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27./29.11.2011 - Letzte Aktualisierung: 29.11.2011 Bundesliga

THW Kiel will am Dienstag in Magdeburg seinen Startrekord weiter ausbauen

Sport1 überträgt die zweite Halbzeit live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des SC Magdeburg.
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Nach den beiden Erfolgen in der Champions League gegen Partizan Belgrad beginnen jetzt die ganz heißen Wochen für den THW Kiel. Bevor im Dezember fünf Spitzenspiele am Stück in Montpellier, in Flensburg, gegen Hamburg, in Berlin und gegen Kopenhagen anstehen, müssen die "Zebras" am Dienstag beim SC Magdeburg antreten, wo sie am 4. Mai ihre letzte Bundesliga-Niederlage kassierten. Der Anwurf in der GETEC-Arena erfolgt um 20.00 Uhr, Sport1 überträgt ab ca. 20.40 Uhr live im Fernsehen. Im Internet-Livestream auf sport1.de wird die komplette Partie kostenpflichtig gezeigt.
Nachdem der SC Magdeburg einen 10:2-Punkte-Traumstart hingelegt hatte, geriet er im Oktober kurzfristig ins Straucheln: Heimniederlagen gegen die Rhein-Neckar Löwen (24:29) und die SG Flensburg-Handewitt (28:31), das deutliche Pokal-Aus in der Sparkassen-Arena, aber vor allen Dingen der Offenbarungseid beim Aufsteiger Bergischer HC (31:40) ließen die Auftakt-Euphorie - einige Fans träumten insgeheim schon von der Champions-League-Qualifikation - in der Börde schnell wieder entweichen.
Mit neuem Schwung nach der Länderspielpause
Rechtsaußen Robert Weber erzielte in dieser Saison bislang 47 Bundesligatreffer.
Rechtsaußen Robert Weber erzielte in dieser Saison bislang 47 Bundesligatreffer.
Doch die Länderspielpause tat den Magdeburgern offenbar gut, sie sind wieder zurück in der Spur: Bei den stark auftretenden Melsungern siegten sie dank einer starken Vorstellung in der Offensive mit 35:29 (17:13). Trainer Frank Carstens bilanzierte eine Angriffseffizienz von 70 Prozent bei nur fünf technischen Fehlern. "Das war unser bestes Auswärtsspiel in dieser Saison, und das macht Mut für mehr", bilanzierte Routinier Bennet Wiegert nach dem Spiel, bei dem der Slowene Jure Natek sowie die Außen Yves Grafenhorst und Robert Weber jeweils sieben Mal erfolgreich waren.

Drei Tage später deklassierte der SCM in der heimischen GETEC-Arena (ehemals Bördelandhalle) die TSV Hannover-Burgdorf gar mit 41:26. Torhüter Gerrie Eijlers glänzte mit 18 Paraden und ermöglichte seinen Vorderleuten damit 15 Kontertore. Carstens sah zwar eine "leidenschaftlich kämpfende Abwehr", kritisierte bei seiner Mannschaft aber trotz des Kantersieges "kleine individuelle Aussetzer nach dem Wechsel": "Das können wir besser" klang noch einmal nach einer Kampfansage an die vorderen Tabellenplätze.

Niederlage in Großwallstadt
Beim TV Großwallstadt aber kehrte der SCM schnell auf den Boden der Tatsachen zurück: Nachdem man kurzfristig verletzungsbedingt auf Spielmacher Fabian van Olphen verzichten musste, hatte man gegen den Altmeister beim 28:32 keine Chance. "Ich denke, das Ergebnis ist völlig klar und verdient. Die Partie hat der TVG verdient gewonnen. Der TVG hat uns gezeigt, wie man so ein Spiel angehen muss", monierte Frank Carstens nach der Partie, nach der seine Mannschaft mit nun 14:10 Punkten zwar weiterhin auf Platz sechs in der TOYOTA Handball-Bundesliga steht, den Kontakt zu den "großen Fünf" aber erst einmal abreißen lassen musste (siehe auch Gegnerkurve Magdeburg). Ein starker Martin Galia im Großwallstädter Tor und eine aggressive Deckung zogen dem SCM den Zahn, so dass der Ausfall van Olphens gleich doppelt schwer wog.

