Aus den Kieler Nachrichten vom 14.09.2012:
Lemgo. Neues Kapitel im Finanz-Krimi beim TBV Lemgo:
Der Handball-Bundesligist stellt Strafanzeige gegen
seinen ehemaligen Sport-Geschäftsführer Volker Zerbe
und trennt sich von Finanz-Geschäftsführer
Fynn Holpert. Das gab der
Beirat gestern nach einer außerordentlichen Sitzung bekannt.
Der Vertrag mit Zerbe (44) war Ende August wegen eines
Burn-outs aufgelöst worden. Jetzt wirft der Klub ihm
vor, ihn finanziell geschädigt zu haben. "Im Rahmen intensiver
Überprüfungen", teilte Beirat Herbert Vogel mit, seien
"Ungereimtheiten festgestellt" worden. "Weitergehende
Nachforschungen führten zu der Erkenntnis, dass der Verein in
den zurückliegenden zwei Geschäftsjahren in sechsstelliger
Höhe geschädigt wurde", sagte Vogel weiter. Es seien in diesem
Zeitraum Sponsorenverträge abgeschlossen worden, "die nicht
erfüllt wurden". Man habe erfolglos versucht, sich außergerichtlich
mit Zerbe zu einigen. Der 284-malige Nationalspieler war für eine
Stellungnahme nicht zu erreichen.
Im Sommer hatte eine Liquiditätslücke von über einer
Million Euro den Club nahe an den Kollaps gebracht.
Durch eine Rettungsaktion verhinderte der zweimalige
Meister das Aus. Lokale Sponsoren sprangen ein, die Spieler
verzichteten auf 15 Prozent ihrer Gehälter.
Gegen Holpert ermittelt die
Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Urkundenfälschung
und des versuchten Betrugs. Es geht um einen Scheck über 200
Millionen Euro, den er mit angeblichen Investoren bei der
Sparkasse Lemgo präsentiert haben soll. Der ehemalige Torhüter
kündigte an, mit dem Beirat und der Staatsanwaltschaft
zusammenzuarbeiten, um den Fall aufzuklären.
(aus den Kieler Nachrichten vom 14.09.2012)