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09./11.04.2011 - Letzte Aktualisierung: 11.04.2011 Bundesliga

32:24 - THW kehrt in Wetzlar in die Erfolgsspur zurück

Bundesliga, 28. Spieltag: 09.04.2011, Sa., 19.00: HSG Wetzlar - THW Kiel: 24:32 (14:16)
Update #3 KN-Bericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt ...

Thierry Omeyer parierte insgesamt 14 Würfe, darunter auch drei Siebenmeter.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer parierte insgesamt 14 Würfe, darunter auch drei Siebenmeter.
Nach zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat der THW Kiel am Samstagabend in die Erfolgsspur zurück gefunden. Bei der HSG Wetzlar in der ausverkauften RITTAL-Arena siegten die "Zebras" letztlich souverän mit 32:24 (16:14) und verteidigten damit ihren zweiten Tabellenplatz. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit setzten sich die Kieler in den ersten acht Minuten nach Wiederanpfiff vorentscheidend auf 23:15 ab und verwalteten diesen Vorsprung problemlos bis zum Schluss. Bester Torschütze beim THW war Filip Jicha mit 7/1 Treffern, zudem überzeugte Thierry Omeyer mit 14/3 Paraden.
Alfred Gislason musste in Wetzlar auf Rückraumspieler Daniel Narcisse verzichten, der sich mit einer Angina herumplagte. Da Christian Sprenger nach seinem im Spiel gegen Großwallstadt zugezogenen Innenbandanriss im linken Knie aber endgültig wieder einsatzbereit war, standen dem THW-Coach erneut 15 Spieler zur Verfügung - und damit einer zuviel für den Spielberichtsbogen. So blieb für den zweiten Rechtsaußen Tobias Reichmann kein Platz.

Christian Sprenger feierte sein Comeback nach einem Innenbandanriss und erzielte fünf Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger feierte sein Comeback nach einem Innenbandanriss und erzielte fünf Treffer.
Die "Zebras" starteten mit Filip Jicha, Momir Ilic und Christian Zeitz im Rückraum, Sprenger und Lundström auf den Außenpositionen und Marcus Ahlm am Kreis. In der Abwehr bildete Ilic zusammen mit Daniel Kubes den Mittelblock der 6:0-Deckung, dahinter bekam Andreas Palicka im Tor zunächst den Vorzug vor Weltmeister Thierry Omeyer. Und der THW startete verheißungsvoll: Gleich beim ersten Angriff der Gastgeber, die auf den angeschlagenen bosnischen Mittelmann Adnan Harmandic verzichteten, konnte Kubes den Ball unter Kontrolle bringen und Sprenger per Gegenstoß mit einem feinen Leger das 1:0 markieren. Nachdem Philipp Müller der Ausgleich gelang, legten Jicha per Sprungwurf und Ahlm nach klugem Pass von Zeitz das 3:1 vor. Und als Lars Friedrich seinen ersten Siebenmeter am Tor vorbei setzte und Palicka einen Wurf Valos parierte, schien der THW auf einem guten Weg.

Aron Palmarsson zieht ab.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson zieht ab.
Doch Wetzlars Keeper Nikolai Weber rüttelte seine Mannschaft mit zwei starken Reflexen gegen Sprenger und Zeitz aus der Anfangslethargie, und nachdem auch Ilic und Jicha mit ihren nächsten Würfen scheiterten, waren die Gastgeber durch zwei Jungwirth-Treffer und einen weiteren strammen Wurf des starken Philipp Müller nicht nur in der Partie angekommen, sondern sogar schon mit 4:3 in Führung gegangen. Die 4.412 Zuschauer in der ausverkauften RITTAL-Arena machten nun richtig Lärm, der zuletzt schwächelnde THW schien auch heute schlagbar zu sein. Doch nun zeigte Andreas Palicka wichtige Paraden: Zunächst fing er einen Wurf Müllers, dann entschärfte er auch noch ein Geschoss des schwachen Timo Salzer - und schon lagen die Kieler durch einen Strafwurf Jichas, einen sehenswerten Heber Ahlms und einen Wackler von Christian Zeitz wieder mit 6:4 in Front (11.).

Es blieb aber in der Folge eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Mannschaften schwer taten, die gegnerische 6:0-Deckung zu knacken. Als Filip Jicha einen Siebenmeter übers Tor warf und Linkshänder Daniel Valo zweimal Palicka überwinden konnte, stand es nach 17 Spielminuten wieder 8:8 unentschieden. Ein Doppelschlag von Sprenger bedeutete dann das 10:8, und nachdem Thierry Omeyer einen Strafwurf von Alois Mraz entschärfte, brachte Ilic den "Zebras" beim 11:8 den ersten Drei-Tore-Vorsprung. Sicherheit brachte dies den Kielern allerdings noch immer nicht. Zwei weitere Paraden des im ersten Durchgang starken Nikolai Weber, zwei Einzelaktionen von Alois Mraz und der dritte Treffer von Daniel Valo brachten sechs Minuten vor dem Seitenwechsel den erneuten Ausgleich zum 11:11.

Kim Andersson spielte die gesamte zweite Halbzeit durch.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson spielte die gesamte zweite Halbzeit durch.
Alfred Gislason reagierte und brachte nun den zuvor nur für Siebenmeter eingesetzten Thierry Omeyer für Andreas Palicka. Doch auch dieser konnte nicht verhindern, dass Wetzlar durch den isländischen Kreisläufer Kristjansson und einmal mehr Philipp Müller beim 13:12 sogar erstmals in Führung ging. Dann aber kam der große Moment von Christian Zeitz: Nach einem etwas ungenauen Anspiel Palmarssons trottete Kiels Linkshänder langsam zurück zum Ball, lockte damit Philipp Müller aus Wetzlars Abwehrmitte heraus, nur um dann knapp vor seinem Gegenspieler den Ball zu erwischen und mit einem fulminanten Unterarmwurf gegen die entblößte Deckung den 13:13-Ausgleich zu erzielen. Nachdem die Kieler Abwehr daraufhin einen Valo-Wurf blockte, traf Sprenger per Gegenstoß zum 14:13, Kristjansson und Palmarsson setzten die nächsten Treffer. HSG-Trainer Gennadij Chalepo nahm 50 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit seine Auszeit, damit seine Mannschaft mindestens mit einem Unentschieden in die Pause gehen würde. Doch Alfred Gislason überraschte den Gegner mit der 3:2:1-Abwehr mit Daniel Kubes an der Spitze. Wetzlar fand kein Mittel dagegen, ehe Christian Rompf und Christian Zeitz unglücklich zusammenstießen und der Kieler Rückraumspieler nach dem entschiedenen Stürmerfoul liegen blieb. Für ihn kam Kim Andersson in die Partie, der den letzten Treffer der ersten Halbzeit einleitete: Über ihn, Momir Ilic und Marcus Ahlm gelang den "Zebras" die 16:14-Pausenführung.

Die "Zebras" bedanken sich nach dem Spiel für die Anfeuerung ihrer Fans.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die "Zebras" bedanken sich nach dem Spiel für die Anfeuerung ihrer Fans.
Christian Zeitz konnte auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr in die Partie eingreifen und nahm angeschlagen auf der Bank Platz. Doch die Kieler machten nun gleich nach Wiederanpfiff Ernst: Filip Jicha bediente Ahlm zum 17:14, Omeyer parierte gegen Rechtsaußen Jungwirth und Jicha tankte sich zum 18:14 durch. Die Kieler 6:0-Deckung stand jetzt sicher, und die HSG Wetzlar hatte alle Mühe, zum Abschluss zu kommen: Salzers Wurf wurde geblockt, Müllers ging weit am Tor vorbei. Erst nachdem Filip Jicha mit einem unnachahmlichen Dreher auf 19:14 erhöhte, konnte Daniel Valo im zweiten Versuch Omeyer bezwingen. Doch die "Zebras" ließen nicht nach: Aron Palmarsson mit einem Rückraumgeschoss, Ilic per Siebenmeter, Kim Andersson mit viel Wucht und Christian Sprenger per Gegenstoß trafen auf der einen Seite zum 23:15 (38.), während Thierry Omeyer auf der anderen Seite mit Paraden gegen Valo, Müller, Kristjansson und Friedrich zur Höchstform auflief. Nachdem sich beide Mannschaften 30 Minuten lang auf Augenhöhe begegneten, waren die Kieler innerhalb von nicht einmal acht Minuten uneinholbar enteilt. Dies merkten auch die Fans in der RITTAL-Arena, die ihren Lautstärkepegel deutlich reduzierten.

Zwar gelang Kristjansson per zweiter Welle in der 41. Spielminute endlich der zweite Wetzlarer Treffer der zweiten dreißig Minuten, doch die "Zebras" hatten längst verlorene Sicherheit zurück gewonnen und verwalteten den Vorsprung souverän. Besonders Henrik Lundström und Filip Jicha trumpften in der Folgezeit mit einfachen Toren gegen eine auch nicht mehr so konsequent auftretende Wetzlarer Deckung auf. Auf der Seite der Gastgeber war es vor allem Philipp Müller zu verdanken, dass der Kieler Vorsprung nicht noch größer wurde.

Am Dienstag schon steht allerdings die nächste schwere Auswärtshürde für den THW Kiel an: Im Gerry-Weber-Stadion in Halle haben die "Zebras" die letzten beiden Gastspiele gegen den TBV Lemgo verloren.

(Sascha Krokowski)

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Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
[auf die Frage, ob es nach den beiden Heimniederlagen ein anderes Spiel seiner Mannschaft war:]
Heute war vieles anders. In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gestanden und eine gute Torwartleistung gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir jedoch zu viele Fehler im Angriff gemacht. In der zweiten Halbzeit war das besser und wir haben verdient gewonnen. Die Mannschaft war nach den zwei Niederlagen etwas verunsichert.
HSG-Trainer Gennadij Chalepo:
Wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen und ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Wir hatten die Tempogegenstöße des THW im Griff. In die zweite Halbzeit sind wir sehr schwer reingekommen. Der THW hat vier Tore viel zu schnell werfen können. Der THW hat zurzeit zwar eine kleine Krise, aber dennoch ist es eine Spitzenmannschaft.
HSG-Co-Trainer Jochen Beppler:
Wir sind in der ersten Halbzeit nicht ins Stoppfoul gekommen. Der THW hat eine enorm hohe Spielkontinuität entwickelt. Wir mussten unserer guten Abwehrleistung aus der ersten Halbzeit in der zweiten Halbzeit Tribut zollen.
THW-Linksaußen Henrik Lundström gegenüber den KN:
Wir haben mit Herz gespielt. Das war wichtig für den Verein und die Fans. Wir wollten zeigen, dass die beiden Niederlagen nur ein Ausrutscher gewesen sind. Jetzt sind wir erst einmal sehr erleichtert.
THW-Rückraumspieler Momir Ilic gegenüber den KN:
Der Druck war groß, deshalb waren wir anfangs sehr unsicher. Jetzt müssen wir diesen Sieg in Lemgo bestätigen, dann können wir unseren Köpfen eine kleine Pause gönnen.
THW-Rückraumspieler Filip Jicha gegenüber den KN:
Ich versuche immer alles, um der Mannschaft zu helfen. Aber zuletzt habe ich zu oft zur Brechstange gegriffen, wenn es nicht rund lief. So bin ich aber keine Hilfe. Daraus habe ich gelernt.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
In der zweiten Halbzeit haben wir clever und schnell gespielt. Dieser Sieg kann die Niederlagen aber nicht vergessen machen. Wir müssen jetzt eine neue Serie starten. Dazu, dass ich nicht von Anfang an gespielt habe, möchte ich mich nicht äußern.
THW-Abwehrchef Daniel Kubes gegenüber den KN:
Fehler, die wir machen, wurden lange von individuellen Leistungen kaschiert. Als die ausblieben, fielen die Schwächen auf. Wir müssen in der Abwehr wieder die richtigen Positionen finden, dieser Prozess wird dauern. Ein Sieg reicht dafür nicht.
HSG-Spielmacher Timo Salzer gegenüber den KN:
Wenn die Kieler Abwehr steht, Omeyer viele Bälle hält und vorne Jicha und Andersson Druck machen, wird es sehr schwer für uns. In der zweiten Halbzeit wurden wir überrannt.
HSG-Torhüter Nikolai Weber gegenüber den KN:
Ich hatte gehofft, dass wir uns ein bisschen besser verkaufen würden.

28. Spieltag: 09.04.11, Sa., 19.00: HSG Wetzlar - THW Kiel: 24:32 (14:16)

Logo HSG Wetzlar:
Hacko (bei zwei Siebenmetern, keine Parade), Weber (1.-60., 12/1 Paraden); Rompf (2/1), Salzer, Valo (4), Jungwirth (2), Mraz (3), Müller (8), Chalkidis (n.e.), Fäth, Hahn, Friedrich (1), Kristjansson (4); Trainer: Chalepo
Logo THW Kiel:
Omeyer (25.-60. und bei zwei Siebenmetern, 14/3 Paraden), Palicka (1.-25., 6 Paraden); Andersson (1), Lundström (5), Dragicevic (n.e.), Sprenger (5), Ahlm (4), Kubes, Zeitz (2), Palmarsson (5), Ilic (3/3), Klein (n.e.), Jicha (7/1), Fernandez (n.e.); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Christian Moles / Lutz Pittner
Zeitstrafen:
HSG: 3 (2x Müller (15., 46.), Hahn (43.));
THW: 3 (2x Ahlm (41., 58.), Kubes (42.))
Siebenmeter:
HSG: 5/1 (Friedrich vorbei (5.), Omeyer hält Mraz (19.), Friedrich (37.) und Kristjansson (43.));
THW: 6/4 (Jicha drüberweg (17.), Weber hält Ilic (56.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:3 (4.), 4:3 (8.), 4:6 (11.), 5:6, 5:7, 7:7 (15.), 7:8, 8:8, 8:11 (20.), 11:11 (25.), 11:12, 13:12, 13:14, 14:14, 14:16;
2. Hz.: 14:19 (34.), 15:19, 15:23 (38.), 16:23 (41.), 16:24, 17:24, 17:25, 18:25, 18:27 (48.), 19:27, 19:28, 20:28, 20:29, 21:29 (51.), 21:30, 23:30 (56.), 23:32, 24:32.
Zuschauer:
4.412 (ausverkauft) (RITTAL-Arena, Wetzlar)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011:

Zurück in der Erfolgspur

32:24 (16:14)-Sieg in Wetzlar: THW Kiel wendet Krise ab - Hoch motivierter Andersson
Wetzlar. Es war ein steiniger Weg. Doch an dessen Ende wurde der THW Kiel mit zwei Punkten für einen verdienten 32:24 (16:14)-Sieg bei der HSG Wetzlar belohnt. Nach zwei Heimniederlagen in Folge verhinderte der Handballmeister am Sonnabend eine handfeste Krise.

Vor sechs Jahren zogen die Mittelhessen aus der Adrenalin-Hölle in Dutenhofen in eine kühle Multifunktionsarena in Wetzlar um. Damals 1750 Zuschauer, die nach dem Abpfiff auf dem Spielfeld Bier aus Flaschen tranken. Heute 4412 Fans in einer Halle, die auch den VIPs unter ihnen, den wichtigen, jeden Komfort bietet. Erst zum dritten Mal war die Rittal-Arena ausverkauft. Sogar Kleinkinder, die sonst kostenlos staunen dürfen, mussten 16 Euro für einen Stehplatz bezahlen.

Der Gastgeber übertraf zunächst die Erwartungen der Sponsoren. 20 VIPs hatten im Hallenheft getippt, nur drei trauten dem Tabellen-Elften ein Remis zu. Hans Grumbach, Besitzer einer Zimmerei, glaubte an eine 18:30-Niederlage. Finanzdienstleister Dirk Leidecker hatte gar ein 20:38 errechnet. Auch ohne ihren etatmäßigen Mittelmann Adan Harmandic (Bauchmuskelzerrung) begann das Team von Gennadji Chalepo selbstbewusst. Timo Salzer, der eine schlaflose Nacht zuvor erstmals Vater geworden war, dirigierte die Grün-Weißen zu einer 13:12-Führung kurz vor der Pause. Die Stimmung auf den Rängen erinnerte an die hitzigen Tage in Dutenhofen. An jene Zeit, in der die Kieler letztmals gegen Wetzlar verloren hatten.

Der THW musste auf Daniel Narcisse (Mandelentzündung) verzichten und begann mit Andreas Palicka im Tor. Mit einem Höchstmaß an Gleichgültigkeit verfolgte Thierry Omeyer, wie der Schwede mit guten Paraden startete. Doch sein Gegenüber, Nikolai Weber, war besser. Zudem ließen die "Zebras", wie zuletzt gegen die Löwen und Großwallstadt, im Angriff die Präzision vermissen, wirkten in der Abwehr unsicher. Der jüngste Doppel-Schock wirkte nach.

Nach vier Heimsiegen in Folge wirkten die Hessen dagegen sehr selbstbewusst. Zehnter waren sie in der Saison 2002/2003, so gut wurden sie nie wieder. So gut wollen sie wieder werden. Das ist kein utopisches Ziel. Offenbar hat Chalepo, der neue Trainer, ihnen schnelle Beine antrainiert und die Theorie für eine stabile 6:0-Deckung vermittelt. Doch so wach sie in der ersten Halbzeit wirkten, so verstört starteten sie in die zweite. Kiel wirkte nun in der Deckung stabiler, im Angriff präziser. Zudem parierte Omeyer, mit Wut im Bauch, nun entscheidende Bälle. Chalepo, der bei einem Rückstand von 15:19 (33.) eine Auszeit nahm, hätte gerne beim 15:23 (38.) eine zweite genommen. Das Regelwerk gewährt aber auch in besonders frustrierenden Phasen keine Ausnahmen.

Die letzte Chance, den Meister zu kippen, vergab die HSG, als mit Marcus Ahlm und Daniel Kubes zwei Kieler auf der Strafbank brummten. Der Isländer Kari Kristjansson, am Kreis mit Wucht, Bart und Statur eines Wikingers, scheiterte mit einem Siebenmeter an Omeyer. Es war der dritte, den die Hessen vergaben. Dann kassierte Tobias Hahn nach einer ungestümen Aktion gegen den hoch motivierten Kim Andersson eine Zeitstrafe, die schöne Überzahl schmolz wie Butter. Als der siebenfache Torschütze Filip Jicha zum 24:17 (44.) traf, hatte der THW auf seiner Talfahrt das Bremspedal gefunden. Auch zur Freude des Automaten-Produzenten Dieter Kraus, der mit seinem Tipp (25:32) das beste Näschen bewiesen hatte.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011:

THW-Splitter

Palmarsson - Hinter einer dichten Wand junger Autogramm-Jägerinnen erreichte Aron Palmarsson endlich die Stille der Mannschaftskabine. Dachte er. Versehentlich landete der Isländer im Umkleideraum der Cheerleader. "Das wäre die richtige Kabine für mich gewesen", sagte der 20-Jährige, der mit Bedauern feststellen musste, dass die Damen den Raum bereits verlassen hatten.

Zeitz - Nach einem Zusammenprall mit Christian Rompf musste sich Christian Zeitz mit einer Hüftprellung auswechseln lassen. Möglicherweise ist ein Nerv eingeklemmt, sein Einsatz morgen in Lemgo fraglich. "Ich kann nicht schmerzfrei gehen", sagte der Linkshänder, der dennoch bester Laune war. "Diesmal müssen wir nicht mit hängenden Köpfen aus der Halle schleichen."

Fernandez - Heute soll sich entscheiden, ob Jerome Fernandez zu Toulouse HB wechselt. Der Verein hat dem französischen Ligaverband weitere Sicherheiten vorgelegt, der Bürgermeister hat sich eingeschaltet, der Club-Präsident einen Sponsor überredet, noch einmal ins Portemonnaie zu greifen. Hält der Verband das neue Finanzkonzept für tragfähig, reist der 34-Jährige sofort ab. Am Mittwoch, im Pokal-Halbfinale gegen Dünkirchen, will der Olympiasieger das Trikot seines Ex-Vereins tragen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.04.2011)


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