21.01.2012 | EM 2012 |
Vom 15. bis 29. Januar 2012 findet die EM 2012 in Serbien statt. |
Nach den Siegen gegen Mazedonien (24:23) und Schweden (29:24) sieht er sich darin bestätigt, dass der Weg zum Erfolg über Demokratie und Rotation erfolgt. "Ich hatte immer Vertrauen in die Mannschaft", sagte er. "Aber so, wie sie gegen Schweden die Vorgaben umgesetzt hat, hat sie mich doch überrascht."
Während die Serben mit Petar Nenadic (Holstebro/Dänemark) und Momir Rnic vom Bundesligisten FA Göppingen zwei Spieler nachnominierten, verzichtete Heuberger auf neues Personal. Er sehe keinen Handlungsbedarf. Um kurzfristig einen dritten Torhüter einfliegen zu können, bleibt Mittelmann Martin Strobel (TBV Lemgo) EM-Tourist. Dass diese Maßnahme durchaus noch erforderlich werden könnte, zeigte die bisherige Turniergeschichte. So musste sich Carsten Lichtlein gegen Mazedonien mit einer leichten Schulterprellung auswechseln lassen, Silvio Heinevetter erlebte die Schweden-Gala mit starken Magenbeschwerden.
Der breite Kader könnte gegen die Serben tatsächlich ein Trumpf sein, liegt in ihren Reihen die Verantwortung doch auf wenigen Schultern. Die Hauptlast tragen Momir Ilic vom THW Kiel und Marko Vujin, der im Sommer Veszprem verlassen und ein Kieler werden wird. Die beiden warfen bislang 27 der 67 Tore.
Ilic & Co haben in der Vorrunde Polen (22:18) und Vize-Weltmeister Dänemark (24:22) besiegt. In der bedeutungslosen Partie gegen die Slowakei verspielten sie nach deutlicher Führung einen Punkt (21:21). "Mit diesem Publikum im Rücken sind die Serben ein Halbfinal-Kandidat", sagte der Flensburger Holger Glandorf. "Das wird super schwer."
Heuberger wird in diesem Hexenkessel auf Oliver Roggisch zurückgreifen können, der den Schweden-Sieg mit einer gebrochenen Nase bezahlte. "An der Stelle ist sie schon einmal gebrochen", sagte der Abwehrchef so beiläufig, als würde er über einen eingerissenen Fingernagel sprechen. "Jetzt ist sie eben noch ein bisschen krummer."
Am Montag (18.20 Uhr, ZDF) sind die Dänen der nächste Gegner, am Mittwoch (16.15 Uhr, ZDF) die Polen. Halbfinale? "Wir dürfen jetzt nicht nach den Sternen greifen", sagte Lars Kaufmann, der sich innerhalb weniger Tage vom Wackelkandidaten zur Säule entwickelt hat. Allerdings wissen auch die deutschen Nationalspieler längst, dass der Griff nach den Sternen nun gar nicht mehr so utopisch sein muss. Vorausgesetzt, der Stern ist die Eintrittskarte für eines der drei Olympia-Qualifikationsturniere. Beenden die Deutschen die Hauptrunde vor den Serben oder den Polen, die ebenfalls noch kein Ticket haben, hat der London-Traum zumindest die Europameisterschaft überlebt. Und damit hatten nach dem Stolperstart gegen die Tschechen (24:27) nur noch wenige gerechnet.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.01.2012)
(21.01.2012) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |