder, konnte er den
Kader
aufgrund des mit 2,5 Millionen Euro niedrigen Etats und wegen der Sparbemühungen doch nicht
wie erhofft verstärken. Einziger Neuzugang ist der 35-jährige Torhüter Nikola Marinovic, der von HBW Balingen-Weilstetten
nach Wetzlar kam. Im Gegenzug verließ aber auch keiner der Leistungsträger den Verein. Lediglich der
24-jährige Rechtsaußen Timo Ludwig (zum TV Hüttenberg) und der 37-jährige Torwart-Oldie Milos Hacko (zur SG BBM Bietigheim)
kehrten der HSG den Rücken (siehe auch
Gegnerkader Wetzlar).
HSG baut auf Heimstärke
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Bester Torschütze: Kevin Schmidt.
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HSG |
"Unser Team hat ein
gutes Format für die Bundesliga", ist Seipp überzeugt. Er baut wie Khalepo auf die Heimstärke der HSG.
In der vergangenen Saison holte das Team 13:3 Punkte aus den letzten acht Heimspielen, auch in dieser
Saison verlor Wetzlar von den bisher fünf Partien in der Rittal-Arena erst eine - gegen die Rhein-Neckar Löwen.
Hinzu kommt ein Unentschieden gegen HBW Balingen-Weilstetten, gegen Hildesheim, Hüttenberg und den
Bergischen HC machte die HSG wichtige Heim-Big-Points. Auswärts allerdings gab es für die Mannschaft bisher
nichts zu holen: Aus Göppingen, Berlin, Flensburg, Großwallstadt und Hannover kehrten die Khalepo-Schützlinge
jeweils ohne Punkt zurück nach Hessen. Ein Grund dafür, dass man mit sieben Pluspunkten nur
drei Zähler vom Abstiegsrang 16 entfernt auf Platz 14 stagniert (siehe auch
Tabelle der TOYOTA HBL und
Kurve Wetzlar)
Bester Werfer der HSG ist Linksaußen Kevin Schmidt, der bisher 38 Tore, davon 18 von der Siebenmeterlinie, für seine
Farben erzielte. Schmidt ist für Khalepo beinahe ein Neuzugang: Wegen einer Schulterverletzung fehlte
der 23-Jährige nahezu die komplette Rückrunde der vergangenen Serie. Doch auch mit Schmidt hat
die HSG den viertschlechtesten Angriff der Liga, nur Hüttenberg, Großwallstadt
und Balingen erzielten bisher
weniger Tore als die Hessen.
THW-Fanstand in der Rittal-Arena
Die Kieler, bei denen zahlreiche Spieler mit Blessuren zu kämpfen haben, sind trotz des
Ausfalls von
Ahlm klarer Favorit in diesem ungleichen Duell.
Gleichwohl werden die Zebras alles daran setzen, ihren Startrekord auf 26:0 Zähler auszubauen und
so den Druck auf die Konkurrenz um den Titel weiter zu erhöhen.
THW-Fans können sich am Mittwoch in der Rittal-Arena auch mit Fanartikeln des deutschen Rekordmeisters
eindecken. Der mobile Fanshop geht mit auf die Tour nach Wetzlar und bietet eine Auswahl des Sortiments
vor Ort an.
Die Schiedsrichter am Mittwochabend sind
Martin Harms und Jörg Mahlich.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.11.2011:
THW ohne Andersson nach Wetzlar
Linkshänder zweiter Ausfall neben Ahlm
Kiel. Der Nächste bitte: Nach zwölf Bundesligaspielen
mit zwölf Siegen trifft der verlustpunktfreie Tabellenführer
THW Kiel heute (20.15 Uhr) in der Rittal-Arena
auf HSG Wetzlar. Jeder möchte der Erste sein, der den
davoneilenden "Zebras" ein Bein stellen will. Trainer
Gennadij Khalepo ist mit seiner Mannschaft vor fast
ausverkaufter Kulisse hoch motiviert, die Bilanz der
vergangenen Jahre spricht allerdings dafür, dass der
THW auch die Klippe in Hessen umschiffen dürfte.
Der letzte HSG-Erfolg liegt neun Jahre zurück.
