Aus den Kieler Nachrichten vom 23.01.2012:
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Vom 15. bis 29. Januar 2012 findet die EM 2012 in Serbien statt.
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Belgrad. Es scheint, als liege ein Fluch über den letztjährigen
WM-Finalisten. Genau wie Frankreich nahmen auch die Dänen keine
Punkte aus der Vor- mit in die Zwischenrunde. So stand das erfolgsverwöhnte
Dänemark in einer ungewohnten Situation. Noch
nie in der Ära von Nationaltrainer Ulrik Wilbek hatte
man die Hauptrunde ohne Pluspunkte erreicht. Dabei
hatte der Europameister von 2008 das Erreichen des Halbfinals
als Minimalziel ausgegeben. "Bei dieser Auslosung
müssen wir sogar das Endspiel anvisieren", hieß es im
Vorfeld. Doch genau diese Anspruchshaltung war ein
Grund, weshalb Dänemark Probleme hatte. "Wir haben
zu aggressiv über unsere Ziele gesprochen", so Wilbek.
Hinzu kommt, dass mit Michael Knudsen, Jesper Nöddesbo und
Lasse Boesen wichtige Stützen des Teams verletzt fehlen. "Dadurch
fehlt uns plötzlich die Erfahrung von rund 700 Länderspielen",
so Wilbek, für den es ungemein frustrierend sein muss, dass einer
der nach wie vor besten Abwehrspieler Dänemarks hinter der Bank
sitzt. Joachim Boldsen ist in Serbien als Experte für das dänische
Fernsehen tätig. Immerhin konnte Wilbek noch vor dem letzten
Vorrundenspiel den wiedergenesen Bo Spellerberg als 16. Spieler
einberufen. Der Spielmacher brachte gegen Mazedonien Struktur in
das Spiel seiner Farben und führte die Dänen zum 33:32-Sieg.
"Wir leben wieder und sind noch dabei", sagt Wilbek.
"Jetzt geht es gegen Deutschland. Und deren Spiel ist doch
um einiges leichter vorherzusehen als das der Mazedonier."
Dabei kann Wilbek wohl genau rechtzeitig wieder auf seinen
Superstar Mikkel Hansen bauen. Der WM-Torschützenkönig von 2011
kam in der Vorrunde überhaupt nicht zurecht, zeigte mit zwölf
Toren gegen Mazedonien jedoch seine ganze Klasse. "Ich war
selber am meisten enttäuscht von meiner Leistung in den ersten
Spielen", so Hansen. "Daher ist es eine große Erleichterung,
endlich in Fahrt zu kommen."
(aus den Kieler Nachrichten vom 23.01.2012)