02.05.2012 | Bundesliga |
Wie bereits am Sonntag erlebte die ausverkaufte Arena nach dem Abpfiff sehr emotionale Momente. Die 10 285 Zuschauer hatten sich lange vor dem letzten Wurf von ihren Sitzen erhoben und feierten minutenlang ein außergewöhnliches Team. Eines, das sich mit einer Bilanz von 58:0 Punkten längst in die Geschichtsbücher eingetragen und vor den abschließenden fünf Liga-Spielen nun die Jagd nach der makellosen Saison eröffnet hat - einem Rekord für die Ewigkeit.
Zahlen, die den Kieler Generalmusikdirektor Georg Fritzsch dazu ermunterten, dem Vereinskürzel einen anderen Inhalt zu verleihen. Für ihn stehe THW für Technik, Heißblütigkeit und Willenskraft. "Mit größter Demut verneige ich mich vor dem Geschick des Managements und dem Kampfgeist der Spieler. Da ist wirklich Musik drin!"
Diese Mannschaft sei phänomenal, sagte auch Frank Carstens, Trainer der unterlegenen Magdeburger. "Ich kann meinen Hut vor ihr gar nicht tief genug ziehen." In der Vorbereitung auf die Partie in Kiel habe er, der mit dem SCM den Kielern am 4. Mai vergangenen Jahres ihre letzte Bundesliga-Niederlage beschert hatte, beim Videostudium einen deutlichen Unterschied zum THW aus der vergangenen Saison ausgemacht. "Sie spielen derzeit unglaublich befreit und selbstsicher auf. Das ist der absolute Wahnsinn."
In die große Schar der Gratulanten reihte sich auch Martin Heuberger ein. "Was die Kieler in dieser Saison geleistet haben, ist einmalig. Ich kann mir vorstellen, dass am Ende sogar die Null steht." Für die kommende Saison würde sich der Bundestrainer allerdings wieder mehr Konkurrenz und Spannung wünschen. "Es schadet der Attraktivität der Liga, wenn eine Mannschaft praktisch schon nach der Hinrunde als Meister feststeht."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.05.2012)
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