Linkshänder Jure Natek ist mit bislang 56 Treffern bester Torschütze beim SCM.
Linkshänder Jure Natek ist mit bislang 56 Treffern bester Torschütze beim SCM.
Der Niederländer wird am Dienstag zum Spitzenspiel gegen den THW Kiel aber zurückkehren, saß am Samstag beim ersten Europapokal-Spiel der Magdeburger seit Februar 2009 bereits wieder auf der Bank. Zum Einsatz kam er beim mehr als deutlichen 48:24 (24:12)-Erfolg über HRK Izvidac Ljubuski (Bosnien-Herzegowina) indes nicht: Van Olphen wurde geschont und sah von der Bank aus, wie seine Mannschaftskameraden sich den Frust von der Großwallstadt-Pleite von der Seele schossen. Während sich die "Vielspieler" ein wenig zurück hielten, trumpften am Samstag in der Anhalt Arena Dessau andere Spieler auf: Andreas Rojewski, im rechten Rückraum ansonsten die Nummer zwei hinter dem derzeit stark aufgelegten Jure Natek, erzielte neun Treffer, Damir Doborac traf gegen seine Landsleute gleich acht Mal. Für eine ausführliche Vorstellung des Magdeburger Kaders lesen Sie bitte den Vorbericht zum Pokalspiel.

Bis auf Ahlm alle Kieler an Bord
Da auch Alfred Gislason - bis auf Kapitän Marcus Ahlm - vermutlich alle Spieler am Dienstag aufbieten kann, steht einem spannenden Traditionsduell in der GETEC-Arena nichts im Weg. Die Kieler erinnern sich ungern an den letzten Bundesliga-Auftritt in Sachsen-Anhalt: Am 4. Mai 2011 verloren die "Zebras" sang- und klanglos mit 24:30, doch war dies gleichzeitig der Startschuss für eine tolle Serie, die bis heute anhält: Nur vier Tage nach der Lehrstunde in Magdeburg holte sich der THW den DHB-Pokal, wenig später den Super Globe und gewann saisonübergreifend die letzten 16 (!) Bundesligaspiele. Diese Serie soll am Dienstag fortgesetzt werden, wenngleich es in der Bördelandhalle stets ein schwieriges Unterfangen ist: Von den 20 Auswärtsspielen in der Liga beim SCM gewannen die Kieler lediglich sieben, neunmal siegten die Gastgeber (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Das Spiel am Dienstag werden Ralf Damian und Frank Wenz (Bingen/Mainz) pfeifen.

(Sascha Krokowski)

 

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2011:

Magdeburg ist "heiß" auf Kiel

Wie einst im Mai: SCM will Siegesserie des THW beenden
Kiel. Der THW Kiel startet in die Woche der "M-Gegner". Heute Abend stellt sich der SC Magdeburg (20 Uhr) dem Rekordmeister in der Handball-Bundesliga in den Weg, am Sonntag Montpellier HB (17.15 Uhr, Eurosport) in der Champions League. Zwei Auswärtsspiele, die für die "Zebras" richtungsweisend sind.

Gegen die Franzosen kassierte das Team von Alfred Gislason in der Gruppenphase der Königsklasse bislang die einzige Saisonniederlage (23:24). In Magdeburg verlor der THW am 4. Mai letztmals ein Pflichtspiel gegen einen nationalen Konkurrenten. Nach der bitteren 24:30-Niederlage in Sachsen-Anhalt trafen sich die Geschlagenen in einem Kieler Restaurant zum Krisengipfel, dessen erfolgreicher Verlauf sich in Zahlen wie folgt liest: Triumph im DHB-Pokal und saisonübergreifend 16 Siege in Folge in der Liga.

