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22./23./24.09.2012 - Letzte Aktualisierung: 24.09.2012 WM 2013

DHB-Team mit Sieg und Niederlage gegen Serbien

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Am Sonnabend ratlos, einen Tag später zufrieden: Bundestrainer Martin Heuberger.
Klicken Sie zum Vergrößern! Am Sonnabend ratlos, einen Tag später zufrieden: Bundestrainer Martin Heuberger.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat die ersten beiden Länderspiele der neuen Saison hinter sich gebracht. Nach dem ernüchternden 31:33 vom Sonnabend rehabilitierte sich die Auswahl von Bundestrainer Martin Heuberger am Sonntag mit einem deutlichen 32:23 (19:13) gegen die ohne ihre Topstars angetretene Mannschaft des Vize-Europameisters Serbien.
Die beiden Testspiele in Nordost-Deutschland dienten Heuberger als Probeläufe für den Auftakt der EM-Qualifikation gegen Montenegro am 1. November in Mannheim und auch als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2013 in Spanien.

Niederlage am Sonnabend:

Vor dem Anpfiff wurde Dominik Klein von DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier für sein 150. Länderspiel geehrt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Vor dem Anpfiff wurde Dominik Klein von DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier für sein 150. Länderspiel geehrt.
Die DHB-Auswahl hat das Länderspiel der neuen Saison verloren. In Schwerin unterlag die Auswahl von Bundestrainer Martin Heuberger in einem Vorbereitungsspiel für die Weltmeisterschaft 2013 in Spanien einer stark verjüngten serbischen Mannschaft mit 31:33 (15:16). In seinem 150. Länderspiel erzielte Dominik Klein zwei Tore, Patrick Wiencek hielt die Abwehr zusammen.

In der Schweriner Sport- und Kongresshalle lief die deutsche Mannschaft gegen eine serbische Auswahl, die ohne einen Großteil ihrer Stars antrat, nahezu von Beginn an einem Rückstand hinterher. Nach neun Minuten nahm Heuberger beim Stand von 2:7 bereits eine Auszeit - doch die DHB-Auswahl offenbarte auch danach nicht nur im Angriff, sondern vor allem in der Defensive große Schwächen. Als das Heuberger-Team sich aber gefangen hatte und mit 27:24 in Führung ging (48.), hofften die 3580 Zuschauer in der nicht ausverkauften Halle
Patrick Wiencek agierte im Angriff glücklos und blieb ohne Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Patrick Wiencek agierte im Angriff glücklos und blieb ohne Treffer.
doch noch auf einen positiven Ausgang im ersten Länderspiel der neuen Saison. Doch durch individuelle Fehler wurde der EM-Zweite wieder stark gemacht: Die ohne die beiden Kieler Marko Vujin und Momir Ilic an den Start gegangenen Serben feierten am Ende einen verdienten Erfolg.

"So haben wir uns das nicht vorgestellt", sagte der Flensburger Lars Kaufmann. "Wir wollten uns weiterentwickeln und gewinnen, aber wir sind gar nicht ins Spiel gekommen. Wir haben es nicht geschafft, eine stabile Abwehr zu stellen und leichte Tore zu machen."

 

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Testspiel: 22.09.12, Sa., 15.30: Deutschland - Serbien: 31:33 (15:16)

Flagge GER Deutschland:
Heinevetter, Lichtlein; Häfner, Gensheimer (8/5), Roggisch, Klein (2), Wiencek, Reichmann (4), Christophersen (4), Pevnov (1), Müller (1), Danner (2), Richwien (1), Kaufmann (2), Weinhold (1), Kneer (5)
Flagge SRB Serbien:
Radovanovic, Abadzic; Josic (7), Sesum (6), N. Ilic (1), Krsmancic (2), Mitrovic (5), Dragas (1), Marjanovic (1), Djukic (4), Marsenic (2), Vukovljak, Markez (2), Mladenovic, Terzic (2)
Schiedsrichter:
Reveret/Pichon (Frankreich)
Zeitstrafen:
Deutschland: 1 (Pevnov);
Serbien: 3 (2x Dragas, N. Ilic)
Rote Karte:
Serbien: N. Ilic (44., grobes Foulspiel)
Siebenmeter:
Deutschland: 7/6 (Gensheimer über das Tor);
Serbien: 0
Spielfilm:
1. Hz.: 1:5 (6.), 2:7 (9.), 4:9 (12.), 6:11 (15.), 10:11 (23.), 14:16 (28.), 15:16;
2. Hz.: 16:16 (32.), 18:17 (34.), 21:22 (41.), 25:23 (46.), 27:24 (48.), 27:28 (53.), 28:30 (56.), 30:31 (57.), 31:33.
Zuschauer:
3.580 (Sport- und kongresshalle, Schwerin)

 


Deutlicher Sieg am Sonntag:

Zufriedenere Gesichter gab es nach der zweiten Partie gegen Serbien.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zufriedenere Gesichter gab es nach der zweiten Partie gegen Serbien.
Am Sonntag agierte die DHB-Auswahl deutlich wacher gegen Serbien. Vor 3356 Zuschauern in der Rostocker Stadthalle drückte die Heuberger-Sieben dem Spiel von Beginn an den Stempel auf. Kaufmann mit zwei Gewaltwürfen und Müller besorgten eine schnelle 6:4-Führung, wenig erzielte Müller die erste Drei-Tore-Führung beim 11:8. Doch weil weder Pevnov noch der Kieler Patrick Wiencek am Kreis ihre Chancen nutzen konnten, wurde die deutliche Überlegenheit der deutschen Mannschaft erst kurz vor dem Pausenpfiff in Zählbares verwandelt: Mit einer beruhigenden 19:13-Führung für die deutsche Mannschaft wurden die Seiten gewechelt.

Zaungäste: Die Kieler Marko Vujin und Momir Ilic verfolgten das Spiel von der Tribüne aus.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zaungäste: Die Kieler Marko Vujin und Momir Ilic verfolgten das Spiel von der Tribüne aus.
Auch nach der Pause büßten die Deutschen nichts von ihrer Überlegenheit ein. Der starke Silvio Heinevetter im Tor ebnete mit seinen Paraden den Weg zum überzeugenden 32:23-Erfolg. "Wir waren heute in allen Mannschaftsteilen besser als gestern in Schwerin", sagte Bundestrainer Martin Heuberger. "Über eine aggressive Abwehr sind wir zu mehr Gegenstößen gekommen. Auch im Angriff haben wir strukturierter gespielt." Als wichtigsten Schluss aus beiden Spielen zog Heuberger die Erkenntnis, dass die deutsche Mannschaft "in der Breite ganz gut aufgestellt" sei: "Jetzt müssen wir weiter hart an uns arbeiten und versuchen, mit dieser Mannschaft wieder in die Spitze zurückzukommen."

 

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Testspiel: 23.09.12, So., 15.30: Deutschland - Serbien: 32:23 (19:13)

Flagge GER Deutschland:
Heinevetter, Lichtlein, Ziemer; Häfner (3), Gensheimer (5/2), Roggisch, Klein (1), Wiencek, Reichmann (1), Christophersen (4), Pevnov, Müller (6), Danner (2), Richwien (2), Kaufmann (2), Weinhold (3/1), Kneer (3)
Flagge SRB Serbien:
Radovanovic, Abadzic; Josic (2), Sesum, N. Ilic, Krsmancic (2), Mitrovic (1), Dragas (1), Marjanovic (1/1), Djukic (3), Marsenic (4), Vukovljak, Markez (2), Mladenovic (2), Terzic (4)
Schiedsrichter:
Reveret/Pichon (Frankreich)
Zeitstrafen:
Deutschland: 4 (Müller, Kaufmann, Kneer, Häfner);
Serbien: 2 (2x Marsenic)
Rote Karte:
Serbien: N. Ilic (44., grobes Foulspiel)
Siebenmeter:
Deutschland: 4/3 (Weinhold an den Pfosten);
Serbien: 3/1 (Ziemer hält gegen Marjanovic, Heinevetter gegen Terzic)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:3 (7.), 4:4 (10.), 6:4 (13.), 11:8 (20.), 15:10 (25.), 18:12 (28.), 19:13;
2. Hz.: 20:13, 24:18 (39.), 28:21 (49.), 31:23 (56.), 32:23.
Zuschauer:
3.356 (Stadthalle, Rostock)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2012:

Handballer mit Revanche gegen Serbien

Auf 31:33 in Schwerin folgt 32:23 in Rostock
Rostock. Geärgert hatte sich Martin Heuberger erneut. Ein paar Schlampigkeiten in der Abwehr brachten den Handball-Bundestrainer in Rage. Am Ende jedoch zeigte sich der 48-Jährige mit dem Team um Kapitän Oliver Roggisch zufrieden nach dem 32:23 (19:13)-Sieg im zweiten Testspiel gegen Serbien, genauso wie die meisten der 3356 Fans in der Rostocker Stadthalle. "Das war heute weitgehend in Ordnung", sagte Heuberger. Nach einer kurzen Phase "Harakiri" in der zweiten Halbzeit habe das Team den Faden wieder aufgenommen.

Der desaströse Auftritt beim 31:33 am Sonnabend gegen Schwerin, als die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) einen Vorsprung noch aus der Hand gegeben hatte, nagte noch erkennbar am Schutterwälder. "Ich war von der Leistung schon enttäuscht", sagte Heuberger. "Die Erkenntnis daraus ist, dass wir immer Vollgas geben müssen, nur dann sind wir gut."

Denn der Gegner firmierte nur im Programmheft als Vize-Europameister. Von dem Team, das im Januar im Endspiel in Belgrad Dänemark nur knapp unterlag, war in Schwerin nur Zarko Sesum (Löwen) dabei - Sonntag fehlte auch er angeschlagen. Die Rückraumstars Momir Ilic und Marko Vujin (THW Kiel) waren zwar angereist, schauten aber nur zu, wie die bessere Juniorenauswahl mit zehn (!) Debütanten die deutschen Profis arg in Bedrängnis brachte. "Wir haben Pause", sagte Ilic. "Aber gestern haben ja auch unsere 18-Jährigen gereicht, um die Deutschen zu schlagen."

Die ursprüngliche Idee, mit dem Lehrgang in Mecklenburg-Vorpommern für die EM-Qualifikation gegen Montenegro (1. November) zu simulieren, wurde wegen der serbischen Juniorenauswahl also durchkreuzt. "Es wäre anders gewesen, wenn die Serben mit ihrer ersten Mannschaft aufgelaufen wären", sagte Dominik Klein (THW Kiel), der am Sonnabend für sein 150. Länderspiel geehrt worden war. "Aber auch so war es wichtig, sich für Montenegro einzuspielen." Der Flensburger Lars Kaufmann meinte, man habe dennoch die aggressive Art und Weise, wie Montenegro spielt, studieren können. "Heute haben wir ein anderes Gesicht gezeigt."

Auch die Deutschen hatten viele Ausfälle und boten daher mit Evgeni Pevnov (Füchse Berlin), Kai Häfner (HBW Balingen), Tobias Reichmann (HSG Wetzlar) und Felix Danner (MT Melsungen) vier Neulinge auf. Michael Haaß (Göppingen), der nach langer Verletzung wieder zum Team gestoßen war, musste wegen eines Trauerfalls wieder abreisen, und auch die beiden gesetzten Profis im halbrechten Rückraum, Holger Glandorf (Flensburg) und Adrian Pfahl (Gummersbach) hatten verletzt passen müssen.

So waren die fünf Tage in Mecklenburg nur bedingt hilfreich auf dem Weg nach Spanien, das räumte auch Horst Bredemeier ein. "Damals, als wir diesen Lehrgang geplant haben, konnten wir ja nicht wissen, dass so viele Spieler fehlen würden", sagte der DHB-Vizepräsident für Leistungssport. Bundestrainer Heuberger sah es dennoch positiv. Auch die Junioren hätten schließlich "die gleiche Mentalität" wie Montenegro, das im Juni den Olympia-Zweiten Schweden in den WM-Playoffs eliminiert hatte. Heuberger betonte, sich daher zunächst nur auf die EM-Qualifikation gegen Montenegro und in Israel zu konzentrieren: "Erst danach denke ich an die WM in Spanien." Hochmut, sollte das heißen, kann sich der Weltmeister von 2007 in der aktuellen Lage nicht erlauben.

(Von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2012)


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