09./11.04.2011 - Letzte Aktualisierung: 11.04.2011 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Thierry Omeyer parierte insgesamt
14 Würfe, darunter auch drei Siebenmeter.
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Susanne Schauer |
Christian Sprenger feierte sein
Comeback nach einem Innenbandanriss und erzielte fünf Treffer.
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Aron Palmarsson zieht ab.
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Es blieb aber in der Folge eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Mannschaften schwer taten, die gegnerische 6:0-Deckung zu knacken. Als Filip Jicha einen Siebenmeter übers Tor warf und Linkshänder Daniel Valo zweimal Palicka überwinden konnte, stand es nach 17 Spielminuten wieder 8:8 unentschieden. Ein Doppelschlag von Sprenger bedeutete dann das 10:8, und nachdem Thierry Omeyer einen Strafwurf von Alois Mraz entschärfte, brachte Ilic den "Zebras" beim 11:8 den ersten Drei-Tore-Vorsprung. Sicherheit brachte dies den Kielern allerdings noch immer nicht. Zwei weitere Paraden des im ersten Durchgang starken Nikolai Weber, zwei Einzelaktionen von Alois Mraz und der dritte Treffer von Daniel Valo brachten sechs Minuten vor dem Seitenwechsel den erneuten Ausgleich zum 11:11.
Kim Andersson spielte die gesamte
zweite Halbzeit durch.
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Die "Zebras" bedanken sich nach dem Spiel für die Anfeuerung ihrer Fans.
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Zwar gelang Kristjansson per zweiter Welle in der 41. Spielminute endlich der zweite Wetzlarer Treffer der zweiten dreißig Minuten, doch die "Zebras" hatten längst verlorene Sicherheit zurück gewonnen und verwalteten den Vorsprung souverän. Besonders Henrik Lundström und Filip Jicha trumpften in der Folgezeit mit einfachen Toren gegen eine auch nicht mehr so konsequent auftretende Wetzlarer Deckung auf. Auf der Seite der Gastgeber war es vor allem Philipp Müller zu verdanken, dass der Kieler Vorsprung nicht noch größer wurde.
Am Dienstag schon steht allerdings die nächste schwere Auswärtshürde für den THW Kiel an: Im Gerry-Weber-Stadion in Halle haben die "Zebras" die letzten beiden Gastspiele gegen den TBV Lemgo verloren.
(Sascha Krokowski)
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[auf die Frage, ob es nach den beiden Heimniederlagen ein anderes Spiel seiner Mannschaft war:]
Heute war vieles anders. In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gestanden und eine gute Torwartleistung gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir jedoch zu viele Fehler im Angriff gemacht. In der zweiten Halbzeit war das besser und wir haben verdient gewonnen. Die Mannschaft war nach den zwei Niederlagen etwas verunsichert.
Wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen und ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Wir hatten die Tempogegenstöße des THW im Griff. In die zweite Halbzeit sind wir sehr schwer reingekommen. Der THW hat vier Tore viel zu schnell werfen können. Der THW hat zurzeit zwar eine kleine Krise, aber dennoch ist es eine Spitzenmannschaft.
Wir sind in der ersten Halbzeit nicht ins Stoppfoul gekommen. Der THW hat eine enorm hohe Spielkontinuität entwickelt. Wir mussten unserer guten Abwehrleistung aus der ersten Halbzeit in der zweiten Halbzeit Tribut zollen.
Wir haben mit Herz gespielt. Das war wichtig für den Verein und die Fans. Wir wollten zeigen, dass die beiden Niederlagen nur ein Ausrutscher gewesen sind. Jetzt sind wir erst einmal sehr erleichtert.
Der Druck war groß, deshalb waren wir anfangs sehr unsicher. Jetzt müssen wir diesen Sieg in Lemgo bestätigen, dann können wir unseren Köpfen eine kleine Pause gönnen.
Ich versuche immer alles, um der Mannschaft zu helfen. Aber zuletzt habe ich zu oft zur Brechstange gegriffen, wenn es nicht rund lief. So bin ich aber keine Hilfe. Daraus habe ich gelernt.
In der zweiten Halbzeit haben wir clever und schnell gespielt. Dieser Sieg kann die Niederlagen aber nicht vergessen machen. Wir müssen jetzt eine neue Serie starten. Dazu, dass ich nicht von Anfang an gespielt habe, möchte ich mich nicht äußern.
Fehler, die wir machen, wurden lange von individuellen Leistungen kaschiert. Als die ausblieben, fielen die Schwächen auf. Wir müssen in der Abwehr wieder die richtigen Positionen finden, dieser Prozess wird dauern. Ein Sieg reicht dafür nicht.
Wenn die Kieler Abwehr steht, Omeyer viele Bälle hält und vorne Jicha und Andersson Druck machen, wird es sehr schwer für uns. In der zweiten Halbzeit wurden wir überrannt.
Ich hatte gehofft, dass wir uns ein bisschen besser verkaufen würden.
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011:
Vor sechs Jahren zogen die Mittelhessen aus der Adrenalin-Hölle in Dutenhofen in eine kühle Multifunktionsarena in Wetzlar um. Damals 1750 Zuschauer, die nach dem Abpfiff auf dem Spielfeld Bier aus Flaschen tranken. Heute 4412 Fans in einer Halle, die auch den VIPs unter ihnen, den wichtigen, jeden Komfort bietet. Erst zum dritten Mal war die Rittal-Arena ausverkauft. Sogar Kleinkinder, die sonst kostenlos staunen dürfen, mussten 16 Euro für einen Stehplatz bezahlen.
Der Gastgeber übertraf zunächst die Erwartungen der Sponsoren. 20 VIPs hatten im Hallenheft getippt, nur drei trauten dem Tabellen-Elften ein Remis zu. Hans Grumbach, Besitzer einer Zimmerei, glaubte an eine 18:30-Niederlage. Finanzdienstleister Dirk Leidecker hatte gar ein 20:38 errechnet. Auch ohne ihren etatmäßigen Mittelmann Adan Harmandic (Bauchmuskelzerrung) begann das Team von Gennadji Chalepo selbstbewusst. Timo Salzer, der eine schlaflose Nacht zuvor erstmals Vater geworden war, dirigierte die Grün-Weißen zu einer 13:12-Führung kurz vor der Pause. Die Stimmung auf den Rängen erinnerte an die hitzigen Tage in Dutenhofen. An jene Zeit, in der die Kieler letztmals gegen Wetzlar verloren hatten.
Der THW musste auf Daniel Narcisse (Mandelentzündung) verzichten und begann mit Andreas Palicka im Tor. Mit einem Höchstmaß an Gleichgültigkeit verfolgte Thierry Omeyer, wie der Schwede mit guten Paraden startete. Doch sein Gegenüber, Nikolai Weber, war besser. Zudem ließen die "Zebras", wie zuletzt gegen die Löwen und Großwallstadt, im Angriff die Präzision vermissen, wirkten in der Abwehr unsicher. Der jüngste Doppel-Schock wirkte nach.
Nach vier Heimsiegen in Folge wirkten die Hessen dagegen sehr selbstbewusst. Zehnter waren sie in der Saison 2002/2003, so gut wurden sie nie wieder. So gut wollen sie wieder werden. Das ist kein utopisches Ziel. Offenbar hat Chalepo, der neue Trainer, ihnen schnelle Beine antrainiert und die Theorie für eine stabile 6:0-Deckung vermittelt. Doch so wach sie in der ersten Halbzeit wirkten, so verstört starteten sie in die zweite. Kiel wirkte nun in der Deckung stabiler, im Angriff präziser. Zudem parierte Omeyer, mit Wut im Bauch, nun entscheidende Bälle. Chalepo, der bei einem Rückstand von 15:19 (33.) eine Auszeit nahm, hätte gerne beim 15:23 (38.) eine zweite genommen. Das Regelwerk gewährt aber auch in besonders frustrierenden Phasen keine Ausnahmen.
Die letzte Chance, den Meister zu kippen, vergab die HSG, als mit Marcus Ahlm und Daniel Kubes zwei Kieler auf der Strafbank brummten. Der Isländer Kari Kristjansson, am Kreis mit Wucht, Bart und Statur eines Wikingers, scheiterte mit einem Siebenmeter an Omeyer. Es war der dritte, den die Hessen vergaben. Dann kassierte Tobias Hahn nach einer ungestümen Aktion gegen den hoch motivierten Kim Andersson eine Zeitstrafe, die schöne Überzahl schmolz wie Butter. Als der siebenfache Torschütze Filip Jicha zum 24:17 (44.) traf, hatte der THW auf seiner Talfahrt das Bremspedal gefunden. Auch zur Freude des Automaten-Produzenten Dieter Kraus, der mit seinem Tipp (25:32) das beste Näschen bewiesen hatte.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011:
Zeitz - Nach einem Zusammenprall mit Christian Rompf musste sich Christian Zeitz mit einer Hüftprellung auswechseln lassen. Möglicherweise ist ein Nerv eingeklemmt, sein Einsatz morgen in Lemgo fraglich. "Ich kann nicht schmerzfrei gehen", sagte der Linkshänder, der dennoch bester Laune war. "Diesmal müssen wir nicht mit hängenden Köpfen aus der Halle schleichen."
Fernandez - Heute soll sich entscheiden, ob Jerome Fernandez zu Toulouse HB wechselt. Der Verein hat dem französischen Ligaverband weitere Sicherheiten vorgelegt, der Bürgermeister hat sich eingeschaltet, der Club-Präsident einen Sponsor überredet, noch einmal ins Portemonnaie zu greifen. Hält der Verband das neue Finanzkonzept für tragfähig, reist der 34-Jährige sofort ab. Am Mittwoch, im Pokal-Halbfinale gegen Dünkirchen, will der Olympiasieger das Trikot seines Ex-Vereins tragen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011)
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