Auf den zehnmaligen DDR-Meister trafen die Kieler bereits im DHB-Pokal und hatten dort mit dem Team von Frank Carstens (28:19) leichtes Spiel. In der Getec-Arena des Tabellensechsten erwartet den Spitzenreiter voraussichtlich ein stärkerer Gegenwind. Carstens, im Nebenberuf Co-Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft, kann wieder auf Kapitän Fabian van Olphen zurückgreifen. Der abwehrstarke Holländer fehlte zuletzt wegen Oberschenkelbeschwerden bei der 28:32-Niederlage in Großwallstadt und wurde auch am Sonnabend geschont, als der SC seine Rückkehr in den Europapokal feierte. Nach einer fast 1000-tägigen Abstinenz gewann der Champions-League-Sieger des Jahres 2002 sein Heimspiel im EHF-Cup gegen Izvida Ljubuski (Bosnien) locker mit 48:24.

"Wir sind heiß darauf, der erste Verein zu sein, der den Kielern in der Bundesliga in die Suppe spuckt", sagte Carstens gestern. Er betonte allerdings auch, dass in seinem Team "alles passen" müsse, um anschließend "eine neue Sensation" feiern zu können.

Carstens machte sich im Mai bei den Kielern unbeliebt, als er in der 58. Minute eine Auszeit nahm, obwohl seiner Mannschaft der Sieg zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu nehmen war. Er bewies Größe und entschuldigte sich anschließend. "Das war nicht meine glorreichste Tat. So etwas macht man nicht." Geht es nach den Gästen, kommt der SCM-Coach heute gar nicht in die Verlegenheit, ihnen erneut eine solche Demütigung zu bescheren. Das Team trainierte gestern Vormittag und fuhr anschließend mit dem Bus ins 400 Kilometer entfernte Magdeburg, heute Morgen bittet Alfred Gislason seine Mannschaft noch einmal zu einer lockeren Übungseinheit in die gewaltige Arena, die am Abend voraussichtlich erstmals in dieser Saison ausverkauft sein wird. Gestern Mittag waren 6200 der 7000 Karten verkauft.

Im Bus saß auch Kapitän Marcus Ahlm, der wegen seiner Innenbandverletzung im rechten Knie allerdings nicht eingesetzt werden soll. "Das wäre zu früh", sagte Gislason, der den SC Magdeburg von Sommer 1999 bis Januar 2006 trainierte und neben dem ersten Champions-League-Triumph auch zur bislang einmaligen gesamtdeutschen Meisterschaft (2001) führte. Der Isländer erwartet einen Gegner, der in der Deckung aggressiv zur Sache gehen wird. "Zu Hause spielt Magdeburg deutlich härter als auswärts", sagt der 52-Jährige, der sich wünscht, dass nicht mit zweierlei Maß gepfiffen wird, schließlich würde seine Mannschaft versuchen, die Aufgaben in der Deckung eher mit technischen Mitteln zu lösen.

"Ich hoffe, dass wir unseren Spielfluss im Angriff finden. Das ist gerade gegen eine solche Abwehr sehr wichtig", sagt Gislason, der das Champions-League-Spiel in Belgrad (35:24) am Mittwoch genutzt hatte, um angesichts der englischen Wochen seinen gesamten Kader einzusetzen. Ob er damit zufrieden sei, wie seine Spieler das Rotationsprinzip umsetzen würde? "Die Rotation ist ein Thema für die Reporter", sagt Gislason und lacht. "Wenn ich Filip Jicha gegen Momir Ilic austausche, ist das für mich keine Rotation, sondern Ein- und Auswechseln." Gegen Belgrad wäre eine Rotation möglich gewesen, weil seine Mannschaft das Spiel jederzeit fest im Griff gehabt hätte. Gegen Magdeburg wäre es aber "ziemlich blöd", einen Spieler, der gerade einen guten Lauf hat, aus dem Feld auf die Bank zu rotieren. "Wer gut spielt, der bleibt auch drin."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2011)

 

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