Bis zum Jahreswechsel stehen noch sechs Bundesligaspiele (Wetzlar, Magdeburg, Flensburg,
HSV, Hildesheim, Gummersbach) auf dem THW-Terminplan,
hinzu kommen das Pokalspiel in Berlin, die Begegnungen
in der Champions League gegen Belgrad (zweimal)
sowie Montpellier und Kopenhagen. Ein strammes
Programm, das die "Zebras" bis zum 26. Dezember absolviert
haben werden.
Mindestens drei Wochen muss Trainer Alfred Gislason
dabei auf Kapitän und Kreisläufer
Marcus Ahlm verzichten.
Der Schwede erlitt am vergangenen Sonnabend im
Heimspiel gegen Lemgo (35:26) einen Anriss des Innenbandes
im Knie, kämpft in der Reha für eine möglichst
schnelle Gesundung. Für das Spiel in Wetzlar steht kurzfristig
auch Kim Andersson nicht
zur Verfügung. Kiels Linkshänder, gegen Lemgo mit sieben
Toren bester THW-Schütze, hatte einen Ball in den Unterleib
bekommen, auf die Zähne gebissen und bis zum Abpfiff durchgehalten. Doch
die Schmerzen blieben. Die Diagnose: schwere Hodenprellung;
Andersson ist mit
seinem Missgeschick eine Woche krankgeschrieben. "Kim
hat bisher sehr gut gespielt, ich
hoffe, dass er spätestens nächsten Mittwoch in der
Champions League in Belgrad wieder zur Verfügung steht",
sagt Gislason. Die Lücke muss
Linkshänderkollege Christian Zeitz
wohl alleine schließen. Kiels Trainer macht sich deswegen
keine Sorgen: "Die Formkurve von Christian zeigt
deutlich nach oben, er hat nach seiner Verletzungspause
wieder Anschluss gefunden."
Froh ist Gislason vor allem,
dass Ahlm von einem zunächst
befürchteten Kreuzbandriss verschont geblieben ist. Den
Ausfall des Schweden bezeichnet er trotzdem als
"schweren Schlag", setzt aber darauf, dass Daniel Kubes
und Milutin Dragicevic das Vakuum
annähernd füllen können.
Daniel Kubes deutete schon
gegen Lemgo an, dass er eine Alternative sein kann, erzielte
in nur 40 Minuten fünf Tore. Kollege Dragicevic war Zuschauer,
saß auf der Tribüne, weil er auf dem Spielbericht fehlte. 15 Spieler stehen auf
der THW-Gehaltsliste, für Bundesligaspiele sind nur 14
zugelassen. Gislason hatte dem leicht angeschlagenen
Henrik Lundström den Vorzug
vor dem Serben gegeben, der in der Vergangenheit ohnehin
über sporadische Einsätze nicht hinausgekommen war
und bereits auf der Suche nach einem neuen Club ist. Jetzt
wird Dragicevic gebraucht. "Milutin
bekommt seine Chance", erklärt Gislason, "in
unsere aktuell praktizierte offensive Abwehr passt er besser
rein, das hat er schon als Kind
gespielt."
Daniel Kubes freut sich auf
die neue Aufgabe im Angriffszentrum. "Jede Minute in der
Offensive genieße ich", sagt Kiels Abwehrchef. Kubes
schränkt allerdings ein, "dass die Leute nicht zu viel von mir
erwarten dürfen. Ich habe nie in meinem Leben am Kreis gespielt."
Erst in den zurückliegenden Wochen durfte er erfahren,
wie es auf dieser Position zugeht. Er habe ein wenig
in der Nationalmannschaft geübt, außerdem beim THW.
"Das ist eine völlig andere Welt, aber ich stelle mich der
Aufgabe, versuche vor allem für meine Rückraumspieler zu
arbeiten", sagt der 33-Jährige. Einen bestimmten Tag sehnt
Kubes dennoch herbei: "Hoffentlich
ist Marcus bald wieder fit."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 16.11.2011)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HSG Wetzlar - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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Mi., ab 20.10 Uhr: HSG Wetzlar - THW Kiel
live aus Rittal-Arena
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